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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bürgermeister schaltete zurück. Er verwechselte dabei die Gänge, und das Getriebe des Wagens nahm ihm dies übel.
    Schon bald tauchte das große Tor des Schloßparks vor ihnen auf. Es stand offen.
    »Fahren Sie bis vor die Treppe!« befahl die Gräfin.
    Broomfield gehorchte.
    »Aussteigen!« kommandierte sofort die Gräfin, während sie die Tür aufklinkte, sich aus dem Wagen schwang und auf der Fahrerseite aufstellte.
    Ächzend kletterte der Bürgermeister aus dem Morris. Sein Herz schlug plötzlich bis zum Hals. Auf einmal kam ihm das große Schloß unheimlich vor.
    Die Gräfin lachte leise. »Angst?« höhnte sie.
    Broomfield nickte.
    »Meine Ahnin hatte auch Angst, als man sie umbrachte. Doch niemand hat sich ihrer erbarmt. Los, gehen Sie vor.«
    »Wohin?«
    »Nicht in das Schloß. Ich habe eine bessere Unterkunft für Sie, Herr Bürgermeister.«
    Die Gräfin deutete mit der Hand in Richtung Westen, dort, wo auch die alte Abtei lag.
    »Kennen Sie eigentlich unsere Familiengruft, Bürgermeister?«
    »Nein«, hauchte Broomfield.
    »Dann wird es Zeit, daß Sie dorthin kommen. Sie sollen schließlich Ihren Platz sehen, wo Sie sterben werden…«
    ***
    Der Mann, der um die Mittagszeit das kleine Hotel betrat, in dem John Sinclair abgestiegen war, machte einen ruhigen Eindruck.
    Eine etwas ältere Frau, die hier das Mädchen für alles spielte, fragte er nach der Zimmernummer des Inspektors.
    »Mr. Sinclair wohnt im Zimmer 4, Sir«, erwiderte die Frau. »In der ersten Etage.«
    Der Mann, niemand anderes als Daniel, bedankte sich mit einem Trinkgeld.
    Dann tat er so, als würde er das Hotel verlassen.
    Doch kaum war das Dienstmädchen verschwunden, huschte Daniel die Treppe hoch, ging auf Zehenspitzen über den mit einem roten Läufer bespannten Flur und blieb vor John Sinclairs Zimmer stehen.
    Das einfache Schloß bereitete ihm keine großen Schwierigkeiten. Innerhalb von zwei Minuten hatte er es geknackt.
    Daniel huschte in das gemütlich eingerichtete Zimmer.
    John Sinclairs Koffer stand noch auf dem Boden. Schnell und gründlich inspizierte Daniel den Raum. Er sah auch die schmale Tür, die zur Dusche führte.
    Daniel pfiff durch die Zähne. Die Dusche war ein ideales Versteck.
    Daniel griff in die Lederschlaufe an seinem Gürtel und holte ein langes zweischneidiges Messer hervor. Prüfend betrachtete er die Klinge und strich zart mit dem Daumen darüber.
    Dann nickte er zufrieden.
    Daniel hatte sich bewußt für das Messer entschieden. Ein Schuß würde zuviel Aufsehen erregen.
    Daniel hatte Geduld. Er stellte sich in die kleine Duschkabine und wartete ab. Irgendwann mußte dieser Inspektor ja mal kommen. Und für Daniel war John Sinclair schon so gut wie tot.
    ***
    Bevor John Sinclair nach Cheldham Castle fuhr, wollte er sich noch mit einer bestimmten Waffe eindecken. Das war eine kleine Pistole, die silberne Kugeln verschloß. Silberne Kugeln und Holzpflöcke hatten sich im Kampf gegen Vampire und Untote bewährt.
    Die Pistole steckte in einem Geheimfach von Johns Koffer.
    Als John das Hotel betrat, wurde er von Helena, dem schon älteren Hausmädchen, aufgehalten.
    »Mr. Sinclair. Ein Herr hat sich nach Ihnen erkundigt.«
    »So? Wann denn?«
    Das Hausmädchen zuckte mit den Schultern. »Ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Aber meiner Schätzung nach ist noch nicht mal eine halbe Stunde vergangen.«
    »Hat der Mann was gesagt? Will er wiederkommen?« fragte John.
    »Nein, davon hat er nicht gesprochen. Aber ich habe ihn auch nicht aus dem Hotel gehen sehen. Ich hatte nämlich die ganze Zeit hier unten zu tun.«
    Jetzt wurde John hellhörig.
    »Beschreiben Sie mir den Mann doch mal.«
    Das Hausmädchen tat es, so gut es ging.
    Trotz der unvollständigen Beschreibung wußte John, wen er vor sich hatte.
    Es war niemand anders als Daniel, Lady Cheldhams sauberer Diener.
    John griff in die Tasche und drückte dem Hausmädchen ein Geldstück in die Hand. Die Frau errötete und bedankte sich überschwenglich.
    »Sind oben noch andere Gäste auf ihren Zimmern?« erkundigte sich John vorsichtshalber.
    »Soviel ich weiß, nicht.«
    »Das ist gut. Und bleiben Sie auch erst mal hier unten, Helena.«
    »Ist schon gut, Mr. Sinclair.«
    John ging langsam nach oben. Er benutzte den äußeren Rand der Treppe.
    Damit die Stufen nicht knarrten.
    Auf Zehenspitzen schlich der Inspektor über den Läufer und blieb vor seiner Zimmertür stehen.
    Er legte sein Ohr an das Holz und lauschte.
    Nichts. Kein Geräusch drang aus seinem

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