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Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Titel: Gilde der Jäger 01 - Engelskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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alles? Mehr haben Sie nicht dazu zu sagen?«
    »Haben Sie Schuldgefühle erwartet?« Seine Gesichtszüge wurden unbeweglich, kalt und frostig. »Ich bin kein Mensch, Elena. Die, über die ich gebiete, sind keine Menschen. Ihre Regeln gelten für uns nicht.«
    Vor Wut ballte sie die Hände, bis es schmerzte. »Gewissen und Anstand haben keine Bedeutung?«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen, doch vergessen Sie niemals…«, er beugte sich zu ihr, und sein eiskaltes Flüstern brannte wie Peitschenhiebe auf ihrer Haut,»… wenn ich gestürzt werde, wenn ich schwächer werde, dann sind die Vampire sich selbst überlassen, und New York wird in einem Blutbad ertrinken.«
    Tropf.
    Tropf.
    Tropf.
    Bei diesen brutalen Bildern wurde ihr schwindelig. Auf einem Bild sah sie die Vergangenheit. Auf einem anderen eine mögliche Zukunft. »Nicht alle Vampire sind böse. Nur ein geringer Prozentsatz verliert jemals die Kontrolle über sich. Es ist genau wie bei den Menschen.«
    Seine Hand lag an ihrer Wange. »Aber sie sind keine Menschen, nicht wahr?«
    Sie blieb stumm. Seine Hand war heiß, die Stimme Gletschereis. »Antworten Sie mir, Elena.«
    Seine Arroganz verschlug ihr den Atem, aber das Schlimmste daran war, dass es ihm zuzustehen schien. Seine Macht war… schier überwältigend.
    »Nein«, räumte sie ein. »Im Blutrausch morden Vampire mit unvergleichlicher Bösartigkeit– und sie hören niemals auf. Die Zahl der Todesopfer kann dabei in die Tausende gehen.«
    »Sie verstehen also, wie nötig eine eiserne Hand ist.« Nun rückte er ihr so nah, dass sie aneinanderstießen, und seine Hand glitt zu ihrer Hüfte. Elena konnte sein Gesicht nicht mehr sehen, ohne den Kopf in den Nacken zu legen. Im Moment war das viel zu anstrengend. Sie wollte nur noch dahinschmelzen. Mit ihm verschmelzen, ihr Körper verzehrte sich nach seinen herrlichen erotischen Berührungen.
    »Genug von Vampiren«, sagte er, und dabei lagen seine Lippen auf ihrem Ohr.
    »Ja«, hauchte sie, streichelte seinen Arm. »Ja.«
    Küssend wanderte er ihr Ohr abwärts bis zu ihrem Kinn, bevor er antwortete: »Ja.«
    Sie wollte nicht mehr dagegen ankämpfen. Wie berauscht gab sie sich der quälenden Lust hin. Sie wollte ihm die Kleider vom Leib reißen, herausfinden, ob ein Erzengel wie ein Mann gebaut war, wollte seine Haut schmecken, ihn mit ihren Nägeln zeichnen, ihn besteigen, ihn beherrschen… von ihm beherrscht werden. Nur das zählte im Augenblick für sie.
    Als er seine Lippen auf ihre drückte, stöhnte sie. Seine Hände legten sich fester um ihre Hüften, mühelos hob er sie hoch und begann sie intensiv zu küssen. Wie Feuer brannte seine Zunge, ein Kribbeln, das von den Zehen aufstieg und sich zwischen ihren Schenkeln sammelte. »Heiß«, flüsterte sie, als er sie zu Atem kommen ließ. »Zu heiß.«
    Auf einmal verfärbte Eis die Luft silbern, und Elena war von einem kühlen Nebel umgeben, der ihr in jede einzelne Pore kroch. »Besser?« Bevor sie noch antworten konnte, küsste er sie schon wieder– seine Zunge in ihr, sein Körper fest und vollkommen und…
    Nur das zählte.
    Das waren die falschen Worte. Die falschen Gedanken.
    Sara zählte.
    Beth zählte.
    Sie selbst zählte.
    Raphaels Mund wanderte ihren Hals hinab bis zu der Stelle, wo die offenen Knöpfe ihrer Bluse zarte Haut freigaben. »Wunderschön.«
    Ich habe schon seit Äonen keine menschliche Geliebte mehr gehabt. Aber Sie duften so ungewöhnlich… interessant.
    Sie war nur sein Spielzeug.
    Mit dem er spielte, um es anschließend wegzuwerfen.
    Raphael konnte in ihre Gedanken eindringen.
    Mit einem Wutschrei stieß sie sich so heftig von ihm weg, dass sie das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Der Schreck über die harte, schmerzhafte Landung ließ auch noch das letzte bisschen eines Begehrens schwinden, das so zügellos und unbewusst gewesen war, dass sie sich wie eine Idiotin vorkam. »Mistkerl! Vergewaltigung, ist es das, was Sie anmacht?«
    Einen kurzen Moment lang glaubte sie Entsetzen in seinem Blick zu lesen, doch dann trat wieder die vertraute Arroganz an den Tag. »Es war jedenfalls einen Versuch wert. Sie können nicht behaupten, dass es Ihnen nicht gefallen hat.«
    Sie war so wütend, dass ihr Verstand aussetzte und sie gar nicht mehr wusste, warum sie eigentlich hier war. Mit einem weiteren Schrei stürzte sie sich auf ihn. Zu ihrer Überraschung konnte sie ein paar kräftige Schläge austeilen, bevor er ihre Arme festhielt und sie gegen die Wand presste.
    Mit seinen

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