Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

entgegendrängte.
    VielzuschnellnahmerdieHandwiederweg,undsiehätteprotestiert,wennernichtihreLippenineinemweitereninnigenKussgefangengenommenhätte.AlserihrenMundfüreineSekundefreigab,schnapptesienachLuft.Dochdannstöhntesieauf,weilerihrsofestaufdieUnterlippebiss,dassesschmerzte,bevorersieerneutküssteundmitseinerZungeüberihrestrich.ImnächstenAugenblickspürtesie,wieseinGliedanihrerMitteanklopfte. Ein einziger machtvoller Stoß, und er war bis zum Anschlag in ihr.
    Sie schrie auf, ihr Rücken wölbte sich von der Wand weg, sie grub ihre Fingernägel in seine Schultern, als die Lust einen Kurzschluss in ihr auslöste, ihre Muskeln sich wieder und wieder zusammenzogen und lösten. Wenn sie noch einen Rest Hoffnung gehabt hatte, irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können, wurde diese zunichte, als er den Kopf senkte und ihr fest genug in den Hals biss, um seine Spuren auf ihr zu hinterlassen.
    Danach bestand die Welt nur noch aus Fühlen und Schmecken und dem heißen, vertrauten Reiben von Haut auf Haut.

35
    Elena lag ausgestreckt auf Raphael, mit einem innig tiefen Lächeln im Gesicht. »Wow « , murmelte sie in seine warme Halsbeuge hinein, »das war … «
    ErließdieHandüberihrenRückengleitenundstrichmitdenFingernüberdiesensiblenWölbungenihrerFlügel.»Ichwargrob .«
    »Das warst du .« Sie rieb die Nase an seinem Körper und leckte ihm das Salz von der Haut. »Es war perfekt .« Dass er sich ihr mit der ganzen Wildheit seiner Gefühle geschenkt hatte … Ihr Lächeln wurde noch tiefer, als sie über die festen Muskeln seiner Brust strich. »Wann hast du dich denn ausgezogen ?«
    »Hmm ?«
    Er klang so träge und zufrieden, dass ein Lachen aus ihrer Kehle quoll. »Hey .« Sie gab ihm einen Klaps auf die Brust. »Nicht einschlafen .«
    Ich bin der Erzengel. Ich gebe die Befehle.
    IhrLachenwurdezueinemüberraschtenLächeln.ErhatteHumor,dochvornochnichtlangerZeithatteerdieseWorteernstgemeint.SielegtedieHandaufseinHerzundlauschteaufdastiefeKlopfen,dassichnochnichtwiederganzberuhigthatte.Siehätteschläfrigseinmüssen,dochsiewolltenichtsanderes,alsihnzustreichelnundzuküssen,ihnwarmundlebendigunterihrenHändenzuspüren.»Wasistpassiert,Raphael ?«
    Er verstand ohne weitere Erklärungen. »Es war ein tödlicher Treffer. Selbst wenn Keir sofort im nächsten Moment an meiner Seite gewesen wäre, hätte er mich nicht heilen können .«
    Die Worte ließen die Ausläufer der Leidenschaft abkühlen. »So mächtig ist Lijuan ?«
    Ja. »Aber ihre Kraft ist seit unserer letzten Konfrontation mutiert, hat sich verändert. Jetzt trägt sie den absoluten Tod in sich, selbst für Unsterbliche .«
    »Vor dem Brusttreffer hast du schon etwas an den Flügeln und Schultern abbekommen .«
    »Ich glaube, ein solcher Streifschuss hätte einen schwächeren, jüngeren Engel getötet .« Er legte ihr die Hand um den Nacken und drückte leicht zu. »Ich bin alt und stark genug, dass sie mich entweder in den Kopf oder ins Herz treffen musste .«
    »Oh Gott, Raphael .« Der Gedanke an seinen Tod ließ Panik in ihr aufsteigen. »Ich kann dich nicht verlieren .« Sie hatte zwei ihrer Schwestern verloren, ihre Mutter und praktisch auch ihren Vater. Wenn sie Raphael verlieren sollte, dann wäre es endgültig um sie geschehen. Das würde sie nicht verkraften.
    »Ich lebe, Elena .« Ruhige Worte, während er sie fest in den Armen hielt. »Deinetwegen .«
    Sie riss den Kopf hoch. »Was ?«
    »Meine Mutter hat gesagt, dass selbst mein Blut dein Zeichen trägt .« Er fuhr mit dem Finger ihre Ohrmuschel entlang.
    »Ich dachte, das sollte eine Beleidigung sein .«
    »Nein .« Raphael dachte an seine erste Begegnung mit Elena zurück, als er zum ersten Mal die Auswirkungen der aufkeimenden Verbindung zwischen ihnen gespürt hatte. »Lijuan hat mir gesagt, du würdest mich ein bisschen sterblich machen und dadurch töten .«
    Gefühle der Schuld färbten ihr Gesicht. »Ich habe dich bereits schwächer gemacht, Raphael. Du heilst langsamer … «
    Er drückte einen Finger auf ihre Lippen. »Ich hätte die Quelle berücksichtigen müssen. Es stammte alles von Lijuan .«
    »Das verstehe ich nicht .« Beim Sprechen waren Falten auf ihrer Stirn aufgetaucht. »Du meinst, dass sie irgendwie die Wahrheit verdreht hat? Dass sie von Anfang an versucht hat, dich zu sabotieren ?«
    »Ich glaube nicht, dass sie es auf diese Weise gesehen hat .« Er legte seine Hand um ihre Kehle, um mit dem Daumen über die klopfende Ader streicheln zu können … über das