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Girlfriend in a Coma

Girlfriend in a Coma

Titel: Girlfriend in a Coma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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in seinem Arbeitszimmer hat. Ich schätze, das bedeutet, daß Megan jetzt von ihrer Familie noch weniger beachtet wird. Ha ha. Jetzt wird sie erfahren, wie das ist, so einsam und allein zu sein wie ich. Ich habe versucht, sie anzurufen, aber es war den ganzen Tag besetzt.
    Später bin ich mit Skitter zu einem Freund von ihm gefahren, aber es war keiner da, deshalb hat er die Tür aufgebrochen, und wir haben es 3 Stunden lang getrieben, und es war richtig scharf in so einem fremden Haus.
     
    »Jenny, du bist so was von primitiv. Du nimmst die Tatsache, daß meine Mom aus dem Koma erwacht ist, und drehst sie so hin, daß es dabei nur um dich geht. Du hattest nichts damit zu tun, und was Skitter und die Häuser anderer Leute angeht: Der war echt pervers. Er setzte alles daran, es an so coolen Orten wie dem Umkleideraum im Le Chateau zu treiben, was ich allerdings, wie ich zugeben muß, ziemlich geil fand.«
     
    26. Dezember 1997
    Megan und ich sind wieder Freundinnen, und als Beweis hat sie mich zu einer Party bei Lois eingeladen, und ich habe zum erstenmal KAREN von nahem gesehen. Sie sah wirklich zum Fürchten aus - als wäre sie magersüchtig und kurz vorm Abkratzen, und der Gedanke, daß Richard es mit ihr treibt, ist ganz schön krank. Igittigitt. Vielleicht wartet er ja ein paar Monate, bis sie ein bißchen zugenommen hat. Sie hat mich angesehen, als würde sie meine Geheimnisse kennen oder so was. Sie ist eben total unheimlich.
    Habe heute die meisten meiner Weihnachtsgeschenke zurückgegeben. Ich will ja nicht undankbar erscheinen, aber ich kann das Geld wirklich gebrauchen, um das Werkzeugset zu kaufen, von dem Skitter andauernd redet. Er hat nächste Woche Geburtstag.
     
    »Ich denke nicht daran, deine Äußerungen über meine geliebte Mutter dadurch zu würdigen, daß ich auf deinen pubertären Dreck eingehe. Und was Skitter betrifft, hey, sieht aus, als würdest du auf seine › Kauf mir was oder ich verlaß dich ‹-Nummer reinfallen. Arschloch.«
     
    27. Dezember 1997
    Habe das Werkzeugset für Skitter gekauft, aber es war so teuer, daß ich fast ausgeflippt bin. Ich mußte mich hinterher in der U-Bahn-Sandwichbar eine Viertelstunde hinsetzen und hyperventilieren, und dann habe ich zuviel gegessen.
     
    »Die Klette«, ihre Mom und Lois waren im Fernsehen, und sie sahen viel besser aus als in Wirklichkeit. Megan machte den Anschein, als könnte sie kein Wässerchen trüben - niemand wäre draufgekommen, daß sie letztes Jahr bei der Party im Burnside Park in EIN UND DERSELBEN NACHT mit Warren und Brent gevögelt hat.
     
    »Jetzt reicht's, Jenny - du bist nicht mehr meine Freundin. Das war einer der besten Tage meines Lebens, und außerdem hast du den nächsten Tag mit mir verbracht, als hättest du nicht diesen ganzen Quatsch in dein Tagebuch geschrieben!« Sie hält inne und holt Luft. »Du fehlst mir.« Eine Wand glimmt golden auf, und dann erscheine ich aus dem Innern eines Spiegels. »Oh«, sagt Megan, »du bist's.«
    »Was für ein herzlicher Empfang, Megan. Kriegst du jeden Tag Besuch aus dem Reich der Toten?“
    »Geh weg. Du bist bestimmt noch nicht mal ein richtiger Geist. Wahrscheinlich bist du irgendwas Minderwertiges vom unteren Ende der Rangordnung, ein Kobold zum Beispiel oder ein Troll.“
    »Ich? Ein Troll? Das glaub ich kaum.«
    »Geh weg. Geh und jag irgendwelchen Leuten einen Schrecken ein, Casper.«
    »Was hab' ich denn angestellt, daß du so sauer auf mich bist?«
    »Wenn du so ein toller Geist bist, warum holst du mich nicht weg von dieser beschissenen Welt und bringst mich an einen besseren Ort?«
    »Weil das nicht in meiner Macht steht.“
    »Ganz wie ich dachte. Du bist ein Troll. Hau ab und spuk irgendwo anders. Laß mich in Ruhe, du durchsichtiger Versager.«
    »Hey, Mann! Wieso bist du bloß so wütend? Willst du denn kein Wunder sehen oder so was?«
    »Ich hab' in meinem Leben genug Wunder gesehen, vielen Dank.«
    Ich wechsele das Thema: »Du hast ein hübsches Baby. Wie alt ist sie?“
    »Sechs Monate.«
    »Warum hast du sie Jane genannt?«
    »Ich dachte, Jane heißen Leute, die kein verkorkstes Leben führen. Janes sind immer ruhig, gut drauf und auf der Höhe der Zeit.“
    »Schöne Augen.«
    »Die hat sie von Skitter - verrückte Augen. Sie ist blind. Hamilton hat gesagt, in Janies Augen zu schauen sei genauso, als würde man den Vollmond ansehen und dann feststellen, daß es noch einen Tag dauert, bis er wirklich voll ist. Das war bevor wir herausfanden, daß sie

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