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GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

Titel: GK0010 - Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer geboren werden. Hier ist meine Aufgabe.«
    »Was ist mit Gloria Simpson?« drängte John.
    »Sie ist tot!«
    John schluckte. »Warum?«
    »Ich habe sie umgebracht. Erstochen. Es war meine erste große Prüfung.«
    John Sinclair stockte der Atem. Mein Gott, das war doch nicht möglich. Gloria Simpson und Jane Corby waren die besten Freundinnen gewesen. Und jetzt dies.
    John sah Jane Corby nur an. Sie wich seinem Blick nicht aus. Im Gegenteil, sie forderte ihn noch förmlich heraus.
    Die Indios hatten John losgelassen. Er fühlte sich wieder relativ frisch. Bill Conolly war in der Zwischenzeit auch aufgestanden. Er stand neben John. Schwankend wie ein Schilfrohr im Wind.
    »Ich war dabei, John«, sagte Bill Conolly leise. »Ich habe gesehen, wie Jane Corby Gloria Simpson umgebracht hat. Es war schrecklich. Aber ich kann nicht richten, John. Ich habe selbst auch Schuld auf mich geladen. Ich war nicht mehr ich. Ich war in einer anderen Welt.«
    »Schon gut, Bill.«
    John wandte sich wieder an den Herrn der Toten. Der zog soeben Johns Pistole aus seinem Umhang und warf sie nach hinten in die Höhle. »So etwas brauchen wir nicht.«
    »Sicher«, erwiderte John. »Sie können ja auch Waffen materialisieren.«
    »Ja, Sinclair. Das kann ich. Ich kann aber auch mit den Toten Verbindung aufnehmen und ihren Geist und ihre Gestalt in lebende Menschen hineindringen lassen.«
    »Wo kommen Sie her?« fragte John.
    »Ich bin hier geboren worden. In Mexiko. Schon in der Schule war ich der Beste. Damals hatte man Angst vor mir. Ich konnte aus der Hand lesen. Ein Priester brachte mich auf eine höhere Schule. Ich lernte schneller als die anderen. Ich drang in die Geheimnisse der Magie ein, besorgte mir alte Schriften von den Ureinwohnern. Und eines Tages war es soweit. Ich konnte die Gedanken eines Lehrers beeinflussen. Durch einen unglücklichen Zustand habe ich mich dann selbst verraten. Man verbannte mich. Ich zog mich hier unten in mein Reich zurück und studierte allein weiter. Bis ich auf den Stein stieß. Er gab mir die letzte Kraft, die ich noch brauchte. Nun werde ich mich an der Menschheit rächen. Ich werde die Gedanken der einflußreichen Leute ändern, sie Entschlüsse fassen lassen, die in das absolute Chaos führen. Nur ich und meine Getreuen werden überleben und eine neue Welt schaffen. Nach meinem Vorbild.«
    »Sie sind ja wahnsinnig«, sagte John trocken.
    Der Herr der Toten atmete schneller.
    »Das darfst du nicht sagen. Man beleidigt mich nicht.«
    »Entschuldige«, lenkte John ein.
    Er wollte Zeit gewinnen, nichts als Zeit gewinnen.
    »Wie machst du das alles?« fragte John Sinclair und gab seinen Worten den gewissen Anstrich der Bewunderung.
    Der Herr der Toten lachte selbstgefällig. »Ich konzentriere meine Gedanken auf ein Lebewesen. Jeder Mensch besteht aus Molekülen. Und diese Moleküle schwingen, haben eine bestimmte Wellenlänge. Ich treffe mit meinen Gedanken genau diese Wellenlänge, lösche sie aus, und die Moleküle oder der Mensch verschwinden. Und wenn ich es bestimme, hole ich sie auch wieder zurück. Selbst auf die Menschen, die schon lange tot sind, kann ich mich konzentrieren. Ich allein habe die Macht!«
    John Sinclair hatte ruhig zugehört. So etwas Ähnliches hatte er sich schon gedacht, er wollte es jedoch noch aus dem Mund des Herrn der Toten hören.
    Neben ihm stöhnte Bill Conolly auf. Für ihn war das alles unbegreiflich. Er hatte die Hoffnung aufgegeben.
    Jane flüsterte dem Herrn der Toten etwas ins Ohr. Zahnstummel wurden sichtbar, die durch das unruhige Flackern des kalten blauen Feuers, das noch immer über dem Stein lag, häßlich aussahen.
    »Wie bist du hereingekommen, John Sinclair?« fragte der Herr der Toten gefährlich leise.
    John grinste spöttisch. »Das war gar nicht schwer. Du fühltest dich zu sicher. Und das war dein Fehler. Wo ich reinkomme, kommen auch andere rein.«
    »Ich will wissen, wie!« schrie der Herr der Toten.
    »Errate doch mal meine Gedanken.«
    Der Herr der Toten brüllte etwas, was John nicht verstand. Fast ein Dutzend Indios stürzten sich auf ihn. John Sinclair wehrte sich nicht. Seine Kräfte konnte er vielleicht später gebrauchen.
    Ganz dicht trat der Herr der Toten an ihn heran. Deutlich erkannte John die Falten und Runzeln in dessen Gesicht. Der Mann mußte schon uralt sein.
    »Beantworte meine Frage!«
    John, der sich unter den harten Griffen der Indios wand, keuchte: »Sag erst, sie sollen mich loslassen.«
    Eine Sekunde später war John

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