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GK0017 - Dr. Satanos

GK0017 - Dr. Satanos

Titel: GK0017 - Dr. Satanos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beschaffe mir die Menschen.«
    Satanos’ Stimme war bei den letzten Worten schrill geworden. Der Wahnsinn flackerte in seinen Augen.
    Unwillkürlich wich Tom zurück. »Ich werde es versuchen, Herr«, sagte er leise. »Ganz bestimmt werde ich es versuchen.«
    Satanos packte den Buckligen am Hemdkragen. »Geh heute noch los. Ich kann einfach nicht länger warten. Meine Experimente müssen gelingen.«
    »Ja, Herr, ich gehe schon.«
    Tom huschte davon.
    Dr. Satanos sah ihm angewidert nach. »Abfall«, zischte er, und seine schmalen Lippen verzogen sich. »Aber noch brauche ich ihn.«
    Satanos dachte an seine nächsten Pläne. Und die waren schrecklich.
    Niemand in ganz England wußte, was sich hier in dem Schloß in Cornwall zusammenbraute, daß bald das Unheil schwer wie ein Damoklesschwert über dem Land lasten würde.
    ***
    Es war bereits Mittag, als sich Konstabler Brown auf den Weg machte.
    Die Mordkommission war in den frühen Morgenstunden gekommen. Die Beamten kamen aus Helston, der nächstgrößeren Stadt. Sie hatten routiniert gearbeitet und unzählige Fragen gestellt.
    Der Konstabler hatte ihnen wohl den Buckligen einigermaßen beschrieben, mehr jedoch nicht. Die Sache mit dem Schloß hatte er für sich behalten. Das Messer hatten die Männer von der Mordkommission mitgenommen und auch den Kopf. Er sollte sofort ins Hauptlabor von Scotland Yard gebracht und dort untersucht werden.
    Brown fuhr auf seinem alten Rad, so schnell er konnte. Bald schon lag das Schloß vor ihm. Wie eine düstere Drohung ragte es zwischen den Klippen hervor. Der Konstabler konnte sich eines unbehaglichen Gefühls nicht erwehren.
    Der Weg zum Schloß war steil und steinig. Brown stieg ab und schob sein Fahrrad. Bald war er schweißnaß, trotz des Windes, der immer über das Land blies.
    Das große Tor zum Schloßhof war aus Eisen und geschlossen. Brown entdeckte eine alte Ziehklingel.
    Da Scheppern drang über den weiten Hof.
    Der Konstabler wartete geduldig. Eine Minute, zwei.
    Dann endlich hörte er Schritte. Quietschend öffnete sich das große Tor.
    Ein Mann erschien. Dr. Satanos.
    Der Konstabler wich unwillkürlich zurück. Er hatte den Mann noch nie gesehen. Plötzlich bekam er Angst vor der eigenen Courage.
    »Was wünschen Sie?« fragte Satanos mit hohl klingender Stimme.
    Konstabler Brown mußte sich erst zweimal räuspern, ehe er antworten konnte.
    »Ich muß mit Ihnen sprechen, Mister…«
    »Kommen Sie rein, Konstabler.«
    Brown nickte. Er schob das Fahrrad neben sich her in den Innenhof.
    Satanos schloß hinter ihm das Tor.
    Dieses Geräusch ging Brown durch Mark und Bein. Es hatte etwas Endgültiges an sich.
    »Bitte, folgen Sie mir«, sagte Dr. Satanos.
    Konstabler Brown ließ das Rad an einem Mauervorsprung stehen und ging hinter dem Besitzer her.
    Die Augen des Beamten schweiften durch den großen Innenhof. Überall sah man schon Zeichen von Verfall. Auf den großen, dicken Steinmauern wuchsen Moos und Unkraut. Auch auf dem Innenhof hatte sich Unkraut breitgemacht. Krähen und Möwen flogen über das Schloß. Sie stießen krächzende, abgehackte Laute aus, die dem Konstabler an die Nerven gingen.
    »Hier gefällt es Ihnen wohl nicht?« fragte Dr. Satanos spöttisch. Er hatte den Beamten unbemerkt beobachtet.
    Brown zuckte die Achseln. »Wenn ich ehrlich sein soll, nicht besonders. Bin froh, wenn ich wieder weg bin.«
    Daraufhin lachte Satanos leise.
    Er hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. »Im Haus wird es Ihnen besser gefallen, Konstabler. Kommen Sie nur.«
    Die beiden Männer waren inzwischen an der Seeseite des Schlosses angelangt. Dr. Satanos öffnete eine große Eichentür, die oben spitz zulief.
    Konstabler Brown warf noch einen Blick auf das unendliche Meer, ehe er eintrat.
    In dem Schloß war es kalt und düster. Außerdem roch es nach Staub.
    Dr. Satanos führte den Beamten durch eine große Halle in sein Arbeitszimmer. Dort wies er auf einen dicken Sessel.
    »Setzen Sie sich doch, Konstabler.«
    »Danke.«
    Kerzen brannten in kunstvoll geschmiedeten Leuchtern. Sie verbreiteten ein warmes Licht. Fast alle Wände waren vollgestopft mit hohen Bücherregalen, in denen alte Werke standen. Ein Buch lag auf dem Tisch, der wuchtig und schwer in der Mitte des Raumes stand.
    Konstabler Brown las den Titel. »Magie des Mittelalters.«
    Der Beamte schluckte. Wo war er hier hineingeraten?
    »Einen Schluck Wein, Konstabler?« fragte Satanos.
    Brown zuckte regelrecht zusammen. Er hatte den Mann gar nicht kommen

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