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Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Titel: Girl Parts – Auf Liebe programmiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John M. Cusick
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verdeckte nur wenig. »Entschuldigung.«
    Sie hatte Thaddeus’ alte Sony-Kopfhörer aufgesetzt, das dicke Kabel ringelte sich hinüber zur Stereoanlage.
    »Die sind ja wunderbar !«, rief sie. »Man hört nichts außer der Musik !«
    Charlie regelte die Lautstärke herunter. »Ja. Die sind voll retro.«
    Sie nahm die Kopfhörer ab und fuhr mit dem Finger an den Buchrücken entlang.
    »Und was ist das?«
    »Die gehören meinem Vater«, sagte Charlie. »Na ja, einige davon sind Fachbücher meines Vaters. Er liebt sie, mir sind sie allerdings ein bisschen zu trocken.«
    Die Dusche hatte sie vollständig wiederbelebt. Ihre Wangen waren rosig. Sie war von oben bis unten rosig. Ihre Augen glänzten, auch wenn der Blick noch etwas unkonzentriert war. Sie klopfte mit dem nackten Fuß auf den Teppich.
    Sie nahm ein Buch und klappte es nach oben auf, als wäre es ein Laptop. Ihre Augenbrauen hoben sich verwundert. Sie drehte den Buchrücken so, dass der Text lesbar war, und tippte mit der Fingerspitze auf die Seite. Sie runzelte irritiert die Stirn und tippte erneut.
    »Was ist los mit dem Ding?«
    »Wie meinst du das?«
    »Die Links funktionieren nicht.«
    »Da gibt’s doch keine Links. Das ist ein Buch.«
    Sie ließ es auf den Boden fallen.
    »Und was ist das?«
    »Eine Kaffeemühle.«
    »Und das da?«
    »Ein Lehnsessel.«
    »Und das?«
    »Ein Tischbackofen. Habt ihr so was nicht bei euch zu Hause?«
    »Nein, bei uns war das anders. Bei uns …« Die Worte blieben an ihren Lippen hängen. Ihr Fuß hörte auf zu wippen. Sie taumelte einen kurzen Moment und fiel dann auf die Knie.
    Charlie ging neben ihr in die Hocke. »Rose! Ist alles in Ordnung?«
    »Bei uns«, sagte sie und blinzelte.
    »Bei wem?«
    Die Schleier vor ihren Augen verschwanden, sie verzogen sich so schnell wie ein Sommerregen. Sie packte Charlie bei seinem Sweatshirt, ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Hast du mal ein Bier?«
    »Wie bitte?«
    »Oder Zigaretten? Die würde ich gern probieren.«
    »Äh, nein«, sagte er. »Tut mir leid.«
    »Verdammt.« Sie biss sich auf die Lippen. »Verdammt. Scheiße. Fuck. Fluchen finde ich super .«
    Charlie schaute ihr prüfend in die Augen. Wenn sie eine Gehirnerschütterung hatte, musste eine Pupille größer sein als die andere. »Ist alles in Ordnung?«
    Sie starrte ins Ungefähre, ohne ihn zu sehen. »Ich kann tun, was ich will! Meine Verbindung wurde getrennt.« Sie klopfte gegen ihre Schläfe. »Und ich habe eine Funktionsstörung. Wahrscheinlich fahre ich in Kürze automatisch herunter.«
    »Rose, du musst ins Krankenhaus.« Charlie stand auf. »Du hast eine Gehirnerschütterung.«
    »Das will ich nicht«, sagte sie. Ihr Blick wanderte suchend umher. »Ich will nur das tun, was ich will.«
    »Ähhh …« Charlie versuchte sich zum Telefon zurückzuziehen. »Bleib einfach, wo du bist. Ich rufe einen Krankenwagen.«
    Rose stand zielstrebig auf. Sie fasste Charlie mit einer raschen Bewegung am Gürtel.
    »Hast du das schon mal gemacht?«
    »W-was?«
    Sie küsste ihn.
    Im Laufe eines Lebens sind manche Küsse sicherlich besser als andere, und für jeden von uns ist wohl die Wahrscheinlichkeit gering, dass der erste Kuss der beste ist. Doch wenige Menschen hatten einen besseren ersten Kuss als Charlie Nuvola.
    Er versank in ihren Lippen wie in einem Meer aus Seide. Der Duft ihrer Haut, die Wärme ihres Atems, die feuchten Haarsträhnen, die seine Stirn kitzelten. Er spürte ihre Brüste unter dem Handtuch, die Wölbung ihrer Hüften, den weichen, warmen Druck ihres Beins zwischen seinen Knien. Charlie verging und löste sich in ihr auf. Sie waren ein Dahinfließen aus Haaren und Atem und Haut und Frottee. Er ließ sich treiben und tauchte ein und nahm neu Gestalt an mit jeder Bewegung ihrer Zunge, und just als sein Körper die Wandlung von Wasser zu Feuer zu Blitz zu Geräusch vollendete, zog sie sich zurück.
    Seine Lippen weigerten sich, Worte zu bilden. Sie hatten eine neue Bestimmung entdeckt.
    »Keine Funken«, sagte Rose.
    Charlie schüttelte den Kopf, mit einem Ausdruck der Entschuldigung in den Augen.
    Sie lächelte. »Nein, nein. Das ist gut.«
    Mit geöffneten Lippen küsste sie ihn erneut. Sie spürte, wie ihn unter ihrer Berührung ein Schauer überlief. Sie ließ sich Zeit, genoss es, zu experimentieren. Ihre Lippen hingen noch an seinen, als sie sich mit genussvoll geschlossenen Augen wieder zurückzog. Sie schlang die Arme um sich selbst, verloren in ihrem eigenen Genuss.
    Charlie

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