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Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung

Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung

Titel: Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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lächelte er sie kalt an. »Fragen Sie Egan doch selbst!
    Seine Zunge sollte inzwischen nachgewachsen sein.« Er straffte sich und hielt ihr seine Hand hin. »Fliegen Sie mit mir, Ashwini.«
    Obgleich er noch einen halben Meter entfernt von ihr stand, fühlte es sich an, als würde er sie mit tausenden von Seilen strangulieren. »Ich kann Sie nicht berühren.«
    In seinen Augen stand ihr Tod. »Bin ich Ihnen so zuwider?«
    »In Ihnen steckt zu viel«, flüsterte sie und rang nach Luft.
    »Zu viele Lebensjahre, zu viele Erinnerungen, zu viele Geister.«
    Er ließ die Hand sinken und sah sie interessiert an. »Sie haben die Gabe der Kassandra.«
    Wie altertümlich er sich ausdrückte! Andererseits hatte Nazarach ja auch Reiche auferstehen und Könige stürzen sehen.
    »So könnte man es nennen.« Sie trat einen Schritt zurück, bekam kaum noch Luft.
    Als sich Janviers Hand um ihren Nacken legte, erschreckte sie nicht; beinahe war es ihr, als hätte sie sich unbewusst nach ihm ausgestreckt. Bei seiner Berührung entspannte sie sich, und die süße Sommerluft strömte in ihre ausgedörrten Lungen.
    »Meister«, wandte sich Janvier respektvoll an den Engel.
    »Man sollte ein solches Kleinod nicht um eines kurzen Vergnügen willens opfern.«
    »War Audrina denn nicht nach deinem Geschmack?« Nazarach ließ seinen Blick nicht von Ashwini. »Das kann ich kaum glauben.«
    »Mein Geschmack hat sich geändert.« Janvier legte den Arm um Ashwini. »Auch wenn Ash bislang nicht kooperiert.«
    Nazarach erstarrte - und in diesem Moment wurde Ashwini klar, dass sie auf Leben und Tod gegen diesen Engel kämpfen würde. Schließlich hatte sie Janvier hier hineingezogen, also musste sie ihn auch beschützen.
    Aber dann lachte Nazarach plötzlich, und die Gefahr war vorüber. »Sie bringt dich noch ins Grab, Janvier!«
    »Immerhin kann ich mir die Todesart selbst aussuchen.«
    Nazarach breitete die Flügel aus und verzog den Mund zu einem kalten Lächeln. »Vielleicht ist es noch amüsanter, dir zuzusehen, wie du mit der Jägerin tanzt, als sie selbst zu nehmen.«
    Im nächsten Augenblick flog er auch schon durch die Lüfte -
    ein prachtvolles Wesen, weise und grausam zugleich.
    Ashwini versuchte sich aus Janviers Griff zu winden, doch er hielt sie fest. »Du bist also eine sortiere.« Auch Janvier war alt.
    »Hexen werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.«
    »Siehst du auch meine Gespenster, Ash?«
    Zum Glück war es nicht so, und sie schüttelte den Kopf. »Ich sehe nur, was du mir zeigen willst.«
    Seine Lippen streiften kurz ihren Hals, bevor sie sich abrupt zu ihm umwandte und ihm ins Gesicht sah. »Audrina?«
    »Ein köstlicher kleiner Bissen.« Sein Blick wanderte zu ihren Brüsten, die sich, das bemerkte sie aber erst jetzt, dank ihrer nassen Haare deutlich abzeichneten.
    Hatte Nazarach das als Einladung gedeutet?
    Sie erschauderte, dann drehte sie sich um und zwirbelte ihre nasse Mähne zu einem Knoten.
    »Wunderschön«, raunte Janvier. »Deinen Hals könnte ich stundenlang anstarren. So lang und schmal.« Sein melancho-lischer Südstaatensingsang streichelte sie. Obwohl Ashwini wusste, dass Janvier sie schon im nächsten Augenblick vergessen haben würde, war sie seinen Verführungskünsten fast erlegen. »Vielleicht solltest du zu deinem köstlichen Bissen zurückgehen.«
    »Ich habe stattdessen eine Blutkonserve zu mir genommen.«
    Er stellte sich neben sie und blickte in den Nachthimmel. »Offenbar lockt mich weitaus gefährlichere Kost.«
    Ashwini wollte schon gehen, doch dann überlegte sie es sich anders. Warum sollte sie mit Gespenstern ringen, wenn sie doch hier mit ihm Momente wohltuender Stille erleben konnte? Also blieb sie bei einem Vampir, der sie möglicherweise dazu bringen könnte, entgegen aller Regeln mit dem Feind zu schlafen.
    Fisherman’s Daughter hielt, was sein Name versprach: Es war eine Schänke, in der es Bier, Hochprozentiges und deftiges Essen gab. Ausgefallene Horsd’oeuvres und erlesenes Interieur suchte man hier vergebens. Drinnen war alles aus Holz, die Kellnerinnen waren drall und vollbusig.
    »Huren«, erwiderte Janvier auf ihre Nachfrage. »In einer Schänke gibt es immer Huren.«
    Ashwini beobachtete, wie sein Blick über das üppige Fleisch glitt. »Wenn ich auf Frauen stünde, würde ich mir die Rothaarige aussuchen.«
    »Hmm, ist mir zu klein. Ich stehe auf große, schlanke Frauen.« Sein Lächeln gab ihr zu bedeuten, wen er dabei im Sinn hatte, und jeder anderen hätte es die

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