Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
das Wasser ab und stieg aus der Dusche … direkt in die Arme eines Erzengels. »Ich bin nass .« Schroffe Worte.
    Er zog ihren vom Wasser glitschigen Körper nur noch näher an sich heran. Ich spüre das Echo deines Kummers, Elena.
    In ihrem Unglück wusste sie, dass er den Grund für ihren Schmerz einfach aus ihren Gedanken nehmen könnte, ohne dass sie es überhaupt bemerkte. Wahrscheinlich kämpfte er sogar gerade gegen den Drang an, genau das zu tun. »Es ist nichts « , sagte sie, die Verletzung war zu frisch, um jetzt schon darüber sprechen zu können. »Nichts Neues .«
    Eine Woge von Regen und Wind in ihren Gedanken, die Wut eines entfesselten Sturmes. Wieder dein Vater?
    »Nein .« Mehr konnte sie nicht sagen, ohne in tausend Stücke zu zerspringen. »Ich kann noch nicht darüber reden, Raphael .«
    Eine Pause, prall gefüllt mit Macht.
    EswareineunbeabsichtigteErinnerungdaran,dassderMann,densieihrenLiebhabernannte,ihrenGemahl,nichteinmalannäherndmenschlichwar.Unddochwichsienichtzurück,verbargsichnichthinterihrerDeckung.Auchdaswarschwer … aberRaphaelhattesieaufgefangen,alssiefiel,warbereitgewesen,seinunsterblichesLebenfürsiezugeben,füreineJägerin,eineverstoßeneTochter … undjetztauchnochungeliebteSchwester.
    Einegroße,warmeHandstrichihrüberdenRücken.»Dannwerdenwireinandermaldarüberreden.Aberwirwerdenestun .«
    Sie spürte, wie ihre Instinkte den Schmerz abschüttelten, der sie so gequält hatte, und hob den Kopf. »Ich dachte, wir hätten diese ganze Du-gibst-mir-Befehle-Geschichte geklärt ?«
    Endloses, unbarmherziges Blau. »Haben wir ?« Üppig und weich hüllte er sie mitsamt ihren Flügeln und allem Drum und Dran in ein Handtuch. »Ich hatte heute Besuch .«
    »Du wechselst das Thema .« Und dabei sah er sie so ungerührt an, dass sie wusste, sie würde ihn damit durchkommen lassen.
    Ein bedächtiges Lächeln. »Lijuan .«
    Scharfkantige Angst trennte alle anderen Gefühle ab. »Schon wieder ?« Eisige Kälte kroch ihr das Rückgrat hinauf, als sie an die Hingabe und den Schmerz im Gesicht des Wiedergeborenen zurückdachte. Er hatte seine Herrin geliebt, und dann hatte er mit bloßen Händen einen Mann in Stücke gerissen, bis dessen dampfende Eingeweide unter dem freiem Himmel lagen.
    »Ich wusste, dass sie sich noch in meinem Gebiet aufhielt « , sagte Raphael, »aber der Besuch kam dennoch unerwartet .«
    WährenderihrHaarmiteinemzweitenHandtuchtrockenrieb,hieltsiedasersteanihrenBusengedrücktundstütztesichmitderHandanseinewarmeBrust.»Und?Waswolltesiediesmal ?«
    Raphael ließ das eben benutzte Handtuch auf den Boden fallen und fuhr mit den Fingern durch die feuchten Strähnen ihres Haares, sein Blick wurde zu tiefem, undurchdringlichem Kobaltblau. »Dasselbe wie schon einmal – mich dazu überreden, meine Mutter zu ermorden .«
    Eine halbe Stunde später, nachdem sie ihr Haar geföhnt hatte, nahm sie ein Kleid vom Bett, das für sie dort hingelegt worden war. Noch immer verstört blinzelnd, sah sie Raphael an. »Wir müssen deine Mutter finden, bevor sie es tut, nicht wahr ?«
    »Ja .« Mit nichts als einer schwarzen Anzughose am Leib lehnte er an der Wand. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ließ den Blick genüsslich über ihren Körper wandern. »Die nächstliegende Frage stellst du nicht, Elena. Und du hast dich auch nicht nach Lijuans vorherigem Besuch erkundigt .«
    Sie ließ den Bademantel von ihren Schultern rutschen, um das Kleid – das natürlich leuchtend blau war – anzuziehen, und trug nur einen hauchdünnen Slip in Mintgrün mit einer kleinen Seidenblume unter der Hüfte. Es war klar, was ihr Erzengel von ihrem derzeitigen unbekleideten Zustand hielt. »Ich glaube « , flüsterte sie, »du solltest die Klimaanlage aufdrehen .«
    Ein Lächeln, in dem pure Verführung lag. »Komm her, Jägerin .«
    Sie schüttelte den Kopf, nahm das Kleid und stieg hinein. Im Unterschied zu dem Modell, das sie bei Lijuans Ball getragen hatte, war dieses nicht knöchellang, sondern endete einige Zentimeter über dem Knie. Der Stoff schmiegte sich um ihre Hüften, bevor er sich zu einem verspielten Rock öffnete. Das hübsche Oberteil mit Nackenband bot ausreichend Halt für ihre Brüste – für eine Jägerin immer ein wichtiger Faktor – und ließ sich mit einem glitzernden Kristallknopf schließen.
    In einer Million Jahren hätte sie dieses Kleid nicht für sich selbst ausgesucht, doch sie musste zugeben, dass es sowohl elegant als auch sexy aussah. »Welche

Weitere Kostenlose Bücher