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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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würdig.«
    »Meine Tochter sagt die Wahrheit.« In Nivritis Miene lag tiefe Bitterkeit, etwas Hässliches, das einen innerlich zerfressen konnte. »Ich habe dir einen Gefallen getan, Schwester. Als ich kam, um ihn zu retten, lüpfte er gerade die Röcke einer seiner Huren, von denen er an deinem Hof sicher zahlreiche hatte. Also bin ich mit ein paar Geschenken wiedergekommen.«
    Zischend schleuderte Neha die Giftpeitsche nach ihrer Schwester, aber geschwächt wie der Erzengel war, reichte sie nicht weit. »Es stand dir nicht zu, darüber zu befinden.«
    »Du wagst es, das zu sagen?« Nivriti versuchte, sie mit der Säure zu überziehen, scheiterte jedoch. »Nachdem du selbst Richterin und Geschworene in einer Person gespielt hast?«
    Jason, du musst etwas sagen. Sie werden mir nicht zuhören, egal wie vernünftig meine Worte auch sein mögen. In ihr sahen sie nämlich nicht mehr als ein Kind. Beider größte Schwäche ist der Stolz.
    Jason wandte sich an die beiden Frauen. »Wenn Sie beide sich bis auf den Tod duellieren wollen«, sagte er mit stählerner Stimme, die Aufmerksamkeit gebot, »werden wir Ihnen aus dem Weg gehen. Aber in Ihrer jetzigen Verfassung wird Ihr Streit tatsächlich als Ringkampf am Boden und Amüsement für die Sterblichen enden. Ich bin sicher, dass kein Erzengel oder Engel jemals eines so schändlichen Todes gestorben ist.«
    Stille.
    Dann hob Nivriti den Arm, und die ihr verbliebenen Soldaten versammelten sich um sie, während sich Nehas Truppen zurückzogen. Die Lippen des Erzengels verzogen sich zu einem kalten Lächeln. »Lauf, solange du noch kannst, kleine Schwester. Ich sorge dafür, dass wir uns wiedersehen.«
    Nivritis Antwort darauf war ein Lächeln, so dunkel wie das Blut, das aus ihren Augen rann. »Sei gewiss, dass ich auf dich warten werde.« Damit schwenkte sie herum, und hinter ihr schlossen sich ihre Soldaten zu einem schwarzen Schutzwall zusammen. Mahiya.
    Der Befehl ihrer Mutter ließ Mahiya zusammenfahren, aber dieser Schock war nichts im Vergleich zu dem Moment, als sie Jasons Stimme in ihrem Kopf hörte. Folge ihr. Bei ihr ist es für dich am sichersten.
    Sie wollte ihm widersprechen, wollte ihn schütteln und ihm sagen, dass ihr Platz an seiner Seite sei, aber er wandte sich bereits zu Neha um. Ihr wurde bewusst, dass viel mehr auf dem Spiel stand als die Wünsche und Bedürfnisse einer Prinzessin, die nie über ein Königreich geherrscht und nie einen Mann geliebt hatte, bevor sie ihr Herz an einen feindlichen Meisterspion mit Mitternachtsflügeln verloren hatte.
    Trotzdem hätte er sich einen Augenblick Zeit nehmen können, um ihr zu versichern, dass er sie finden würde.
    Es bereitete ihr körperliche Qualen mitanzusehen, wie er sich mit jedem Flügelschlag weiter von ihr entfernte. Sie musste sich auf die Lippen beißen, um den Drang zu unterdrücken, ihm noch etwas hinterherzurufen. Sie hatte ihm bereits ihr Herz zu Füßen gelegt – betteln würde sie nicht. Denn auch wenn sie wegen seiner verletzten Seele nicht erwartete, dass Jason sie so lieben würde wie sie ihn, so wusste sie doch, dass er sich unabhängig von allen anderen Überlegungen aus freien Stücken für sie entscheiden musste.
    Es wäre ihr nicht genug, wenn er nicht mehr für sie empfand als die Verantwortung, sich um sie zu kümmern, weil sie niemanden sonst hatte. Niemals. Da Letzteres jetzt nicht mehr zutraf … Sie schluckte, berührte ein letztes Mal seinen Geist und gab ihn dann frei. Pass auf dich auf, Jason.
    Das Geschwader ihrer Mutter teilte sich, um Mahiya in seine Mitte aufzunehmen, und schloss sich hinter ihr zu einer undurchdringlichen Mauer.
    Jason zwang sich dazu, sich nicht umzudrehen und Mahiya hinterherzusehen. Er wusste, dass er in diesem Augenblick der Bekannte, der Vertraute für sie war. Wenn er sie bitten würde, mit ihm zu kommen, würde sie es tun. Aber wenn sie erst einmal Zeit mit Nivriti verbracht hatte …
    Nein, er würde ihr nicht die Möglichkeit nehmen, familiäre Bande zu knüpfen, obwohl der Verlust der mentalen Verbindung zu ihr eine quälende Leere in ihm hinterließ, als sie im Schutz von Nivritis Soldaten aus der Reichweite seines Geistes flog. Er würde ihr genügend Zeit und Raum geben, damit sie entscheiden konnte, ob sie auch noch an seiner Seite sein wollte, wenn ihr Leben eine völlig neue Wendung gewonnen hätte.
    Er eskortierte Neha, während Rhys Nivritis Rückzug überwachte. Beim Landeanflug vor dem Juwelenpalast behielt er ihren verletzten

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