Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
Erpressung kümmert«, schaltete sich Simon ein. »Und wenn ihr wirklich etwas herausfindet, springt vielleicht sogar ein Sonderhonorar von unserem Sender heraus.« Er zwinkerte Jean zu. »Oder von unserer Chefin ganz persönlich. Die will diesem Smith schon lange eins auswischen.«
    Die Reporterin hatte ihren Humor schon fast wieder zurückgewonnen und gab nach. »Zieht los, ihr Supermänner von Sedona«, forderte sie die drei ??? auf. »Morgen Nachmittag Punkt 14 Uhr sehen wir uns wieder. Und den Erpresser bringt ihr gleich mit. Zum Exklusivinterview, klar?«

Die Zeit wird knapp
    Sie saßen in einem der schattigen und ruhigen Innenhöfe des Tlaquepaque -Einkaufszentrums und hatten den Plan aus dem Rathaus auf dem Terrakottaboden ausgebreitet.
    Peter tippte auf einige gelbe Kringel. »Kombiniere, das sind die sensiblen Stellen. Also diejenigen Orte, an denen ein Außenstehender Gift in das Wasserleitungssystem einleiten könnte.«
    Das Papier, das aufgefaltet fast einen mal einen Meter groß war, zeigte verschiedene Leitungssysteme. Die Hauptstraße war eingezeichnet, das Einkaufszentrum, auch die Hotels, einige Fabriken und Potter’s Playground.
    Wortlos betrachteten sie den Plan. Das ganze Stadtgebiet war in einzelne Bezirke eingeteilt. »Diese Grenzen müssen auch irgendwie mit der Wasserversorgung zu tun haben«, überlegte Bob. »Vielleicht sind das diese Wasserrechte, von denen du gestern erzählt hast.« Er sah Justus etwas unsicher an.
    »Könnte sein«, gab der Erste Detektiv zu, »wir müssten herausfinden, wie das in Sedona geregelt ist. Aber jetzt noch mal zum Flipchart. Das ›A‹ könnte für Alysia stehen, sind wir uns da einig?« Die anderen beiden nickten. »Im Telefonbuch gibt es keine Alysia Hancock, dafür aber sieben andere mit diesem Nachnamen.«
    Justus zog seine Aufzeichnungen aus der Hosentasche, strich das Papier glatt und zeigte auf die Namen Ruth und Chosmo. »Vielleicht können die uns sagen, wer Alysia ist.« Er zupfte an seiner Unterlippe. »Und dann möchte ich zu gern wissen, was da vor drei oder vier Monaten passiert ist, als es trotz Regen kein Wasser gab.«
    »Die kennen bestimmt auch jemanden, der uns die Wasserrechtslage erklären kann«, sagte Peter und erhob sich. »Wir haben verdammt viele Fragen und ziemlich wenig Antworten. Ich bin dafür, dass wir das schleunigst ändern. Die 36 Stunden, die uns bleiben, sind nicht gerade üppig.«
    »Wir wär’s, wenn wir einfach die Stellen abklappern, die gelb eingekreist waren?«, schlug Bob vor.
    Dank der Nachlässigkeit von Sedonas Pressechef und Peters gutem Gedächtnis kannten sie nicht nur die genauen Uhrzeiten, an denen sich der Erpresser das erste und das zweite Mal gemeldet hatte. Sie wussten auch, dass nicht weniger als 25 Polizisten im Einsatz waren, offensichtlich unter der Leitung eines Captain Kirk.
    »Vermutlich sind die längst in Stellung«, gab Justus zu bedenken.
    »Wir spielen einfach Touristen, dann fallen wir nicht so auf.« Peter hatte bereits begonnen, die gelben Kreise auf den Stadtplan zu übertragen, den sie sich in der Jugendherberge geliehen hatten, zusammen mit drei nicht mehr ganz taufrischen Fahrrädern. Justus war etwas unwohl gewesen bei dem Gedanken, einen Drahtesel zu besteigen, aber da gab es wohl keinen Ausweg.
    »Okay«, sagte der Erste Detektiv, »wir fahren die Stellen ab. Und danach schauen wir bei der Tribune vorbei.«
    »Auf geht’s«, übernahm Peter unternehmungslustig das Kommando. Er faltete beide Pläne zusammen und steckte sie unter sein T-Shirt. Dann bestiegen sie ihre Räder.
    Sie fuhren durch die Hauptstraße, die nicht ganz so belebt war wie am vergangenen Abend. Viele Ladentüren standen einladend offen, vor den Bars und Bistros saßen Leute in der Sonne. »Wie die diese Hitze aushalten«, schnaufte Justus und sehnte sich zurück an den Pazifik.
    Als die Häuserzeilen weniger dicht wurden, hielt Peter an und zog den Stadtplan hervor. »Scharf bewacht wird das ja nicht gerade«, sagte er leise, dann laut: »Wir fahren jetzt hier nach Norden weiter, bis wir an den Oak Creek stoßen.« Er zeigte auf den gelben Kreis.
    Justus und Bob sahen sich um. Auf der rechten Straßenseite war eine verlassene Tankstelle. Etwa fünfzig Meter davon entfernt ragte ein eineinhalb Meter hohes Minihäuschen aus der Wiese. Es war halb in einen Hügel hineingebaut. Das musste die erste Stelle sein.
    Langsam schoben sie ihre Räder weiter. Immer wieder wurden sie von Autos und Campern überholt. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher