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GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

Titel: GK0010 - Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kippte den Whisky mit einem Zug.
    Was sollte er machen? Sich stellen? Man würde ihm kaum glauben.
    Und überhaupt, bis London mußte er sowieso mitfliegen. Der Herr der Toten mußte doch einen bestimmten Grund gehabt haben, ihn in dieses Flugzeug zu materialisieren…
    Bill Conolly ahnte Schreckliches.
    »Hallo Bill.«
    Eine bekannte Stimme ließ den Reporter herumfahren.
    »Du?« staunte er.
    Vor ihm stand Jane Corby.
    Jane lächelte ihn an. Sie trug einen azurblauen Hosenanzug, der ihre Figur eng umschmiegte. Man konnte erkennen, daß sie darunter höchstens einen Slip anhatte.
    Bill lächelte verloren. »Was soll das?«
    Jane drängte sich neben ihn. »Der Herr der Toten hat uns geschickt. Wir sind seine Diener, Bill.«
    Bill Conolly nickte. Er wunderte sich auf einmal darüber, wie wenig es ihm ausmachte, über diese Dinge zu reden. Ja, sie gehörten praktisch schon dazu.
    »Bestell mir auch etwas«, sagte Jane.
    Bill tat es. Er fragte erst gar nicht danach, wie Jane so plötzlich hergekommen war.
    Ihm war es auch egal. Es war ihm alles egal.
    Jane prostete ihm zu. Ihre Augen glitzerten seltsam.
    Ob ich auch diesen Blick habe? fragte sich Bill.
    Neben ihm hockte ein schwitzender Geschäftsmann auf dem Hocker. Er schüttete laufend Wodka in sich hinein.
    »Nur so ist der verdammte Flug zu ertragen«, sagte der Mann. Er hatte eine Stimme wie Sandpapier.
    Bill wollte nicht unhöflich sein. »Ja, Sie haben recht«, erwiderte er.
    Der Mann bestellte sich noch einen. »Wissen Sie, Mister«, sagte er, »jetzt bin ich schon so oft geflogen. Aber glauben Sie, es ist einmal was passiert? Eine Entführung oder so? Nichts. Immer nur Langeweile.«
    »Ich könnte mir etwas Besseres vorstellen als eine Flugzeugentführung«, erwiderte Bill.
    »Ach nee!« Der Kerl nickte. »Hab’ ich mir’s doch gedacht. Sie gehören wohl auch zu den Hosenscheißern, die ewig Angst haben? Meinetwegen sollen die Kerle mal kommen. Denen würde ich es zeigen. Die würden die Hölle von oben und unten sehen. Die…«
    Bill ließ den Mann reden. Er spürte plötzlich einen seltsamen Druck im Kopf. Als er Jane anblickte, sah er, wie sie lächelte.
    »Es ist gleich soweit.«
    Bill wurde der Kragen zu eng. Nervös wischte er sich mit dem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    Wieder setzten die Schmerzen ein. Sein ganzer Körper schien unter einem ungeheuren Druck zu stehen »Eh, Mister, was…« Der Mann neben ihm stieß Bill an. Mühsam wandte ihm Bill den Kopf zu.
    »Sie sind ja besoffen«, giftete der Kerl. »Wer nichts vertragen kann, sollte nicht saufen, Sie Idiot.«
    Die Schmerzen wurden immer stärker. Bill merkte, wie eine andere Person von ihm Besitz ergreifen wollte, wie sein eigenes Ich hinausgedrängt wurde.
    Dann sah er das kalte blaue Feuer.
    Es schwebte unter der Decke des Flugzeuges.
    Das Zeichen des Herrn der Toten!
    Noch hatte niemand der anderen Passagiere es bemerkt.
    Bill streckte die Hand aus. Seine Finger! Sie waren dicker geworden. Rötlichblonde Haare sprossen darauf.
    Bill sah Jane Corby an. Doch da gab es keine Jane Corby mehr. Bill sah sich einer älteren Frau gegenüber, die ihn mit offenem Mund anstarrte.
    Die Gäste an der Bar wurden unruhig. Sie hatten das Schauspiel natürlich mitbekommen.
    Eine Frau kreischte auf. »Da verwandelt sich jemand.«
    Alles starrte Bill an.
    Bill selbst stieß seltsame Laute aus. Er merkte, wie sein Gesicht sich verzog. Einen Spiegel. Hätte er doch nur einen Spiegel gehabt!
    Das kalte Feuer senkte sich über die Bar.
    Schreiend stoben die Passagiere davon. Selbst der Mixer verließ fluchtartig sein Domizil.
    »Ihr seid dem Teufel verschworen!« dröhnte die Stimme des Herrn der Toten.
    Von Panik geschüttelt rannten die Menschen aus der 1. Klasse.
    Sie sahen das kalte blaue Feuer nicht mehr, das sich verdichtete, sich über Jane und Bill legte.
    Es zog sie ganz in seinen Bann.
    Weg waren auf einmal die Schmerzen. Bill fühlte sich wieder leicht und frei. Er konnte denken, doch er dachte nur Böses.
    Da sah er das Schwert.
    Es war aus der Höhle in das Flugzeug materialisiert worden.
    »Töte«, flüsterte hinter ihm Jane Corby. »Töte!«
    Bill Conolly ging. Wie ein Roboter. Er stieg die Treppe zur Touristenklasse hinunter.
    »Da ist er!« rief die Stewardeß aufgeregt. Am Ende der Treppe hatten sich die Passagiere versammelt. Auch der Flugkapitän stand dort.
    »Bleiben Sie stehen, Mister!« sagte er.
    Bill ging weiter. Wie ein Uhrwerk. Schritt für Schritt näherte er sich den

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