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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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wir eine Anzahl möglicher Verdächtiger, darunter Derek Stillwater vom Heimatschutzministerium. Haben Sie verstanden? Bleiben Sie vage, verwischen Sie einige –«
    »Die Presse wird mir das nicht durchgehen lassen, Sir. Und sollte die Erklärung nicht von Ihnen oder Sheridan abgegeben werden?«
    »Ich möchte, dass sie von einem Agenten kommt.«
    Kandling schwieg lange. So lange, dass es Gray auffiel, er sich umdrehte und Kandling anblickte. »Haben Sie damit ein Problem, Agent Kandling?«
    »Jawohl, Sir, das habe ich.«
    »Widersetzen Sie sich dieser Anweisung?«
    Kandling schüttelte den Kopf. »Das will ich nicht, Sir. Aber ich glaube, Sie – wenn ich offen sprechen darf, Sir – … ich glaube, Sie sollten Derek Stillwater Derek Stillwater sein lassen und herauszufinden versuchen, wer verdammt noch mal die Schlange wirklich ist. Ich stimme Simona zu. Die Schlange ist noch nicht fertig mit uns, und uns läuft die Zeit davon. Diese Spur zu William Harrington und Rebecca Harr…«
    »Schön«, fuhr Gray ihn an. »Dann bauen Sie in Ihre Erklärung ein, dass wir außer nach Stillwater nach einem oder mehreren Lehrkräften der Wayne State fahnden, die Motiv, Mittel und Gelegenheit hatten, diese Verbrechen zu begehen. Auf diese Weise haben wir uns nach allen Seiten abgesichert. Können Sie damit leben?«
    »Mir wäre es lieber, wenn Tabitha Sheridan es täte. Sie ist die Pressesprecherin.«
    »Ich möchte, dass Sie es tun, Kandling. Verstanden? Sie. Betrachten Sie es als dienstliche Anweisung.«
    Kandling nickte und stand langsam auf. »Jawohl, Sir.«

41
    14.08 Uhr
    Michael stand kerzengerade da, den Schrecken ins Gesicht geschrieben. »Sie kannten meinen Vater?«
    Gleichzeitig holte Jill Church so tief Luft, dass es klang, als zischte eine Schlange. Derek neigte den Kopf und sah sie amüsiert an, dann wandte er sich wieder an Michael. »Wenn Steve Church dein Vater war.«
    Michael blickte nervös seine Mutter an, dann wieder Derek. »Yeah. Mein Vater war Steve Church. Sie kannten ihn wirklich?«
    »Aber ja. Ein guter Mann«, sagte Derek und wies auf den Wagen. »Ich muss mein Bein entlasten.« Er öffnete die hintere Tür, zwängte sich in den kleinen Wagen und setzte sich mit dem Rücken an die Tür; das linke Bein legte er auf die Sitzbank. Nachdem Michael und Jill vorn Platz genommen hatten, sagte Derek: »Ich arbeitete mit einem CIA-Team in Daressalam zusammen, das Terroristenaktivität in Tansania untersuchte. Ich hatte noch lockere Verbindungen zur Army, und dein Dad leitete das CIA-Team.«
    Michael riss den Kopf herum. »Dad war beim Außenministerium. Er arbeitete für die Botschaft.«
    Derek zog eine Braue hoch. Er wandte den Kopf und musterte Jill, die ihren Sohn mit grimmiger Miene betrachtete. »Jill?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wir sind uns schon einmal begegnet, nicht wahr?«, fragte Derek.
    Langsam nickte sie.
    »Nach dem Bombenanschlag, richtig?«
    Wieder nickte sie.
    »Mom?«
    »Dein Vater«, sagte Derek, »arbeitete von der US-Botschaft in Daressalam aus, aber nicht für das Außenministerium. Er war ein Führungsoffizier. Weißt du, was das ist?«
    Michael war völlig verblüfft. »Ein Führungsoffizier? Mom?«
    Jill Church sagte mit tonloser Stimme: »Ein Führungsoffizier ist eine bestimmte Art von Spion. Im Grunde leitet er andere Spione. Er wirbt Leute an, die für ihn spionieren, die ihm Informationen beschaffen. Das war die Arbeit deines Vaters.«
    »Warum hast du mir das nie gesagt?«
    Jill wandte das Gesicht ab und starrte zur Windschutzscheibe hinaus.
    »Mom?«
    »Wie alt bist du, Michael?«, fragte Derek.
    Michael drehte sich um. »Sechzehn. Wieso?«
    »Wenn du den Leuten damals, als du zehn warst, gesagt hättest, dass dein Vater ein Spion war, was hätten sie dann gedacht?«, wollte Derek von ihm wissen.
    Michael öffnete den Mund zur Antwort und schloss ihn wieder. Er überlegte. »Sie hätten gedacht, dass ich lüge.« Er wandte sich wieder Jill zu, die starr auf dem Beifahrersitz saß. »Aber warum hast du mir nichts gesagt? Ich … ich bin jetzt alt genug, um es wissen zu können.«
    »Wir haben wirklich viel zu tun, Michael. Würdest du uns zu meinem Wagen fahren? Wir sprechen später darüber.«
    »Das sagst du jedes Mal.« Er blickte nach vorn, aber legte keinen Gang ein.
    Derek begann: »Michael –«
    »War meine Mom auch eine Spionin?«, fragte Michael, ohne ihn anzusehen.
    Derek wartete ab, ob Jill auf die Frage antworten wollte. Als sie es nicht tat, sagte er:

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