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Girl

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Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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Packungen einfacher weißer Slips. Ich starrte völlig entgeistert auf ihre Einkäufe.
    »Ich kann das nicht anziehen«, sagte ich. »Für was hältst du mich? Einen Perversen?«
    Mum sah mich nur an. »Ich dachte, sie wären bequemer für dich«, sagte sie. »Du brauchst vorne ein wenig Unterstützung. So wie jede Frau. Ich meine … nicht, dass du eine Frau bist, Bradley, aber du weißt schon… es geht eben nicht anders. Und der Doktor meint das auch.«
    Ich blickte auf die Packungen. Wie sollte ich so ein Zeug anziehen? Ich meine, es ist schon schlimm genug, wenn man seiner Freundin zu Weihnachten sexy Unterwäsche kaufen möchte. Man läuft im Laden herum und wünscht sich am liebsten ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: ›Ich kaufe ein Geschenk für eine Frau. Ehrenwort.‹
    Wo wir gerade dabei sind, ich habe mich immer gern in der Wäscheabteilung bei M&S herumgetrieben. Wegen der vielen Poster mit erstklassigen Tussies, die gerade mal das Nötigste am Leib tragen. Und dann die Bilder auf den Packungen … ein Stück Bein bei den Strümpfen, ein Blick in die Spalte bei den Büstenhaltern und eine scharfe Gabelung bei den Slips. Models in Unterwäsche habe ich mir immer ziemlich durchtrieben vorgestellt. Einmal bin ich mit Lorraine bei Marks & Sparks in der Nähe vom Marble Arch gewesen, weil sie sich Unterwäsche besorgen wollte. Ich habe dabei einen solchen Steifen bekommen, dass es aussah, als hätte ich eine Milchflasche in der Hose.
    In natura ist es natürlich noch besser. Wenn ich mit einer Frau zum ersten Mal ins Bett gehe, gehört es für mich immer zum Aufregendsten, zu sehen, was sie drunter trägt. Und dann erst das Feeling, wenn man seine Hände über ihren Po gleiten lässt und mit den Fingern unter ihr Slipband schlüpft, um zu sehen, ob sie es zulässt… Mir gefällt es, wie man das elastische Gummiband auf die Hüfte eines Mädchens zurückschnappen lassen kann. Mir gefällt es, wie der Slip sich ihr sanft anschmiegt, so dass man mit der Hand die Hüfte hochfahren kann und sie darunter überall warm und weich und nachgiebig spürt.
    Ich habe immer alles darangesetzt, Damenunterwäsche auszuziehen, doch ich schwöre bei Gott, nie im Traum habe ich auch nur daran gedacht, welche anzuziehen. Mum blickte mich also nur schweigend an und drückte mir die Slip-Packung in die Hand. Natürlich war da ein Bild – eine Brünette in einem dieser einfachen, hochausgeschnittenen Baumwollslips. Sie steht da, geleckt und mit coolem Blick, so richtig knackig … als wolle sie einen anmachen. Aber während ich sie ansehe, wird mir bewusst, dass sie nicht einfach ein Mädchen ist, auf das ich scharf bin und das ich am liebsten flachlegen möchte. Sie ist ein Mädchen wie ich.
    In diesem Augenblick bemerkte ich, dass Mum ganz leise mit mir redete, als wolle sie nicht, dass trotz des Privatzimmers irgendwer mithörte. »Na los doch, probiere nur einen an. Ich bin sicher, du wirst ihn bequem finden. Ich meine, nur fürs erste. Bis es dir wieder besser geht.«
    Ich schlug die Bettdecke zurück und setzte mich auf die Bettkante, öffnete die Packung und zog den Slip heraus. Beim Anblick des kleinen Stücks Stoff in meiner Hand musste ich lächeln. Für mich war es immer ein physikalisches Rätsel, dass Damenslips so winzig aussahen und es dann doch irgendwie fertigbrachten, alles zu verhüllen.
    Nach dem Bild auf der Packung zu urteilen, handelte es sich um einen einfachen weißen Schlüpfer, der hoch ausgestellt war und auf der Hüfte sass. Ich steckte meine Beine durch die Löcher und zog den Slip hoch. Er sass unglaublich glatt auf der Haut. Ich war es einfach nicht gewohnt, etwas so eng Anliegendes zu tragen. Herrenunterwäsche sitzt anders, selbst die Slips ohne Bein. Ein bisschen Bewegungsfreiheit müssen sie einem schon lassen.
    Ich sah auf meine Männerbeine hinab, und dazwischen war der weibliche Hügel, sonst nichts, nur diese sanft geschwungene Wölbung, die unterhalb des Bauchs begann und zwischen den Beinen verschwand. Ich fuhr mit der Hand darüber und spürte, wie die Haut unter dem Druck der Finger nachgab. »Scheiße!« brüllte ich. Es tat immer noch weh. »Sorry, Mum, ich wollte mich in deiner Gegenwart eigentlich mehr zurückhalten.«
    »Nicht weiter schlimm, Schatz«, sagte sie. »Ich weiß, es muss ein ziemlicher Schock für dich sein.«
    Danach wurde sie ganz geschäftsmässig, während sie in ihrer M&S-Tüte herumkramte. »Aus der ›Sun‹ habe ich erfahren, dass du Größe 95 C hast,

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