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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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an der Akademie des Nachrichtendienstes auf Alpha gründlich im unbewaffneten Kampf ausgebildet worden und brannte darauf, Rafaella zu zeigen, daß sie keine völlige Idiotin sei.
Magda war - damals - bereit gewesen, Rafaella gernzuhaben,
wußte sie doch, daß die schlanke dunkle Frau Jaelles Partnerin in ihrem Reiseorganisationsgeschäft war. Außerdem hatte sie an ihrem ersten Abend im Haus Rafaella zur Harfe singen gehört. Magdas Mutter war eine beachtliche Musikerin gewesen, die erste Terranerin, die viele der darkovanischen Volkslieder aufgeschrieben und die historischen Verbindungen zwischen darkovanischer und terranischer Musik untersucht hatte. Magda selbst war keine Musikerin - sie hatte ein gutes Gehör, aber keine Singstimme -, doch sie bewunderte dieses Talent bei anderen. Sie war bereit gewesen, Rafaella nicht nur gernzuhaben, sondern zu bewundern.
Allein Rafaella war vom ersten Augenblick an pausenlos unfreundlich zu ihr gewesen, und als bei dieser Unterrichtsstunde klar zu Tage trat, daß Rafaella sie für ebenso ungeschickt hielt wie die Hausfrau Keitha, hatte Magda ihr ganzes Wissen an terranischem Judo und alphanischem vaidokan heraufbeschworen. Sie legte Rafaella zweimal auf den Rücken, und Rafaella unterbrach den Unterricht und sah sie stirnrunzelnd an. „Wo, in Zandrus Höllen, hast du das alles gelernt?”
Zu spät erkannte Magda, was sie angerichtet hatte. Sie hatte es auf einem Planeten gelernt, der eine halbe Galaxie von hier entfernt lag, und von einer terranisch-arkturianischen Frau, die sowohl sie als auch Peter in der Selbstverteidigung ausgebildet hatte. Das durfte sie nicht sagen, denn sie hatte es Mutter Lauria versprochen.
„Ich habe es gelernt - als ich noch ganz jung war”, antwortete sie. „Weit von hier”
„Ja, ich erinnere mich, du bist in den Hellers nahe Caer Donn geboren”, sagte Rafaella. „Hat das denn dein Vater erlaubt?”
„Damals war er schon tot”, erklärte Magda der Wahrheit gemäß, „und es war kein anderer da, der das Recht gehabt hätte, Einspruch zu erheben” Rafaella betrachtete säe skeptisch. „Ich kann mir keinen anderen Mann als einen Ehemann vorstellen, der eine Frau solche Dinge lehrt” Wieder blieb Magda bei der Wahrheit: „Mein Freipartner hatte nichts dagegen” Ungerufen drängte sich Magda eine Erinnerung an die erste Zeit ihrer Ehe auf, als sie und Peter gemeinsam an Techniken des unbewaffneten Kampfes gearbeitet hatten. Das zwischen ihnen immer stärker werdende Konkurrenzdenken hatte dem ein Ende bereitet.
Rafaella betrachtete sie finster. „Wie dem auch sei”, sagte sie, „es steht fest, daß ich dich nichts mehr lehren kann. Im Gegenteil, du hast uns alle viel zu lehren. Ich hoffe, du wirst mir und auch allen anderen ein paar von diesen Haltegriffen beibringen. Wie ich vermute, ist es ein Stil aus den Bergen.” Und so war Magda zur Hilfslehrerin im unbewaffneten Kampf geworden. Der Unterricht wurde ihr nicht so leicht, wie sie es sich vorgestellt hatte; sie hatte die Techniken gelernt, um sie anzuwenden, nicht, um sie weiterzugeben. So hatte sie beträchtliche Zeit darauf verwenden müssen, erst einmal für sich allein festzustellen, wie sie das machte. Aber das hatte ihr etwas von der Selbstachtung gegeben, die sie so dringend brauchte, und es war ihr sogar ein bißchen gelungen, Rafaella in ihrer Unfreundlichkeit zu entwaffnen. Bis zu dem Tag, wo sie für das Haus gekämpft und ihnen allen Schande gemacht hatte. Camilla war es gelungen, den Schwertkämpfer zu beschwichtigen, und sie waren einer Blutrache auf ihrer Schwelle entgangen. Doch sie hatten eine hohe Geldbuße zahlen müssen, die das Haus sich nur schwer leisten konnte. Magda hatte nach ihrer Verwundung zehn Tage lang im Bett bleiben müssen und gerade erst wieder aufstehen dürfen.
„Wird es dir auch nicht zuviel?” erkundigte Rafaella sich. „Du willst doch nicht, daß die Wunde wieder aufreißt und anfängt zu bluten”
„Marisela sagt, ich soll das Bein vorsichtig üben, sonst werde es steif”, antwortete Magda.
Rafaella zuckte die Schultern und wandte ihr den Rücken. „Du weißt es am besten!” Damit ging sie zu der Ecke, wo sie - ohne viel Erfolg - Keitha beizubringen versuchte, sich mit völlig entspannten Muskeln auf eine der Matten fallen zu lassen.
Jemand berührte Magdas Arm. Es war Byrna. Sie trug eine alte Hose, die ihr zu groß und zweimal an der Taille umgeschlagen war. „Ärgere dich nicht; Rafi ist nun einmal so. Seit zwölf Jahren gibt

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