Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
etwas Dringendes, worum wir uns kümmern müssten?«
    »Nein. Aodhan müsste genug Zeit haben, sich einzugewöhnen.«
    »Gut.« Dmitri wusste, dass der Engel sich dort fehl am Platz fühlen würde, dennoch traute er ihm zu, in seine Fußstapfen zu treten – bis zu einem bestimmten Grad. Aodhan und Illium waren viel jünger und hatten weniger Erfahrung, aber gemeinsam waren sie ein gefährliches Team. »Du weißt, wie du mich erreichen kannst, wenn du mich brauchst.«
    »Dmitri.« Goldene Augen, umrahmt von schwarzen Wimpern mit blauen Spitzen blickten ihn an. »Kümmere dich um Honor. Ich verspreche, ich werde den Turm nicht niederbrennen, solange du weg bist – ich weiß gar nicht, warum sich alle über ein bisschen Rauch so aufregen.«
    Er wusste, dass der blau geflügelte Engel seine Stimmung aufhellen wollte, deshalb sagte er: »Na, dann bin ich beruhigt. Lass mich nur kurz die Feuerwehr rufen.« Während Illium noch lachte, legte Dmitri auf und warf einen Blick über seine Schulter, um nach Honor zu sehen, wie er es tausendmal am Tag tat.
    Er hatte seinen Schreibtisch ins Schlafzimmer geschafft und ließ sie nie länger als ein paar Minuten allein. Auf keinen Fall wollte er, dass sie allein war, wenn sie aufwachte. Da das Gift in ihrem Blutkreislauf seine Wirkung tat, könnte sie vielleicht Angst und Panikanfälle bekommen.
    »Wirst du da sein, wenn ich aufwache?«
    »Immer.«
    Erst als er sicher war, dass es ihr gut ging und sie gleichmäßig atmete, zwang er sich, wieder an seine Arbeit zu gehen. Hinter den Fenstern raschelten die Bäume in einem verspielten Wind. Noch zwei Tage, bis er sie aufwecken konnte, bis er wieder ihre Stimme hören würde. Noch zwei Tage.

38
    Mahiya brauchte nur wenige Minuten, um die Sachen zusammenzupacken, auf die sie nicht verzichten konnte. Die Tasche war erbärmlich klein, aber sie hatte immer gewusst, dass sie diesen Ort eines Tages verlassen würde. »Ich habe keinen Schmuck eingepackt, bis auf die Stücke, die ganz eindeutig persönliche Geschenke waren.« Das sagte sie nicht aus einem albernen Stolz, sondern zu ihrer Sicherheit. »Ich will nicht riskieren, dass Neha mich als Diebin brandmarkt und meine Rückkehr fordert, damit ich bestraft werde.«
    »Es gibt keinen Grund, etwas zu riskieren.« Mit einem Nicken deutete Jason auf die einfache Tunika und die Hose, die sie für den Flug aus Nehas Territorium angezogen hatte. »Ich werde dir leihen, was du brauchst, um dein neues Leben zu beginnen.«
    Die Spannung, die sich bei seinem ersten Satz in ihr aufgebaut hatte, löste sich beim zweiten. »Danke.« Von einem Darlehen wurde erwartet, dass man es zurückzahlte, aber es schuf keine Abhängigkeit und nahm Mahiya deshalb nicht ihre neu gewonnene Freiheit. »Was ist mit deiner Tasche?«
    »In ihr ist nichts, was ich vermissen würde.« Er zog sein Schwert, überprüfte es und schob es zurück in die Scheide. »Gib mir deine.«
    »Sie ist nicht schwer.« Sie war so konstruiert, dass sie vor der Brust getragen wurde und Freiraum für die Flügel ließ.
    Er streckte einfach die Hand aus und nahm die Tasche an sich. »Deine Rippen sind noch nicht ganz verheilt, also keine Widerrede.«
    »Ich werde sie in der Hand tragen, wie du es gerade tust – wenigstens bis wir die Festung hinter uns gelassen haben. Du musst beide Hände frei haben, für den Fall, dass du kämpfen musst.« Ihre messerscharfen Haarnadeln würden nützlich sein, wenn sie in die Ecke gedrängt wurden, aber ein meisterhaft geführtes Schwert würde den Dingen ein Ende machen, bevor es überhaupt so weit käme.
    Auch du neigst dazu, Befehle zu erteilen, Prinzessin. Ungeachtet dieser düsteren Worte gab er ihr die Tasche zurück. »Komm, wir müssen aufbrechen.«
    Mahiya trat auf den Balkon hinaus und zögerte. »Vanhi. Ich kann nicht weggehen, ohne mich von ihr verabschiedet zu haben.«
    »Du kannst sie in der Zufluchtsstätte treffen – sie ist mindestens einmal im Jahr dort zu Besuch. Und Neha wird sie nicht dafür bestrafen, dass sie dich weiterhin sieht, dafür ist ihr Vanhi zu wichtig.«
    Mit diesen Worten machte er einen Schritt vom Balkon, um mit ausgebreiteten Flügeln elegant im Hof zu landen. Überrascht folgte Mahiya ihm. Was ist denn los?
    Ich vertraue nicht darauf, dass Neha uns in der Luft nicht abschießt.
    Mahiya hatte die gleiche Befürchtung – zur Vorbereitung für Nivritis Rückkehr waren die Dächer mit einer größeren Anzahl von Boden-Luft-Waffen gespickt worden. Nur ein einziger

Weitere Kostenlose Bücher