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GK0057 - Die Bräute des Vampirs

GK0057 - Die Bräute des Vampirs

Titel: GK0057 - Die Bräute des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stumpfsinnig geworden wie in der Zelle.
    Breitbeinig baute sich der glatzköpfige Mallory vor Tom Purdom auf. Er schob seine Uniformmütze ein Stück nach hinten in den Specknacken und grinste triumphierend.
    Um ihn herum hatten sich sechs andere Männer aufgebaut. Drei davon hielten Bluthunde an den straff gespannten Leinen.
    Einer der Männer trat hinter Purdom, riß ihm die Hände auf den Rücken und klinkte Stahlspangen um seine Gelenke.
    »So«, sagte Mallory voller Zufriedenheit. »Und nun mal raus mit der Sprache, Purdom. Wo ist Red, dein Partner?«
    »Tot, Sir«, erwiderte Purdom leise.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« brüllte der Aufseher. »Dieser Red hat das Leben einer Katze. Aber nehmen wir mal an, du hast recht«, Mallorys Stimme wurde plötzlich wieder ganz ruhig, »dann kannst du mir bestimmt verraten, woran dein Kumpan gestorben ist.«
    »Das war so, Sir«, sagte Tom Purdom und berichtete von dem Besuch in Dr. Barows Haus. Zum Schluß sagte er:
    »Glauben Sie mir, Sir, kein Wort an dieser Geschichte ist gelogen, so wahr ich Tom Purdom heiße.«
    Sekundenlang sagte Mallory nichts. Totenstill war es, sah man von dem Hecheln und Scharren der Hunde ab. Dann verengten sich Mallorys Schweineaugen zu noch kleineren Schlitzen.
    »Das wirst du mir büßen!« zischte er. »Einen Sergeant Mallory hat noch niemand auf den Arm nehmen können, und noch lange nicht so ein dreckiger Bastard wie du. Aber ich kriege noch raus, was mit Red geschehen ist. Verlaß dich drauf. Und wenn ich dich tagelang verhören muß.«
    Mallory unterbrach sich schwer atmend.
    Dann schrie er: »Abführen!« und stampfte wütend davon.
    »Besser in einer Zelle sitzen, als einem Vampir in die Hände fallen«, murmelte Tom Purdom.
    »Was sagst du?« fragte einer der Aufpasser.
    »Nichts. Ihr würdet es mir doch nicht glauben.«
    ***
    Das Schrillen des Telefons schreckte John Sinclair am Samstagmorgen aus seiner wohlverdienten Wochenendruhe.
    »Verdammt noch mal«, knurrte John, spülte das letzte Stück Toast mit einem Schluck Orangensaft hinunter und griff zum Hörer.
    »Sinclair!«
    »Powell, hier!«
    Ach du liebe Zeit, stöhnte John innerlich. Superintendent Powell. Sein Chef. Wenn der anrief, war bestimmt wieder Holland in Not. Vorbei mit der Wochenendruhe.
    »Sind Sie noch dran, Inspektor?«
    »Ja, natürlich.«
    »Warum sagen Sie denn nichts?«
    »Ihr Anruf hat mir die Sprache verschlagen, Sir.«
    »Nun stellen Sie sich mal nicht so an, Inspektor. Sie wissen ja, ein Beamter Ihrer Majestät ist immer im Dienst. Also, schwingen Sie sich in den Wagen, und kommen Sie ins Büro.«
    »Darf man fragen, worum es geht?«
    »Erzähle ich Ihnen, wenn Sie da sind.«
    Und damit hängte Superintendent Powell auf.
    »Am besten, ich lasse mir eine Geheimnummer geben«, murmelte John, während er Cordhose und Pullover in die Ecke warf und in seinen hellgrauen, modern geschnittenen Anzug schlüpfte.
    John Sinclair war ein Mann knapp über 30. Er war bisher der einzige Sonderagent von New Scotland Yard, der sich nur mit übersinnlichen Fällen beschäftigte. John war auf seinem Gebiet ein As. Es hatte noch keinen Fall gegeben, den er nicht gelöst hatte.
    Sein Bentley stand unten in der Garage. Eigentlich hatte er ja an die Küste fahren wollen, aber so…
    Eine halbe Stunde später saß Inspektor Sinclair im Büro seines Chefs. Superintendent Powell hockte hinter dem Schreibtisch und kaute auf einem Pfefferminzbonbon. Powell war praktisch immer im Dienst. Für ihn gab es keinen Samstag und keinen Sonntag. John fragte sich manchmal, ob er nicht sogar im Büro schlief. Doch bei aller Spöttelei konnte man Powell eine fachliche Qualifikation nicht aberkennen.
    Vor sich hatte Powell eine Meldung von einem der Londoner Polizeireviere liegen. Sie umfaßte nur eine Seite.
    »Lesen Sie«, sagte Superintendent Powell und reichte John das Papier.
    Der studierte es in aller Ruhe. In dem Bericht war die Rede von einem gewissen George Baker, dessen Freundin von einem Vampir entführt worden sein sollte. George Baker war sofort zur nächsten Polizeistelle gegangen und hatte diesen Vorfall gemeldet. Aus den Anmerkungen der Beamten ging jedoch hervor, daß sie diese Angaben für Hirngespinste hielten.
    »Wundert mich, daß sie uns überhaupt davon in Kenntnis gesetzt haben«, meinte John, als er das Papier zur Seite legte.
    Powell verzog das Gesicht. »Ich habe bereits mit dem zuständigen Revier telefoniert. Dort sitzt ein junger Corporal, der bei dem letzten

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