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Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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ein Okay warten, ob er das Gebäude überhaupt betreten durfte. Hier in Sedona fragten sie einfach nach Ruth und Chosmo, und eine freundliche ältere Dame erklärte ihnen den Weg.
    »Wie geht’s deinem Schädel?«, fragte Peter teilnahmsvoll. Justus winkte bloß ab. Sie marschierten durch enge Gänge, deren Verputz an vielen Stellen erneuerungsbedürftig war. Es roch nach Bohnerwachs und Kantinenessen.
    Im zweiten Gang rechts hinter der vierten Tür sollten die beiden Praktikanten zu finden sein. Und das waren sie auch, genauer gesagt, Ruth war da. Sie saß an ihrem Schreibtisch und hämmerte auf die Tastatur ihres PC. Das ehrwürdige Exemplar einer längst versunkenen Computergeneration, stellte Justus mit fachmännischem Blick fest.
    »Hi«, begrüßte sie Ruth. »Was wollt ihr denn hier?«
    »Dich besuchen, wie versprochen«, sagte Justus.
    »Sucht euch einen Platz.« Ruth deutete auf zwei etwas wackelige Stühle und einen Hocker. »Auf solchen Andrang sind wir nicht eingerichtet. Ihr habt Glück, Chosmo ist gerade unterwegs.«
    Sie deutete auf den Ersten Detektiv. »Du bist Justus, stimmt’s? Du hast dich mir richtig eingeprägt.«
    Justus blickte vorsichtig an sich herunter und überlegte, ob er das als Anspielung verstehen musste. Er sah unverkennbar anders aus als Peter und Bob: kleiner und nicht ganz so sportlich, auch wenn er mit »Pummel«, seinem ungeliebten Spitznamen von früher, glücklicherweise nicht mehr viel gemein hatte.
    »Und du bist Bob?«, fragte Ruth ganz unbefangen den Zweiten Detektiv.
    »Nein, das ist der Dritte im Bunde«, sagte der vergnügt, »ich bin Peter.«
    »Okay.« Ruth schnippte mit den Fingern. »Jetzt hab ich’s wieder auf der Reihe.«
    Die drei ??? sahen sich in dem kleinen Büro um. Durch das linke der beiden schmalen Fenster war der Glockenturm zu sehen, eines der Wahrzeichen von Sedona. Ruths antiquierter Schreibcomputer passte nahtlos zu den abgenutzten Möbeln. Auf einem ehemals weißen Stehpult lagen zwei Bände alter Ausgaben der Sedona Tribune . Das beste in diesem Raum, fand Justus, war die angenehme Kühle.
    »Also, was wollt ihr?«, fragte das Mädchen noch einmal in ihrem typischen New Yorker Tonfall. »Einfach mal ’ne Redaktion von innen sehen?«
    »Eigentlich nicht«, mischte sich Bob ein, etwas gekränkt, dass man ihn so einfach mit Peter verwechselt hatte. »Mein Vater arbeitet bei der Los Angeles Post . An Redaktionen von innen ist eigentlich kein Mangel.« Er genoss Ruths verdutztes Gesicht.
    »Wir brauchen eure Hilfe«, ergriff Justus die Initiative. Sie waren sich einig gewesen, dass sie die beiden in alles einweihen wollten, was sie wussten. Mit Ausnahme von Peters Ausflug ins Walton-Gelände. »Es geht um den Erpressungsfall.«
    Ruth stützte ihr Kinn in die linke Hand und hörte aufmerksam zu, als Justus von dem Besuch bei van Well, dem Wasserleitungsplan und ihrer Rundfahrt draußen vor der Stadt berichtete. Ein paarmal machte sie sich Notizen. Als der Erste Detektiv geendet hatte, sah sie die drei Jungs spitzbübisch an. »Wie kommt ihr eigentlich dazu, euch um den Erpressungsfall zu kümmern? Wart ihr nicht bei irgendwelchen Filmaufnahmen?«
    Peter nickte. »Schon, aber die hat man auf Eis gelegt. Außerdem sind wir«, er machte eine etwas linkische Handbewegung zu den beiden anderen, »schon seit Jahren ziemlich erfolgreiche Detektive.«
    »Verstehe«, erwiderte Ruth. Offenbar sah sie, anders als Jean, keinerlei Anlass für zweifelnde Nachfragen. »Schön, ihr wollt meine Hilfe. Könnt ihr haben. Bloß, das Wort gefällt mir nicht.« Selbstbewusst sah sie in die Runde. »Ich will mit euch zusammenarbeiten.«
    »Was heißt das?«, fragte Bob stirnrunzelnd und dachte an Jean und Chelsea, die ebenfalls Interesse an ihrer Arbeit geäußert hatten.
    »Wenn ihr den Fall wirklich aufklärt, möchte ich eine Geschichte über euch schreiben«, sagte Ruth ohne langes Überlegen. »Eine Geschichte, in der ihr über euch und eure Arbeit erzählt, nicht nur über die Erpressung in Sedona. Für unsere Jugendseite, die einmal in der Woche erscheint.«
    Justus blickte zu Peter und dann zu Bob. Beide nickten.
    »Nullo problemo«, sagte der Zweite Detektiv und sah sich schon in der passenden Pose auf einem Zeitungsfoto. Auch Bob fühlte sich geschmeichelt.
    »Erst die Arbeit, dann die Siegerehrung«, holte Justus sie wieder in die Wirklichkeit zurück. »Vom Erfolg sind wir noch ganz schön weit entfernt. Weißt du, ob es irgendetwas Neues gibt?«
    »Nein. Die

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