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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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männlichen Kuss auf ihre zu pressen, da wurde der Himmel von einer Woge aus Donner und Blitzen überrollt, von deren Spitzen die Strahlen leuchtender Farbexplosionen ausgingen. Ich möchte dich an einem sicheren Ort zurücklassen.
    Ich würde einfach ausbrechen.
    Er sah sie an, und sie wusste, dass er sich seiner Macht, sie auf eine Weise einzusperren, die eine Flucht unmöglich machte, vollauf bewusst war. Ein goldener Käfig zu ihrem Schutz … aber dennoch ein Käfig. Statt mit ihm zu streiten, wartete sie ab.
    Wind peitschte ihm das mitternachtsschwarze Haar aus dem Gesicht, seine Hand berührte ihre Wange. Nicht allein, Elena.
    Ihr Herz stockte bei dem Gefühl, das in diesen einfachen Worten lag. Niemals.
    Mit diesen Worten drehten sie sich um und flogen ins Zentrum des Sturms.
    Zwei Stunden später hatten die Muskeln, die für Elenas Flügelbewegungen zuständig waren, die Phase des Protests hinter sich gelassen und waren nun fast gefühllos. So würde sie die nächsten Stunden überstehen, das wusste sie – aber in den folgenden Tagen würde sie jammern. Doch hatte sie so eine Ahnung, als ob es dann keine Rolle mehr spielen würde. Was auch immer ihnen bevorstand, es würde heute geschehen. Entweder sie überlebte es – oder nicht. Alles andere war zweitrangig.
    Raphael flog wie eine weiß-goldene Flamme vor ihr durch die aufgewühlten Wirbel der Wolken, die aussahen, als wollten sie die beiden verschlingen, und aus denen eisig und unerbittlich der Regen fiel. Laut ihrer Uhr war es wenige Minuten nach vier Uhr nachmittags, aber der Himmel war so dunkel, dass die Gegend von Tausenden kleiner Lichter erleuchtet gewesen wäre, wenn sie über eine Stadt geflogen wären – aus Bürofenstern, entlang der Straßen, hoch oben in den Türmen blinkend.
    Doch das Land unter ihnen bestand aus Bergen und Wäldern, die nur gelegentlich von vereinzelten Gehöften von Bauern und ihren Familien unterbrochen wurden. Sie hatten auch ein Dörfchen gesehen, das noch kleiner war als das, in dem sie Nassir zurückgelassen hatten. Das von dem Dorf ausgehende warme Leuchten war so klein, dass es kaum durch die Dunkelheit des Sturms drang. Als Elena ein Stück weiter wieder einen Lichtschimmer erblickte, wischte sie sich den Regen aus den Augen und konzentrierte sich – es war seltsam, sie hätte schwören können, dass ihre Sicht schärfer und klarer wurde, als würden ihre Augen sich den Bedingungen anpassen.
    SieschütteltedasGefühlabundkonzentriertesichstärker.DasLichtwardiffusunderhellteeinengrößerenBereich,alsdiesfüreinenBauernhofodereinekleineSiedlungderFallgewesenwäre.Dasievermutete,eskönntesichumeinegrößereOrtschafthandeln,ließsiesicheinStücktiefersinken,geradeweitgenugunterdieWolken,umsichdasGanzeausderNäheansehenzukönnen.Zuerstbegriffsienichtrecht,wassiedasah,dennihrVerstandkonntedasUnmöglichenichtverarbeiten.
    Unter ihr erstreckten sich die anmutigen Linien von etwas, das wie eine Stadt aus glitzerndem, grauem Stein aussah, eingehüllt in ein schillerndes Leuchten in den Farben der Ägäis. Es lag nicht nur daran, dass die Gebäude ganz anders aussahen, als sie sich die Architektur in dieser Gegend – nein, im ganzen Land! – anhand der Satellitenbilder, die sie gesehen hatte, vorgestellt hatte. Nein, die Stadt hatte an diesem Morgen überhaupt noch nicht existiert. Raphael!
    Als sie keine Antwort erhielt, dachte sie schon, Caliane hätte wieder erfolgreich ihre Kommunikation blockiert, doch dann sah sie, wie er sich vor ihr in die Tiefe gleiten ließ. Die Flügel hatte er zu ihrer ganzen Spannweite ausgebreitet, um sich in den anbrandenden Windböen zu halten. Warte weiter oben, Elena. Er flog auf das verblüffende Schimmern der Farben zu.
    Elena wusste, dass es die sicherere Lösung gewesen wäre – doch alles in ihr sagte ihr, es wäre eine sehr, sehr schlechte Idee, ihn allein in diese merkwürdige Stadt zu lassen. Sie legte einen steilen, kaum noch kontrollierbaren Sturzflug hin und erreichte ihn, kurz bevor er eingetaucht wäre in dieses … was zur Hölle das sein mochte.
    Es war fast unmöglich, Raphaels Blick standzuhalten, mit solcher Macht und Energie brannte er. Elena. Es war ein Befehl.
    Ihre Nackenhaare sträubten sich, doch sie unterdrückte die Reaktion und blinzelte die Tränen weg, die der kurze Blickkontakt ausgelöst hatte. Ich muss mit dir kommen. Vertrau mir.
    Es ist keine Frage des Vertrauens. Ich werde dich nicht an den Wahnsinn meiner Mutter verlieren.
    Sie flog ein kleines

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