Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung
Arme um ihn und zog ihn ganz auf sich, gab ihm wortlos zu verstehen, dass sie bereit war.
Und dann nahm er sie in seinem Rhythmus mit auf eine Welle der Lust, die Annie atemlos machte. Als er den Gipfel erklomm, schwappte die Welle der Leidenschaft auch über ihr zusammen.
Und sie spürte: So etwas geschah im Leben nur mit dem Einen, dem Einzigen.
Am nächsten Morgen fiel Annies Blick als Erstes auf den schlafenden Mann neben ihr. Das Sonnenlicht, das sich durch die Jalousien stahl, ließ seine Haut golden schimmern. Die halbe Nacht hatte er sie so intensiv geliebt, dass sie fast das Gefühl hatte, sie gehörte ihm. In Besitz genommen. Gezeichnet.
Doch sie weigerte sich, jetzt in Panik zu geraten oder ihn aufzugeben, nur um sich selbst zu schützen. Mit dem Finger zeichnete sie die Tätowierung auf seinem Rücken nach, die sie irgendwann in der Nacht entdeckt hatte. Sie mündete in den stilisierten Drachenschwanz auf seinem Bizeps.
Die vorderen Klauen des Drachen ruhten auf seinem linken Schulterblatt, und der mächtige sehnige Körper des Fabelwe-sens erstreckte sich über den gesamten Rücken. Die Zeichnung war unglaublich … Ein weiteres Beispiel für das Wilde in ihm.
Dieses Wilde hatte sie lebendig gemacht und in freudige Schwingungen versetzt.
Gleichzeitig machte es ihr auch Angst, besonders die Tiefe ihrer Gefühle löste Furcht aus. Endlich konnte sie nachemp-finden, warum ihre Mutter all die Jahre beim Vater geblieben war. Noch einmal vernahm sie die Stimme ihrer Mutter, die in einer regnerischen Nacht vor fünfzehn Jahren gesagt hatte: Dein Vater hat mich früher sein »Paradies« genannt.
Diese Zeit war längst vorbei, das Feuer erloschen, so wie auch Zachs Interesse an ihr verlöschen würde. Aber selbst wenn dieser Funke nicht mehr bestand, konnte Annie mit einem Mal verstehen, dass man blieb … in der Hoffnung, er würde einen noch einmal so ansehen wie damals. Diese sinnlose Hoffnung hatte ihre Mutter all die Jahre an den Vater gekettet. Doch wenngleich Annie ihre Beweggründe nun verstand, würde sie diesen Weg nie für sich selbst wählen.
Es würde ihr das Herz brechen, wenn Zach sie jemals gleichgültig ansehen würde. Eher würde sie gehen. Beim ersten Anzeichen mangelnder Leidenschaft würde sie ihn verlassen. Irgendwann würde es so kommen … Aber noch nicht jetzt, betete sie.
Bitte noch nicht jetzt. Liebe und Schmerz brannten in ihr, und damit legte sie sich wieder still neben ihn, genoss es, einfach mit dem Finger über seine Tätowierung zu streichen und ihm beim Schlafen zuzusehen.
Dabei fiel ihr auf, dass seine Mundwinkel zuckten.
»Zach«, flüsterte sie.
Mit Leopardenaugen sah er sie an. »Mmm?«
»Wie lange bist du schon wach?«
9
»Lange genug, um deine Streicheleinheiten zu genießen.« Aus seinen Augen blitzte der Schalk. Und das Begehren. Das Begehren war nach wie vor da.
Erleichtert atmete sie auf. »Du bist wirklich eine Katze.«
»Willst du mal sehen?«, fragte er.
»Was sehen?«
»Meine Katze.«
Verblüfft riss sie die Augen auf. »Im Ernst?«
Träge gähnte er. »Hmm.« Plötzlich funkelte es um ihn herum, ein Wechselspiel von Licht und Schatten, Schönheit und Ewigkeit.
Die ganze Zeit über hielt sie den Atem an. Der Leopard auf ihrem Bett sah sie mit Augen an, die ihr vertraut schienen. Annie kämpfte mit der Furcht, einem gefährlichen Raubtier so nahe zu sein; sie richtete sich auf, hielt das Laken schützend vor die Brust. Die Versuchung, das Tier zu berühren, war übermächtig.
Zögernd hob sie die Hand - rein rational wusste sie zwar, dass es Zach war; es zu glauben fiel ihr dennoch schwer.
Ungeduldig stupste der Leopard sie mit der Nase an. Schaudernd gab sie der Versuchung nach und streichelte ihn. Die Katze entspannte sich und schloss genussvoll die Augen. Und Annies Furcht schlug in Begeisterung um. »Ich glaube, du hast mich reingelegt.« Aber ihn zu streicheln und zu bewundern kostete sie keine Mühe.
Als es erneut schillerte, verharrte Annie abermals reglos. Und einen Augenblick später ruhte ihre Hand auf dem muskulösen Rücken eines unglaublich verführerischen Mannes, bei dessen Anblick ihr Herz ins Stolpern geriet.
»Und?«
Sie schmiegte sich eng an ihn und sah ihm ins Gesicht. »Du bist wunderschön, und das weißt du auch.«
Ausnahmsweise lächelte er nicht. »Ist dir das mit dem Leoparden zu viel?«
»Nein.« Sie runzelte die Stirn. »Habe ich etwa den Eindruck vermittelt?«
»Ich will nur ganz sichergehen.« Diesmal
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