Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0001 - Die Nacht des Hexers

GK0001 - Die Nacht des Hexers

Titel: GK0001 - Die Nacht des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und hatte jetzt freie Fahrt bis Manor Castle. Der schmale Weg zog sich in Serpentinen zum Schloß hoch, und weit oben sah John ab und zu die Scheinwerfer des Lieferwagens aufblitzen.
    John gab noch mehr Gas.
    Wenige Minuten später hatte er das unheimliche Schloß erreicht. Der Inspektor hastete geduckt aus seinem Wagen und auf das große Eingangstor zu.
    Im Innenhof des Schlosses preßte er sich gegen die Mauer und lauschte.
    Kein verdächtiges Geräusch drang an seine Ohren. Er hörte nur seinen eigenen Herzschlag.
    Ein irres Gelächter ließ John zusammenzucken.
    Es kam aus dem Schloß. Orgow mußte es ausgestoßen haben.
    Dieser Mensch verliert den Verstand, dachte John Sinclair.
    Mit ein paar Schritten war er an der schweren Eingangstür. John drückte die gußeiserne Klinke.
    Die Tür war offen!
    Der Inspektor glitt in die Schloßhalle.
    Noch immer brannten die Kerzen. Ihr Schein fiel auf den Hexer und sein Medium. Orgow stand wie eine Statue. In seinem wächsernen Gesicht regte sich kein Muskel.
    John Sinclair ging langsam einen Schritt vor. Er atmete tief durch. Er hatte es geschafft. Die beiden waren in seiner Hand.
    Im gleichen Augenblick spürte er neben sich einen Luftzug.
    Instinktiv hechtete John Sinclair zur Seite. Ein Schwert zischte mit ungeheuerer Wucht schräg über ihn hinweg!
    Ich habe die Leibwächter vergessen! dachte John, während er über den Boden rollte.
    Der Kerl mit dem Schwert war unheimlich schnell. Er hielt das Mordinstrument plötzlich wie einen Speer in der Hand und wollte es John in die Brust schleudern.
    John Sinclair riß die Waffe aus der Halfter und schoß einen Sekundenbruchteil früher.
    Die Kugel drang dem Mann in den Arm. Im letzten Moment schleuderte er noch das Schwert. Es pfiff durch die Luft, prallte gegen die Wand und fiel klirrend zu Boden.
    John kam blitzschnell auf die Beine, die Waffe im Anschlag.
    Der angeschossene Leibwächter hockte in einer Ecke und hielt sich den blutenden Arm.
    Seitlich bewegte sich John Sinclair auf Orgow und das Medium zu.
    »Wo ist der andere Kerl?« herrschte er den Professor an.
    Orgow blieb stumm. Nur sein Gesicht verzerrte sich zu einer haßerfüllten Fratze.
    »Rede!« zischte John.
    Der Hexer murmelte irgend etwas Unverständliches. Es mußte wohl ein Zeichen für sein Medium gewesen sein, denn die Frau setzte sich plötzlich in Bewegung.
    Langsam kam sie auf John zu.
    »Bleib stehen!« befahl der Inspektor.
    Das Medium lächelte und ging weiter.
    John glitt zurück. Verdammt, welche Teufelei hatten die beiden jetzt ausgeheckt.
    Plötzlich blieb die Frau stehen.
    »Ich heiße Lara«, sagte sie mit wohlklingender Stimme.
    John warf einen Blick auf Professor Orgow, der angespannt die Szene beobachtete.
    Lara blickte John Sinclair in die Augen. Ein unsichtbares Feuer schien von diesen Augen auszugehen. John merkte, wie ein unsichtbarer Strom von ihm Besitz ergreifen wollte. Ein Gefühl völliger Leere breitete sich in ihm aus.
    Unbewußt ließ der Inspektor die Waffe sinken.
    Und dann begann Lara zu reden. Seltsame, singende Laute drangen aus ihrem Mund. Sie trafen John wie Keulenschläge.
    Hypnose! schoß es dem Inspektor durch den Kopf.
    Seine Gedanken wirbelten.
    Nein, das war nicht nur Hypnose. Viel schlimmer. John hatte schon von den Totsprecherinnen gehört. Es waren meistens Eingeborene, die im Südosten Asiens lebten.
    Totsprechen! Das wollte Lara auch mit ihm versuchen.
    John krümmte sich wie unter starken Schmerzen zusammen. Noch einmal bot er seine gesamte Willenskraft auf, um von diesen unheimlichen Mächten freizukommen.
    Er spürte, wie sich der kalte Schweiß wie ein Reif um seinen Körper legte.
    Lara redete weiter.
    Ihre Stimme hob sich, wurde stärker, hektischer.
    John Sinclair stöhnte auf. Die Worte bereiteten ihm fast körperliche Schmerzen.
    John taumelte. Die Waffe fiel aus seiner Hand.
    Im Unterbewußtsein hörte er, wie der Hexer auflachte. Höhnisch, triumphierend.
    John Sinclair ächzte. Wie ein tödlicher Strom drangen Laras Worte in ihn ein.
    Unbewußt bohrte John Sinclair seine Fingernägel in das Fleisch. Er riß sich die Handballen auf. Schmerz durchpulste seine Arme. Und dieser Schmerz brachte ihn wieder in die Wirklichkeit.
    John merkte, wie sein Herz schneller schlug. Wie das Blut durch seine Adern pulsierte, wie neue Kraft in seinen Körper zurückkehrte.
    Orgow mußte diese Veränderung mitbekommen haben. Er stieß einen Fluch aus.
    Auch Lara hörte auf zu sprechen.
    John taumelte vor.
    Lara wich

Weitere Kostenlose Bücher