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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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schlecht dastehen.«
    »Genau«, sagte Kandling wieder.
    »Jetzt machen Sie aber mal halblang«, fuhr Toreanno dazwischen.
    Gray wirbelte zu ihr herum. »Sie sagten gerade, dass das Handy nicht Frank gehört haben kann, dass er auf keinen Fall die Schlange gewesen sein kann. Haben Sie es sich anders überlegt?«
    »Nein«, antwortete sie. »Dem Szenario stimme ich zu, nur nicht der Annahme, Derek Stillwater könnte die Schlange sein.«
    Gray zählte es an den Fingern ab. »Erstens ist Derek Stillwater ein Experte für chemische Kriegführung und Terrorismus. Er hat die nötigen Kenntnisse, um diese Sarinbomben zu bauen. Zweitens –«
    »Zur Zeit des Anschlags auf das Boulevard Café war er aber in Baltimore«, wandte Toreanno ein.
    »Er hat es telefonisch ausgelöst. Mit diesem Handy. Das Stillwater leicht –«
    »Das ist doch Blödsinn!«, brach es aus Toreanno hervor. »Sie führen eine Art persönlicher Vendetta gegen ihn. Sie trübt Ihr Urteilsvermögen, das sowieso …« Sie verstummte.
    »Was haben Sie gesagt?«, knurrte Gray.
    »Nichts, Sir. Es tut mir leid. Derek Stillwater arbeitet vielleicht außerhalb der strikten Ermittlungsprozeduren, aber das ist sein Job, Sir. Er soll außerhalb der Befehlskette beobachten und Vorschläge unterbreiten. Ich stimme Ihnen zu, dass das Heimatschutzministerium ein unorganisierter Haufen ist, aber der Gedanke, uns Experten auf bestimmten Gebieten des Terrorismus als Berater zuzuweisen, die alternative Herangehensweisen vorschlagen, ist gut. Wenn Sie wirklich glauben, dass Stillwater die Gasbombe von Baltimore aus mithilfe dieses Handys ausgelöst hat, dann ist es ganz einfach festzustellen, ob er von einer Baltimorer Funkzelle aus angerufen hat – bevor ein komplettes HRMU-Team bei ihm gelandet ist und ihn aufgelesen hat.«
    Er starrte sie lange an und sagte schließlich: »Agent Toreanno, ich glaube, das war alles. Ich schlage vor, Sie fahren wieder zur Einsatzzentrale und tauschen sich mit Agent Cortez aus.«
    Sie erhob sich. »Sir, ich sage in aller Deutlichkeit: Ich glaube nicht, dass die Schlange schon fertig ist. Wenn der Täter das Muster einhält, schlägt er um vier Uhr wieder zu. Und er könnte uns sehr wohl mit einer Lösegeldforderung oder Warnung eine Stunde oder anderthalb Stunden vorher kontaktieren. Auf diese Möglichkeit sollten wir vorbereitet sein.«
    »Ich danke Ihnen, Agent Toreanno. Das wäre alles.«
    Toreanno blinzelte, dann drehte sie sich um und verließ Grays Büro.
    Kandling sagte: »Ich glaube, sie hat recht.«
    Gray winkte ab. »Umso mehr Grund, Derek Stillwater an die Kette zu legen. Haben Sie was von Jill Church gehört?«
    Kandling zögerte.
    Gray fuhr zu ihm herum. »Haben Sie?«
    »Wie es scheint«, sagte er langsam, »hat Derek Stillwater Rebecca Harrington in ihrem Haus in Ferndale ermordet aufgefunden. Mein letzter Stand ist, dass Jill am Tatort war.«
    Gray sah ihn erstaunt an. »Wer zum Teufel ist Rebecca Harrington?«
    »Steht in dem Update«, erklärte Kandling und zeigte auf einen Ordner auf Grays Schreibtisch. »Sie ist die geschiedene Frau von Professor Dr. William Harrington.«
    Gray sah ihn noch immer verständnislos an. »Und der wäre?«
    Kandling musste etwas weiter ausholen. »Heute Morgen saßen genau an Ground Zero neun Personen im Boulevard Café, gleich bei den Gasflaschen. Stammgäste. Sie trafen sich dort jeden Mittwochmorgen um acht. Normalerweise waren sie zu zehnt; Rebecca Harrington wäre die Nummer zehn gewesen.«
    »In dem Lokal saßen über fünfzig Personen. Was macht diese neun so besonders?«
    »Steht alles im Update«, wiederholte Kandling ruhig. »Aber ich will es kurz erklären. Einer von ihnen, John Simmons, war Professor an der Wayne State University und stellvertretender Leiter des CBCTR.«
    Ehe er fortfahren konnte, hob Gray die Hand. »Das klingt mir nach Ablenkung. Warum fünfzig Menschen töten, wenn man es nur auf einen abgesehen hat?«
    »Oder auf neun«, ergänzte Kandling. »Vielleicht war es bequemer so.«
    Gray runzelte die Stirn und setzte sein Auf- und Abschreiten vor dem Fenster fort. Nach einer Weile sagte er: »Sie werden eine Presseerklärung abgeben.«
    »Ich, Sir?«
    »Ja, Sie«, bestätigte Gray und kehrte Kandling den Rücken zu. »Sie wird besagen, dass Agent Frank McMillan das Handy in seinem Besitz hatte, von dem der erste Anruf der Schlange stammte. Wir haben keinen Grund zu dem Verdacht, dass Agent McMillan die Schlange war, und führen die Ermittlung fort. Dazu suchen

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