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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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anfangen?”
Bethany sah sie entgeistert an. „Du willst doch nicht etwa so gehen? Schätzchen, Peter würde tot umfallen! Komm, setz dich, ich will sehen, was ich tun kann. Was ist das? Du hast ja die Kosmetik-Konsole in deinem Ankleidezimmer noch gar nicht in Gebrauch genommen! Zeig mir, welches Kleid du anziehen wirst, dann lasse ich mir etwas einfallen.”
In den nächsten zwanzig Minuten zeigte Bethany ihr verschiedene Einrichtungen im Bad und am Frisiertisch, von deren Existenz Jaelle gar nichts gewußt hatte. Sie wurde eingecremt und raffiniert geschminkt, und ihr Haar wurde in elegante rötlich-goldene Locken gelegt. Für eine kleine Weile hatte sie das Gefühl, Bethany sei eine ihrer Gildenschwestern und sie bereite sich auf das Mittsommerfest in den Straßen von Thendara vor. Es war bestimmt angenehmer, als
es in dem fremdartigen, furchteinflößenden Raum voller Maschinerie gewesen wäre, und zum Schluß betrachtete sie sich mit einem gewissen Vergnügen im Spiegel. Die neue Jaelle, die ihr daraus entgegensah, wäre von ihren Gildenschwestern kaum wiedererkannt worden. Bethanys geschickte Finger hatten ihr Haar in einem weichen Halo arrangiert, ihre hohen Wangenknochen und das Grün ihrer Augen betont, die Sommersprossen abgemildert und etwas mit ihren Augen angestellt, daß sie tief und geheimnisvoll wirkten.
„Du siehst wundervoll aus”, sagte Bethany. „Du wirst der Star des Empfangs sein! Ich wußte gar nicht, daß du eine Schönheit bist, Jaelle” Irgendwie empfand sie das als Untreue gegenüber dem Gildenhaus. Da putzte sie sich für eine Gruppe von Terranan heraus? Nun, redete sie sich zu, es gehörte zu ihren Aufgaben, heute abend gut auszusehen - das hatte sogar Bethany gesagt. Impulsiv umarmte sie sie.
„Ich danke dir, Beth”, sagte sie, und Bethany quietschte. „Sieh mal auf die Uhr! Ich muß gehen und mich auch umziehen, sonst komme ich zu spät! Na, und Peter wird auch gleich nach Hause kommen…”
Bethany war kaum fort, als er kam - atemlos.
„Süße, du siehst großartig aus - du hast etwas mit deinem Haar gemacht, nicht wahr? Ich wollte nur schnell meine Abendgarderobe holen. Ich muß mich dort umziehen. Weißt du, was man mich die letzten drei Tage hat tun lassen?”
„Nein, das weiß ich nicht”, antwortete Jaelle. „Du hast mich so selten gesehen und mir gar nichts erzählt”
„Schimpfe nicht, Liebes, ich bin wirklich in Eile. Ich mußte im Staub der alten Archivräume herumkriechen und Platz für einen neuen ModellKortikator-Programmierer schaffen. Es war alles vollgestopft mit alten Aktenkästen und Büchern, um Gottes willen. Ich wußte gar nicht, daß wir immer noch welche hatten, und sieh dir den Staub an!” Er hielt ihr seine schmutzigen Hände hin. „Die ganze Woche habe ich kein Tageslicht gesehen. Ich sollte Gefahrenzulage bekommen bei all den Keimen da drinnen. Aber wie dem auch sei, Montray braucht mich in zehn Minuten in seinem Büro” Er hing sich den Anzug über den Arm. „Wo sind meine Abendschuhe?”
„Im Schrank, nehme ich an” Es freute Jaelle, daß Peter die Mühe, die sie sich mit ihrem Aussehen gegeben hatte, anerkannte, aber andererseits schien er es für selbstverständlich anzusehen.
„Ja, um Himmels willen, hole sie mir! Ich bin spät dran, und dabei muß ich noch etwas gegen diesen verdammten Bart unternehmen ..” Er verschwand im Bad, und Jaelle nahm kochend vor Wut seine Schuhe aus dem Schrank. Sie hatte in ihrem Leben schon viele Arbeiten verrichtet, aber die eines Kammerdieners war ihr neu, und sie sah nicht ein, warum sie das tun mußte. Wenn Peter einen brauchte, warum stellte er dann keinen an? Drinnen im Bad brüllte Peter einen ordinären Fluch. Etwas Metallenes krachte gegen die Wand, und Peter stürmte schimpfend heraus. „Jaelle! Ich höre immerzu, wie großartig du im Büro bist. Du ergänzt die Vorräte in den Schreibtischen, du hast all die kleinen Arbeiten übernommen, die Mag früher erledigt hat, und jetzt stelle ich fest, daß du mir keinen neuen Bartentferner besorgt hast! Höllenfeuer, Mädchen, meinst du, ich kann zum Empfang des Koordinators gehen, wenn ich aussehe wie ein Raumhafen-Tramp?” Er rieb seine Stoppeln. „Jetzt muß ich irgendwie die Zeit herausschinden, die ich für den Friseur brauche! Los, gib mir die Schuhe!” Er entriß sie ihr. „Komm zu dem Empfang nicht zu spät, hast du verstanden?” Fort war er, ohne ein Wort, ohne einen Kuß, ohne sie richtig angesehen zu haben.
Zitternd sank Jaelle in

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