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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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die Erinnerungen jener Frau in sich trug, mit der er auf einem Wildblumenfeld getanzt hatte, dass sie aber durch ein ganz anderes Leben geprägt war. Jetzt sah sie das Wissen in seinen Augen, und sah auch seine alles durchdringende Liebe zu der Frau, die sie in diesem Leben war – eine Jägerin, die Narben trug, aber nicht mehr gebrochen war. »Stimmt das?«, sagte sie mit einem Lächeln, das sie in jeder Zelle ihres Körpers spürte. »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass für deine erste Frau jedes deiner Worte Gesetz gewesen wäre.«
    »Da muss dich deine Erinnerung trügen, ganz bestimmt.« Er stahl ihr einen schamlos heißen Kuss, der sie dahinschmelzen ließ. Als er die Lippen an ihrer Wange entlang und über ihre Halsschlagader gleiten ließ, grub sie die Hand in sein Haar.
    »Nimm mich.« Ein Angebot, das sie nur Dmitri machte. »Du hast heute noch nicht getrunken.«
    Aber statt die Reißzähne in ihren willigen Leib zu schlagen, hob er stirnrunzelnd den Kopf. »Ich will dich nicht schwächen. Ich kann mir ein paar Blutkonserven liefern lassen …«
    »Nein. Du trinkst von mir!« Es war allein ihre Aufgabe, für ihn zu sorgen und ihn zu bewundern.
    »Honor.«
    »Ich bin nicht ohne Grund auf einer kalorienreichen Diät mit viel Eisen, viel Flüssigkeit und überhaupt viel von allem.« Vor ihrer Abreise nach Italien hatte sie eine lange Unterredung mit einem Arzt der Gilde geführt. Der ältliche und etwas mürrische Herr hatte Erfahrung im Umgang mit Vampir-Mensch-Paaren und hatte ihr Verhaltensrichtlinien mit auf den Weg gegeben, an die sie sich halten sollte, wenn sie eine dieser »besitzergreifenden Frauen« sein wollte. »Wenn du behaupten willst, dass du eine Tüte kaltes Blut meinem Hals vorziehst«, raunte sie, »dann werde ich dich beißen.«
    Er ließ sich von ihrem Scherz nicht erweichen, sondern schwebte weiterhin dunkel und gefährlich und ein bisschen übellaunig über ihr. »Ich werde die Konserven liefern lassen.«
    »Dmitri …«
    »In allen anderen Dingen werde ich dir deinen Willen lassen, aber deine Gesundheit werde ich nicht gefährden.« Seine Stimme war hart wie Stahl. »Einmal pro Woche werde ich mir erlauben, von dir zu trinken.«
    Honor kniff die Augen zusammen. »Alle zwei Tage.«
    »Das ist nicht verhandelbar.«
    »Natürlich ist es das. Es ist eine Ehe. Also verhandle.«
    Die Muskeln in seinen Armen versteiften sich. »Zweimal pro Woche«, brachte er hervor. »Und alle fünf Tage machst du einen Eisentest.«
    Während sie mit den Fingerspitzen auf seinem Handgelenk trommelte, sah sie die unerbittliche Entschlossenheit in seinem Blick und wusste, dass die Verhandlung beendet war. Es war besser gelaufen, als sie gehofft hatte – schließlich war Dmitri beinahe tausend Jahre alt und dementsprechend hochmütig. »Also gut«, sagte sie mit einem gespielt finsteren Blick. »Aber wenn du im Bett jemals mit diesen kleinen Bissen aufhörst, reiche ich die Scheidung ein.« Bei den erotischen Blutküssen ging es nur um Sex, nicht um Nahrungsaufnahme.
    Diesmal war sein Lächeln das des sehr, sehr bösen Mannes, den sie mindestens dreimal am Tag in ihrem Bett hatte. »Oh, damit werde ich nie aufhören. Wenn du mich lieb bittest, beiße ich dich sogar an dieser einen Stelle, innen an deinem Oberschenkel, an der du es so gern magst.«
    Honor zitterte. Früher hätte sie der Gedanke an einen Biss in ihren Oberschenkel zum Würgen gebracht, und auch Dmitri konnte es nur tun, wenn sie in einer ganz bestimmten Position lag, aus der sie ihn wenn nötig wegtreten konnte … aber wenn es gut ging, wenn sie nicht von den furchtbaren Erinnerungen an das überwältigt wurde, was ihr angetan worden war … ja, dann … »Du bist eine Landplage.«
    Seine Augen glänzten. »Lass uns reingehen, damit ich dich noch ein bisschen mehr verderben kann.«
    Es ist unmöglich, aber er wird mit jeder Minute aufregender.
    Sie zog ihn zu sich herab und küsste seine sinnlichen Lippen, und er erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die ihre Brüste anschwellen und ihre Brustwarzen hart werden ließ. »Komm, setz dich zu mir«, sagte sie, ehe sie ihr Vorhaben vergaß, »damit wir über meine Entscheidung sprechen können.«
    Er machte es sich auf dem Stuhl auf der anderen Seite des Tisches bequem und griff halbherzig nach einem Stück süßem, weißem Pfirsich. »Bitte mich nicht, dir den Vampirismus auszureden. Ich bin nur so nett, weil ich nicht will, dass du mich hasst.«
    Sie knabberte an einem Stück Aprikose.

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