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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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aber ein normaler Engel ist binnen Sekunden tot. Ein Volltreffer mit dieser Peitsche auf Herz oder Kopf bedeutet selbst für einen Erzengel den endgültigen Tod.« Jason sah den beiden Frauen zu, während Neha mit der Peitsche ausholte und Nivriti sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit duckte. »Hat deine Mutter auch Macht über Schlangen?«
    »Nein, über Vögel.« Ihre Finger krampften sich um seine, als die Giftpeitsche Nivritis Gesicht anscheinend nur um Haaresbreite verfehlte.
    Plötzlich war der Himmel von Feuer erfüllt. Engel mit verkohlten Flügeln fielen schreiend in die Tiefe und krachten in die Dächer der Stadt. Sie mochten schwer verletzt und verbrannt sein, aber die meisten von ihnen würden überleben, das wusste Jason. Solange der Kopf auf dem Rumpf blieb und die Flammen erloschen, ehe sie zu den inneren Organen vordrangen, würden die schwarz verkohlten Überreste weiteratmen und weiterleiden.
    »Nehas neue Gabe«, flüsterte Mahiya.
    Das Feuer erlosch so schnell, wie es sich über den Himmel ausgebreitet hatte, doch es hatte Nivritis Truppen bereits dezimiert. Nivriti selbst allerdings war schnell genug gewesen, um dem Flammenkessel zu entkommen. Jetzt tat sie etwas mit ihren Händen, und daraus schoss im gleichen Giftgrün wie Nehas Peitsche ein Netz hervor, das den Erzengel vollständig und mitsamt seinen Flügeln einhüllte.
    Neha fiel.
    Als es gerade so aussah, als würde sie in die brennende Stadt unter ihr stürzen, durchtrennte sie die Fesseln und fing sich wieder. Nivriti jedoch gab nicht nach und verwickelte sie erneut in ihr klebriges, grünes Netz. Mahiya glaubte, Neha vor Wut schreien zu hören, als der Erzengel sich abermals aus den Fäden befreite, ehe er wieder die Giftpeitsche entfesselte.
    Nivriti duckte sich, doch diesmal war sie nicht schnell genug, und das Gift streifte den Rand ihres Flügels, aber sie krümmte sich nicht zusammen und stürzte auch nicht ab, obwohl das die bekannte Wirkung des Gifts auf normale Engel gewesen wäre. Stattdessen stieg sie höher in den Himmel hinauf.
    Nehas Flügel loderten vor Macht, als sie Nivriti verfolgte, ihre Hände waren grün überzogen. Nivriti wandte sich um und warf ein Netz aus grünen Fasern ab, die sich um Neha schlangen und sich um ihren ganzen Körper wickelten. Der Erzengel zappelte wie eine Fliege im Netz, und wieder fiel er. Diesmal jedoch färbte sich das Grün weiß und bröckelte in kleinen Stückchen, so zerbrechlich wie Glas, von ihr ab.
    Eis.
    Nehas zweite neu gewonnene Fähigkeit – aber ebenso wie bei dem Feuer schien die Wirkung begrenzt zu sein, denn der Erzengel versuchte nicht, seine Gegner am Himmel gefrieren zu lassen.
    »Jason.« Mahiya schmiegte sich an ihn, und er legte schützend einen Flügel über ihren. »Meine Mutter müsste eigentlich tot sein, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Und doch konnte Nivriti Neha immer noch ausweichen.
    Und kurz darauf tat sie sogar noch mehr und warf erneut das klebrige Netz nach Neha. Diese machte keine Anstalten, dem Netz auszuweichen, offensichtlich war sie davon überzeugt, es unschädlich machen zu können. Doch diesmal loderten die grünen Fäden weißglühend auf, und die Schreie des Erzengels zeugten von solchen Qualen, dass selbst die Krieger am Himmel regungslos verharrten.
    Mahiya streckte die Hand aus, ohne zu wissen, wonach. Es erschien ihr einfach so furchtbar falsch, dass die beiden sich gegenseitig umbringen sollten. Denn Neha, an deren Körper Flammen leckten, hatte sich in letzter Sekunde aus der Falle befreit – und war Mahiyas Mutter jetzt so nahe, dass diese dem Hieb der Giftpeitsche nicht mehr ausweichen konnte.
    Es war kein direkter Treffer, aber er richtete genug Schaden an.
    Mahiya unterdrückte ihren verzweifelten Schrei, aber Neha ließ diesem Schlag keinen zweiten, tödlichen folgen. Sie geriet ins Taumeln. »Sie ist schwer verletzt.« Das war unmöglich – Neha war ein Erzengel. Und doch …
    Wieder loderte Feuer am Himmel auf und fiel auf die Stadt hinab, wo es weitere Häuser in Brand setzte. Im Gegenzug schleuderte Mahiyas Mutter neue grüne Fäden, doch da einer ihrer Flügel lahmte, verfehlten sie Neha und landeten ebenfalls auf der Stadt. Geisterhafte, qualvolle Schreie erhoben sich auf der Erde, und die Stadt begann orangefarben zu leuchten, als sich die Flammen ausbreiteten.
    Grauen erfüllte Mahiya, und der rasende Drang, irgendetwas zu unternehmen , schnürte ihr die Kehle zu. In ihrem Kopf kreisten Bilder von dem unschuldigen Sohn des

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