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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ausgang zustrebten.
    »Nein«, beruhigte John sie. »Der Mann tut augenblicklich keiner Fliege etwas zuleide. Am besten ist, Sie lassen ihn in Ruhe, bis alles vorbei ist.«
    »Bis was vorbei ist, Inspektor?«
    »Das werden Sie noch früh genug erfahren.«
    John Sinclair verließ das Krankenhaus, stieg in seinen metallicfarbenen Bentley und fuhr zum Rathaus.
    Mittlerweile war es schon Nachmittag geworden. In einem kleinen Gasthaus nahm John noch ein verspätetes Mittagessen ein, bevor er wieder zum Bürgermeister ging.
    Mrs. Appleton blickte John aus großen Augen an. »Aber Inspektor, Sie sind noch hier?«
    »Ja, natürlich. Wo sollte ich sonst sein?«
    »Das verstehe ich nicht. Sie haben doch vor einer halben Stunde angerufen.«
    John schwante Böses. »Ich? Wen denn?«
    »Den Bürgermeister. Sie wollten sich doch mit ihm treffen. In der Nähe des Schlosses. An der letzten Wegkreuzung. Der Bürgermeister ist sofort losgefahren.«
    John hatte das Gefühl, als müßte er sich übergeben.
    »Stimmt etwas nicht, Inspektor?«
    »Doch, doch«, beruhigte John die Vorzimmerpalme. »Es ist alles in Ordnung.«
    Nach diesen Worten rannte er hinaus und schlug wuchtig die Tür hinter sich zu.
    Ihm war klar, daß es jetzt um das Leben des Bürgermeisters ging. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
    ***
    Der Bürgermeister war ärgerlich, als er seinen Morris in Richtung Schloß lenkte. Was der Inspektor jetzt wieder vorhatte, paßte ihm überhaupt nicht in den Kram. Dieser Sinclair hätte auch genausogut in sein Büro kommen können.
    Auf der Straße herrschte kaum Verkehr. Die Menschen, die unterwegs waren, gingen meistens zu Fuß. Es waren Touristen, die einmal richtig ausspannen wollten.
    Broomfield hatte ein sehr hohes Tempo drauf. Er wollte, wenn es eben ging, pünktlich sein.
    Als er den Treffpunkt erreichte, war von John Sinclair noch nichts zu sehen.
    Wütend verließ Broomfield seinen Wagen. »Da hetzt man sich nun ab, und der Kerl kommt nicht«, knurrte er.
    Der Bürgermeister vergrub die Hände in seinen Hosentaschen und ging nervös auf und ab.
    Er hatte etwa fünf Minuten gewartet, da hörte er hinter sich ein Geräusch.
    Erschreckt wandte Broomfield sich um.
    Ein leises Lachen klang auf. »Warum so ängstlich, Bürgermeister?« fragte Lady Cheldham.
    Sie war fast unhörbar aus dem Wald getreten und musterte Broomfield mit spöttischen Blicken.
    »Verzeihung, Mylady, aber Sie haben mich doch ein wenig erschreckt. Ich warte hier auf jemanden.«
    »Auf Inspektor Sinclair vielleicht?«
    »Ja«, erwiderte der Bürgermeister ziemlich konsterniert. »Woher wissen Sie das?«
    Lady Cheldham lächelte geheimnisvoll. »Der Inspektor hat es mir selbst gesagt. Er befindet sich auf unserem Schloß. Ich habe es übernommen, Sie abzuholen.«
    Der Bürgermeister wurde mißtrauisch. »Stimmt das auch?«
    »Aber ich bitte Sie.«
    Doch damit war Broomfields Mißtrauen längst nicht gelegt. »Sie werden entschuldigen, Mylady, aber ich möchte mich gern selbst davon überzeugen. Ich werde zurückfahren und Inspektor Sinclair auf dem Schloß anrufen. Es sind zu viele schreckliche Dinge in der letzten Zeit passiert.«
    »Das werden Sie nicht machen, Bürgermeister«, erwiderte die Gräfin scharf. »Sehen Sie her.«
    Lady Cheldham hielt plötzlich eine Pistole in der Hand. Die Mündung zeigte genau auf den dicken Bürgermeister, der sofort die Hände hob.
    »Sie sind ein Idiot, Broomfield!« zischte die Gräfin. »Los, steigen Sie wieder ein. Aber keine Tricks, wenn ich bitten darf.«
    Der Bürgermeister setzte sich mit zitternden Knien hinter das Lenkrad.
    Lady Cheldham nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    »Fahren Sie zum Schloß. Den Weg kennen Sie ja!« Während die Lady sprach, hatte sich die Waffe nicht um einen Zoll bewegt. Sie zeigte weiterhin auf den verkrampft dasitzenden Bürgermeister.
    Broomfield würgte den Motor zweimal ab, ehe er anfahren mußte.
    »Was haben Sie mit mir vor?« fragte der fette Bürgermeister mit flatternder Stimme.
    »Werden Sie noch früh genug merken«, gab die Gräfin kalt zurück.
    Broomfield schwieg. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, sich zu wehren. Er war noch nie ein mutiger Mann gewesen, hatte, wenn es unangenehme Aufgaben gab, immer andere Leute für sich arbeiten lassen. Bürgermeister war er auch nur geworden, weil er zu den ältesten Familien in Longford gehörte und weil die Reihe mal wieder an den Broomfields war.
    »Passen Sie auf. Wir müssen gleich abbiegen«, sagte Lady Cheldham.
    Der

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