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Giselles Geheimnis

Giselles Geheimnis

Titel: Giselles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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mitgebracht haben. Sie war eine sehr ehrgeizige Frau und entschlossen, eine Dynastie zu gründen.“
    „Das hört sich alles faszinierend an“, meinte Giselle ehrlich.
    „Mein Cousin ist der Historiker und weiß viel mehr darüber als ich. Ich bin sicher, er wird Ihnen mit Freuden die Aufzeichnungen über die Aussteuer einer florentinischen Braut zeigen.“
    Als Giselle sich entspannt in die weichen Lederpolster zurücksetzte, durchzuckte Stefano das Verlangen so unerwartet und mit solcher Macht, dass es ihn überrumpelte. Sein Körper reagierte auf die Nähe zu dieser Frau, wie er es noch niemals erlebt hatte. Und sein Wunsch nach emotionaler Ungebundenheit wehrte sich dagegen genauso stark, wie er gegen das Aufbegehren seines Körpers ankämpfte.
    Giselle spürte, wie Stefano von ihr abrückte und mehr Abstand zwischen ihnen schuf. Es erfüllte sie mit einem Gefühl von Verlust und kratzte zudem an ihrem Stolz. Glaubte er etwa, sie wolle enger an seiner Seite sitzen? Nun, dem war nicht so. Sie rutschte weiter ans Fenster heran und starrte hinaus, auch wenn in der Dunkelheit, die sich nach dem Sonnenuntergang über sie gesenkt hatte, nicht viel zu erkennen war.
    Vor ihnen tauchten jetzt die Lichter der Stadt auf. Es musste eine sehr alte Stadt sein, denn sie fuhren an Wachtürmen vorbei über eine Brücke, die Giselle an die Fotos erinnerte, die sie von der Prager Karlsbrücke gesehen hatte.
    Die Hauptstraße führte auf einen prächtigen Marktplatz, von wunderschönen alten Laternen erleuchtet. Das beeindruckende Renaissancegebäude am Ende des Platzes wurde von sanften Spots angestrahlt. Alles wirkte sehr imposant und herrschaftlich, und hoch auf dem Palast wehte die Fahne des Fürstenhauses – gekrönte Löwen auf einem nachtblauen Hintergrund, eine florentinische Lilie in ihrer Mitte.
    Die Limousine hielt vor einer breiten Außentreppe, die zum Portal des Palastes hinaufführte. Uniformierte Wachen, die Uniformen in dem gleichen dunklen Blau des Wappens, standen davor Spalier.
    Es war wirklich allzu leicht, von dem hochherrschaftlichen Prunk überwältigt zu sein, gestand Giselle sich ein, als die schweren und reich geschnitzten Flügeltüren aufgezogen wurden und den Blick in eine Empfangshalle boten. Diese wurde von einem Kronleuchter erhellt, der, wie Giselle schätzte, einen größeren Durchmesser besaß als ihre gesamte Wohnung.
    Von der Halle, deren Wände gänzlich in dem Wappenblau gehalten waren, führten mehrere Türen ab. Das Licht brach sich in den Hunderten von Kristallen des Lüsters und warf blitzende Muster auf den polierten Parkettboden. Eine marmorne Treppe führte hinauf zu einer Galerie, an den Wänden hingen die Porträts von autokratischen, arrogant aussehenden Männern, die alle eine gewisse Ähnlichkeit mit Stefano hatten. Doch es war die Frau, die diese Treppe jetzt herunterkam, die Giselles Aufmerksamkeit fesselte.
    Es war die schönste Frau, die sie je gesehen hatte. Groß und schlank, mit schimmerndem schwarzem Haar, das ihr weich bis auf die Schultern fiel und sanft ihr perfektes Gesicht umrahmte. Auch ohne die funkelnden Juwelen an Hals und Handgelenken und ohne das perfekt sitzende Kleid, das sie trug, hätte Giselle gewusst, dass diese Frau es gewohnt war, nur das Beste vom Besten zu bekommen.
    „Stefano.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als sie seinen Namen schnurrte.
    Ihre dunklen Augen leuchteten, betont noch durch das Kleid aus Seide in dunkelstem Rot. Mit eleganter Grazie ging sie die Stufen hinunter auf Stefano zu, in einer Art, dass Giselle, bisher auf gleicher Höhe mit Stefano, sich gezwungen fühlte, einen Schritt zurückzutreten. Mit ihrer Körperhaltung zog die Frau einen intimen Kreis, aus dem Giselle ausgeschlossen war. Ihre Hand lag auf Stefanos Arm, der riesige Solitär an ihrem Finger blitzte im Licht des Lüsters auf.
    Etwas extrem Besitzergreifendes lag in ihrem Benehmen. Giselle fühlte sich abgestoßen und entsetzt – denn sie war sich sicher, dass diese Frau die Ehefrau von Stefanos Cousin war. Ebenso wie sie sicher wusste, dass die Frau Stefano begehrte.
    Da sie sein Gesicht nicht sehen konnte, konnte sie nicht erkennen, ob dieses Verlangen von ihm erwidert wurde, aber … konnte ein Mann überhaupt einer solchen Schönheit widerstehen? Noch dazu einer so bereitwilligen Schönheit?
    Giselle wollte noch einen Schritt zurücktreten – und versteifte sich, als Stefano plötzlich ihren Arm fasste und sie an seine Seite zog. Unauffällig

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