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Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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»Sie arbeitet schon seit einiger Zeit nicht mehr bei uns und ist aus Sedona weggezogen. Aber zwei Brüder von ihr leben hier. Cousins von dir also.«
    Justus entschied sich für Angriff. »Ah, Sie meinen Timothy.«
    Der Archivar stutzte. »Das muss dann wohl der jüngere sein. Ich kenne nur René.«
    »Wissen Sie vielleicht sogar, wo er wohnt?«, fragte Ruth, die mit großen Augen Justus’ Auftritt verfolgt hatte.
    »Ja, in der Weststadt, ich glaube, gleich an der Mehrzweckhalle.«
    Sie dankten höflich und verabschiedeten sich von Mister Rosenblatt. In Ruths Büro warfen sie einen Blick ins Telefonbuch und fassten einen schnellen Entschluss. Sie verabredeten sich für zwei Stunden später im Mexicana . Ruth wollte noch Chosmo benachrichtigen und versprach, alles mitzubringen, was sie bis dahin über die Firma Walton herausfinden würde – und über die Besitzer der Wasserrechte in Sedona.
    »Ihr geht ganz schön ran«, sagte sie zum Abschied.
    »Klar«, grinste Peter, »wir wollen doch in die Zeitung.«

Justus benimmt sich merkwürdig
    In der Weststadt von Sedona waren die Straßen streng alphabetisch eingeteilt. An der M-Street standen mehrere Appartementhäuser in Plattenbauweise. Es war vermutlich nicht die beste Adresse in Sedona, aber immerhin machte die Gegend keinen heruntergekommenen Eindruck, vor allem dank der alten Ahornbäume, die alle Straßenbaumaßnahmen unbeschadet überstanden hatten.
    Die drei ??? fanden die angegebene Adresse sofort. Ganz unten, als letzter in der linken Reihe, prangte am Klingelbrett der Name »Hancock«. Justus läutete.
    Stille.
    »Ausgeflogen«, sagte Bob lakonisch und sah an der Fassade des Gebäudes hoch. Nichts rührte sich, kein Fenster wurde geöffnet, niemand trat auf einen der kleinen Balkone.
    Justus läutete noch einmal. Erneut keine Reaktion. »Vielleicht haben wir bei den Nachbarn Glück«, sagte er und drückte kurzentschlossen auf die Klingel eines Mr Christopher.
    Wieder geschah nichts.
    »Ziemlich ausgestorben das Haus«, meinte Peter, während er ungeduldig von einem Bein aufs andere hüpfte. »Dabei ist doch eigentlich Zeit fürs Abendessen.«
    »Aller guten Dinge sind drei«, zitierte Justus Onkel Titus und klingelte bei Bernstein.
    Kurz darauf knackte es im Lautsprecher. »Hallo«, hörten sie eine Frauenstimme fragen, »wer ist da?«
    »Wir sind Verwandte von René Hancock«, blieb der Erste Detektiv bei seiner Geschichte, »leider ist er nicht zu Hause, können Sie uns vielleicht weiterhelfen?«
    Mrs Bernstein überlegte offensichtlich. »Wartet«, war ihre Stimme nach einigen Sekunden zu vernehmen, »ich komme auf den Balkon.« Der Lautsprecher knackte.
    Die Jungs traten einige Schritte von der Haustür zurück und sahen nach oben. Im zweiten Stock wurde eine der Glastüren zum Balkon geöffnet und es erschien eine ältere Frau mit weißen Haaren und einem mächtigen Knoten im Nacken. Etwas misstrauisch sah sie auf die Jungs hinunter.
    »Wo Mister Hancock ist, weiß ich auch nicht.« Sie musterte die drei und die Prüfung schien zu ihren Gunsten auszufallen. »Aber vielleicht versucht ihr’s bei seinen Geschwistern.«
    »Können Sie uns freundlicherweise sagen, wie die –« Justus stieß Peter in die Seite und der begriff sofort. »Wo die wohnen?«
    »Ein Bruder, glaub ich, wohnt nur zwei Straßen weiter, drüben in der K-Street«, gab die Frau zuvorkommend Auskunft. »Die Nummer weiß ich leider nicht.«
    »Und die Schwester?« Justus wollte die Gunst der Stunde nutzen.
    »Irgendwo in der Altstadt«, antwortete die Frau bereitwillig, »aber fragt doch mal bei der Sedona Tribune nach, dort arbeitet sie nämlich.«
    »Freundlich, aber nicht auf dem Laufenden«, brummte Bob, ohne dass diese Bemerkung bis hinauf zum Balkon drang. Mrs Bernstein winkte den Jungs zu und kehrte ins Haus zurück.
    »’tschuldigung. Da hätte ich’s wohl fast verpatzt«, sagte Peter, nachdem die Frau wieder hinter der Balkontür verschwunden war, und legte Justus die Hand auf die rechte Schulter.
    »Neiiiin«, jaulte der Erste Detektiv auf und krümmte sich über der Stange seines Fahrrads.
    Bob und Peter sahen ihn erschrocken an.
    Justus holte tief Luft und massierte die Schulter. »Da hat mich was gestochen, da bin ich vorhin draufgestürzt.« Für einen Augenblick machte ihn der Schmerz konfus. Langsam richtete er sich wieder auf. »Und beim nächsten Mal pass besser auf, wenn du als Verwandter Fragen über Verwandte stellst.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schob er

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