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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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    Erversuchte,mitElenazusprechen,ihrzusagen,dassfürsiegesorgtwar.SelbstnachseinemTodwürdenseineSiebenihrenSchwurnichtbrechen.Siewürdensiebeschützen.DochLijuansGiftbreitetesichinseinemganzenKörperausundblockierteseineVersuche,mitdemscharfenBlauseinereigenenMachtdagegenanzukämpfen.Abererkämpfte.ErkämpftemitjedemFunkenWillenseinesunsterblichenHerzens,mitjedemFunkendesnamenlosen,unendlichenGefühls,daserfürElenaempfand.
    Mit letzter Kraft schaffte er es, noch einen Ball aus Himmlischem Feuer zu schleudern, bevor sich sein Blick trübte. Lijuan schrie auf. Das schrille Geräusch klingelte in seinen Ohren, als er fiel und hart auf dem Dach des Tempels aufschlug. Seine Flügel waren geknickt, aber nicht gebrochen, denn sein Aufprall wurde gedämpft von einer Kraft ähnlich derjenigen, die einst für ihn das Maß aller Dinge gewesen war.
    Mein Sohn! Mein Raphael.
    Zu spät, dachte er, es war zu spät. Caliane war nie eine Heilerin gewesen, und sein Leib war von Lijuans schwarzem Gift durchtränkt. Er richtete seine eigene, neu gewonnene Kraft nach außen und versuchte, sich selbst zu heilen, doch diese Fähigkeit war noch jung und hatte sich noch kaum entwickelt. Sie hatte keine Chance gegen Lijuans Zeichen des Bösen.
    »Raphael !« Hände umfingen sein Gesicht, grimmige Entschlossenheit lag in der Stimme seiner Jägerin.
    Er wollte ihr befehlen, ihn zurückzulassen, wollte sie warnen, dass Lijuans Energie sich ausbreiten konnte, so, wie es bei den Wiedergeborenen der Fall gewesen war, doch er wusste, dass sie ihn nie verlassen würde, seine Gemahlin mit ihrem sterblichen Herzen. Meine Elena.
    Elena schluckte ihre Tränen und die Panik hinunter, die sie zu überwältigen drohten, als sie sah, wie sich in Raphaels wunderschönen Augen die Ranken von Lijuans Bosheit ausbreiteten. Sie verdunkelten seine Iris, den gespenstischen Farbton, den man am tiefsten Punkt des Ozeans fand – intensiv und absolut. »Nein « , sagte sie. »Nein !«
    Über ihr brach sich der Himmel in einer Flut aus Licht, und als sie aufsah, war Lijuan nicht mehr allein. Eine Erzengelfrau mit wallenden, rabenschwarzen Haaren und Flügeln aus reinstem Weiß trat ihr entgegen, ihre Hände waren von einer blauen Flamme umgeben.
    Das Vorbild, nach dem ich erschaffen wurde.
    Elena riss sich von dem Anblick los und drückte Raphaels Hand, seine goldene Haut lag blass über den Adern, die schwarz und fest geworden waren. Erzengel, kannst du mich hören?
    Diese Worte tragen die letzten Überreste meiner Macht.
    Als Elena versuchte, sich darauf zu konzentrieren, dass er noch am Leben war, und sich weigerte, über irgendetwas anderes nachzudenken, flog ein Stück Fels vorbei, sodass sie sich ducken musste – und ihren Körper und ihre Flügel schützend über Raphael legte.
    Geh, Elena! Sie werden kämpfen bis zum bitteren Ende.
    Selbst jetzt kommandierst du mich noch herum, Erzengel? Sie würde ihn nicht verlassen. Niemals. Sie sah auf und erblickte Illium, der weiterhin Wache hielt, das Gesicht gezeichnet von qualvoller Wut. Das Glockenblümchen wird uns sagen, wenn wir in Deckung gehen müssen.
    Für einen Augenblick herrschte Stille, und ihr Herz blieb beinahe stehen.
    Ich müsste schon tot sein.
    Zitternd drückte sie ihre Stirn an seine. Sag das nicht. Du hast Lijuans Gift einmal überlebt, und du wirst es wieder überleben. Doch seine goldfarbene Haut war kalt und bleich geworden, seine Augen hatten sich in unheimliche schwarze Klumpen verwandelt, und seine Flügel … Sie hielt sich die Faust vor den Mund und biss sich fest auf die Fingerknöchel.
    Das Böse breitete sich langsam kriechend über seine Flügel aus und verwandelte das Gold und Weiß in ölige Dunkelheit, die Elenas aggressivste Instinkte zum Vorschein brachte. Sie wollte dagegen ankämpfen, ihre Messer hineinrammen, doch Klingen würden hier nichts ausrichten. Nicht, wenn sich der Kampf in Raphaels Körper abspielte.
    »Elena, in Deckung !«
    Illium hatte seine Warnung noch nicht ganz ausgesprochen, da breitete sie bereits ihre Flügel über Raphaels schutzlosen Körper aus. Etwas traf sie hart genug an der Schulter, um eine Quetschung zu verursachen, doch sie hielt ihre Stellung, bis Illium Entwarnung gab.
    »Was zum Teufel machen die da ?«
    Die Antwort auf diese Frage wüsste ich auch gerne.
    Als ihr klar wurde, dass ihr Erzengel nichts mehr sehen konnte, da seine wunderschönen Augen von der Schwärze erblindet waren, hob sie ihre Blicke und spürte, wie alles Blut aus ihrem

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