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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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schwarze Feuer?«
    »Nein. Aber es ist ein nützlicher Leitkanal.«
    Seine Antwort überraschte sie nicht, schließlich hatte sie die mitternachtsschwarze Flamme in ihm schon mehr als einmal gespürt.
    »Die Tunnel …«
    »Ich habe Rhys kurz vor unserem Aufbruch eine Nachricht geschickt.«
    »Gut.« Sie wollte ihre Mutter nicht behindern, aber da Jason schon von dem möglichen taktischen Nutzen der Tunnel gewusst hatte, bevor der Blutschwur als vollendet gegolten hatte, hätte er durch sein Schweigen seine Ehre befleckt und sein Leben in Gefahr gebracht.
    »Schneller, Mahiya.«
    Ihre Wadenmuskeln begannen zu schmerzen, denn der Tunnel führte nun stetig bergauf. Sie sparte ihren Atem und ihre Kräfte, bis sie endlich draußen waren … durch eine Falltür im Boden des eingefallenen Tempels, in dem sie den Teddybären gefunden hatte. »Warum hat Venom diesen Ausgang nicht schon früher benutzt?« Die Tür war geschickt in einer dunklen Nische verborgen.
    »Weil das Risiko bestand, dass die so lange unbenutzte Tür sich nicht mehr bewegen ließe und ihn verraten könnte. Vor seiner Abreise hat er die Scharniere für uns geölt.« Er ging zu einer anderen Nische und kam mit einer Tasche zurück, von der Mahiya annahm, dass Venom sie dort deponiert hatte. »Waffen, falls wir welche brauchen.«
    Sie rieb sich den feinen Staub aus dem Gesicht, ihre Haare waren von Spinnweben durchzogen. Sie ließ die Tasche in eine Ecke fallen und betrat den unversehrten Teil des Tempels. »Ich kann nicht gehen.« Das Bekenntnis sprudelte einfach aus ihr heraus, noch ehe sie sich ihrer Entscheidung bewusst war.
    »Ich weiß.«
    Bei diesen schlichten Worten breitete sich ein furchtbarer Schmerz in ihrer Brust aus.
    »Wenn die Welt sich plötzlich verändern würde und sie wieder vor mir stünde, würde ich genau wie dieser kleine Junge wieder in ihre Arme laufen.«
    Es wäre klüger gewesen zu schweigen, nicht an seinen Wänden zu rütteln, aber ein Leben voller Wände und Geheimnisse war nicht das, was sie sich mit ihrem Meisterspion wünschte. »Erzählst du es mir?«, fragte sie. Es war die Bitte, ihr einen Teil seiner Geschichte zu eröffnen, auch wenn er ihr nicht sein Herz öffnen konnte. »Wie sie gestorben ist?«
    Jason lehnte an der Rückwand des zerstörten Tempels und hielt sein Ohr in den Wind. Er trug ein einziges Wort heran. Nivriti.
    Nicht mehr lange, dachte er. Vermutlich hatte die rachedurstige Engelsfrau einen Spion in dieser Festung, der sie informiert hatte, sobald ihre Tochter aus Nehas Reichweite verschwunden war und nicht mehr Gefahr lief, als Geisel benutzt zu werden.
    Sein Blick ruhte auf Mahiya; sie lehnte an einer der Säulen, die den Wechselfällen der Zeit standgehalten hatten, und auf ihrem Gesicht vermischten sich Stärke und Verwundbarkeit, während sie auf seine Antwort wartete. Darauf wartete, dass er ihr von einem Albtraum erzählte, den er noch niemandem auf dieser Welt anvertraut hatte. Aber seine Prinzessin hatte auch ihre Albträume.
    Vielleicht war das der Grund, weshalb er sprach. Vielleicht lag es auch an der strahlenden Wärme, als die er Mahiyas Gegenwart in den Tiefen seines Bewusstseins empfand. Er hätte sie aus seinem Geist aussperren sollen, wahrscheinlich war ihr nicht einmal bewusst, dass sie die Verbindung die ganze Zeit aufrechterhielt, seit er zum ersten Mal seine Schilde für sie geöffnet hatte. Aber jetzt konnte er ihr einfach nicht mehr den Weg zu sich versperren. Es war, als hätte sie sich in ihm eingenistet. Nicht mit Gewalt und überhaupt nicht aggressiv, sie schien sich einfach an ihn angeschmiegt zu haben, wie sie es im Bett gern tat, mit einer Hand auf seinem Herzen.
    »Als das Leben meiner Mutter beendet wurde«, begann er, wobei er seine Kraft aus dieser zarten Erinnerung schöpfte, »war ich noch ein Junge, dessen Flügel zu groß für seinen Körper waren.«
    Zitternd zwang er sich, den Blick von dem Rost, der kein Rost war, zu lösen, stemmte sich aus dem Loch hoch und schloss die Tür langsam und vorsichtig – und mit abgewandtem Blick –, damit sie kein Geräusch machte. Dann stand er auf und starrte die Wand an. Er wollte sich nicht umdrehen und sehen, was sich hinter ihm auf der anderen Seite befand, was er von der Oberseite der Falltür geschoben hatte. Aber auch die Wand war mit diesem Rost bespritzt, der kein Rost war. Getrocknet von der Sonne, die durch das Dachfenster fiel, begannen winzige Stückchen davon abzublättern.
    Sein Magen war ein einziger Knoten

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