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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Magda lächelte ein wenig. Marisela sagt war zu der wichtigsten Wendung in Keithas Vokabular geworden. Langsam kam Magda der Verdacht, einer der Schwerpunkte in der Amazonen-Ausbildung sei, die Frauen auf die Zeit ihrer Pubertät zurückzuführen, damit sie ein zweites Mal erwachsen werden konnten, ohne Vätern, Brüdern, den Männern, die in den meisten darkovanischen Haushalten herrschten, Untertan zu werden. Wenn sie dabei von neuem Phasen der Schwärmerei für andere Frauen durchlebten, nun, das war kein Verbrechen, obwohl es Magda überraschte, so etwas an Keitha zu erleben, die als cristofero erzogen worden war und ein paar unfreundliche Bemerkungen über Liebhaberinnen von Frauen im Gildenhaus von sich gegeben hatte.
Magda versuchte, ein kurzes Fadenende abzuschneiden, stach sich abermals in den Finger und fluchte. Sie hatte solche Angebote nicht nur von Camilla erhalten, aber sie hatte immer gelächelt und, wie sie hoffte, in nicht verletzender Art abgelehnt. Es war schwerer gewesen, sich Camilla zu verweigern, die sich als ihre Freundin erwiesen hatte, als sie Freunde verzweifelt nötig brauchte.
Ich bin keine Lesbierin, ich interessiere mich nicht für andere Frauen… Das beschwor die Erinnerung an diese beunruhigende Episode mit Jaelle herauf. Nun, das war ein Traum gewesen, ein geteilter Alptraum, es hatte im Grunde keine Bedeutung. Aber während sie mit ihrem Faden kämpfte und versuchte, das Ende durch das Nadelöhr zu praktizieren, dachte sie an den Abend, als das Thema in der Schulungssitzung angesprochen worden war… … Cloris und Janetta hatten behauptet, eine Entsagende, die ein Liebesverhältnis mit einem Mann habe, sei eine Verräterin. „Die Männer sind es, die uns unterdrücken und versklaven wollen, wie Keithas Mann, der sie geschlagen und versucht hat, sie von gedungenen Söldnern zurückholen zu lassen…Wie kann eine freie Frau Männer lieben, die so leben und uns an sich fesseln möchten?”
„Alle Männer sind nicht so”, hatte Rafaella widersprochen. „Die Väter meiner Söhne finden sich damit ab, daß ich meine Freiheit vorziehe. Vielleicht hätten sie es lieber, wenn ich bei ihnen wohnen und ihnen den Haushalt führen würde, aber sie gestehen mir das Recht zu, meinem eigenen Willen zu folgen”
Und Keitha hatte in loderndem Zorn aufgeschrien: „Wir verlassen unsere Männer und suchen im Gildenhaus Zuflucht, weil wir glauben, hier sicher vor Verfolgung zu sein, und dann müssen wir fest
stellen, daß wir vor unseren eigenen Schwestern nicht sicher sind! In diesem Haus, erst gestern hat eine von meinen Schwestern mir eine…eine schändliche Zumutung…”
Mutter Millea fiel mit ruhiger, sachlicher Stimme ein: „Damit meinst du vermutlich, Keitha, daß eine hier dich gefragt hat, ob du mit ihr ins Bett gehen willst. Wer hat eine solche Bitte als schändlich bezeichnet? Oder hat sie dir nicht die Freiheit gelassen, dich zu weigern, wenn du nicht wolltest?”
„Ich nenne das schändlich!” rief Keitha. Rezi lachte: „Du hast ein schlimmeres Wort benutzt, nicht wahr? Ich gestehe, daß ich die betreffende schlimme Verbrecherin bin. Sie floh vor mir, als habe sie Angst, ich würde sie auf der Stelle vergewaltigen. Nicht einmal soviel Höflichkeit brachte sie auf, mir ins Gesicht zu sehen und zu sagen: „Nein, danke!”
Keitha wurde feuerrot. Die Tränen strömten ihr übers Gesicht. „Ich hätte deinen Namen nicht genannt”, sagte sie wütend, „und du prahlst noch damit?”
„Ich werde nicht zulassen, daß du mich dazu bringst, mich dessen zu schämen”, gab Rezi zurück. „Wenn zwei Jungen sich schwören, ihr Leben lang Freunde zu sein und keiner Frau zu erlauben, zwischen sie zu kommen, selbst wenn sie später heiraten und Kinder haben sollten, verweigert ihnen niemand das Recht, ihre Freundschaft über alle anderen Dinge zu stellen. Donas amizu!” sagte sie verächtlich. „Alle Liederdichter preisen den Mann, dem sein bredu mehr gilt als Frau und Kinder. Aber wenn zwei Mädchen sich einander angeloben, wird als selbstverständlich vorausgesetzt, daß der Eid, sobald das Mädchen zur Frau herangewachsen ist, nichts weiter bedeutet als: Ich will treu zu dir stehen, solange mir dabei meine Pflicht gegenüber Mann und Kindern nicht in die Quere kommt! Meine Liebe und Treue gehört ausschließlich meinen Schwestern, und ich werde sie nicht an einen Mann verschwenden, der sie mir niemals zurückgeben kann!”
Magda hatte verwirrt gedacht: Nein, alle Männer sind

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