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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer alten Mühle geschehen, und noch vor seinem Tod soll der Magier einen schrecklichen Fluch ausgestoßen haben, daß eines Tages sein Diener wiederkommen würde, um ihn zu rächen. – Sind Sie zufrieden, Inspektor?«
    John nickte. »Mehr als zufrieden. Ich weiß jetzt endlich, wo ich den Hebel ansetzen kann. In Beaumont. Vorausgesetzt natürlich, daß der heutige Magier und der von damals ein und dieselbe Person sind.«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Unglaublich klingt so etwas. Wenn ich nicht den Dolch mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich alles für Hirngespinste halten.«
    »Leider sind es keine.«
    John Sinclair blieb noch etwa eine halbe Stunde bei dem Wissenschaftler. Dann verabschiedete er sich, bedankte sich noch mal sehr herzlich und fuhr zurück nach London.
    Er war kaum in seinem Büro, als das Telefon läutete. Inspektor Torringham war am Apparat.
    »Endlich erwische ich Sie mal, Sinclair. Wir haben doch vor einigen Stunden über diesen Sourette gesprochen, den komischen Magier.«
    »Ja, wieso?«
    Torringham schnaufte kurz, ehe er antwortete. »Normalerweise muß doch ein Agent Unterlagen über seine Leute haben. Aber in diesem Fall ist nichts gefunden worden.«
    »Das, mein lieber Kollege, hatte ich mir fast gedacht«, erwiderte John und konnte sich trotz der ernsten Lage ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    ***
    Kitty Jones und Marion Nelson arbeiteten in einem Großraumbüro. Das Gebäude der Versicherung war 15 Stockwerke hoch und eine Konstruktion aus Glas und Beton.
    Die beiden Mädchen hatten sich den Vormittag freigenommen. Aber auch jetzt – nach der Mittagspause – wollte die Arbeit nicht recht von der Hand laufen. Das Stimmengewirr und das Schreibmaschinengeklapper in dem großen Büroraum machte beide Frauen nervös.
    Am schlechtesten fühlte sich Marion. Sie hatte starke Kopfschmerzen, und ab und zu machte sich ein Schwindelgefühl breit.
    »Was ist mit dir?« fragte Kitty besorgt. Sie saß ihrer Freundin am Schreibtisch gegenüber und blickte sie nachdenklich an.
    Marion lächelte gequält. Sie stützte den Kopf in beide Handflächen und atmete schwer aus. »Es ist immer noch der Schock, weißt du. Ich…«
    »Möchtest du eine Tasse Kaffee?« fragte Kitty.
    »Danke, jetzt nicht. Ich habe noch nie viel von Kaffee gehalten. Dadurch wird es auch nicht besser.«
    Kitty Jones lehnte sich in ihrem Drehstuhl zurück. »Ich mache dir einen Vorschlag, Marion. Das beste ist, du machst ein paar Tage Urlaub. Fahr irgendwo aufs Land, wo dich keiner kennt und du die schrecklichen Ereignisse vergessen kannst.«
    »Vergessen? Nein, Kitty, ich kann nicht vergessen. Je länger ich darüber nachdenke, um so stärker kommen die Eindrücke. Sie werden zu Bildern, die unsichtbar vor meinen Augen schweben. Dir kann ich es ja erzählen. Ich sehe Schreckgestalten, wie es sie nur in der Hölle gibt. Gräßliche Monster, die… Ach, ich weiß auch nicht mehr.«
    Mit einer müden Bewegung wischte sich Marion über die schweißnasse Stirn.
    Kitty wollte gerade etwas sagen, als ein Mann in grauem Anzug neben dem Schreibtisch auftauchte.
    Es war der Abteilungsleiter, ein von allen gefürchteter Mensch.
    »Sie schlafen wohl, Miss Nelson. Was denken Sie, wofür Sie Ihr Gehalt bekommen?«
    »Meiner Freundin geht es nicht gut«, sagte Kitty.
    »Halten Sie sich da raus, Miss Jones.«
    Marion hatte die Stimme ihres Vorgesetzten wie aus weiter Ferne gehört. Jetzt wandte sie langsam den Kopf.
    Verschwommen sah sie ein Gesicht, dessen untere Hälfte von einem langen Bart bedeckt war. Die Lippen des Mannes klafften plötzlich auseinander, und ein lautloses Lachen drang aus dem Mund.
    Mein Gott, das war doch – Sourette!
    Marion stöhnte. Krampfhaft schloß sie die Augen.
    »Ich habe mit Ihnen geredet, Miss Nelson«, hörte sie wieder die Stimme des Abteilungsleiters.
    Nur mühsam hob Marion die Augendeckel.
    Die Vision war verschwunden.
    Vor ihr stand der Abteilungsleiter. Er hatte beide Hände in die Hüften gestützt und blickte mit spöttischem Lächeln auf seine Angestellte herunter.
    »Entschuldigen Sie, Mr. Haggerty, aber mir – mir geht es nicht gut. Ich muß mal zur Toilette.«
    Schwer stützte sich Marion Nelson vom Schreibtisch hoch. Sie merkte, daß ihre Beine zitterten.
    »Marion«, rief Kitty, »komm ich helfe dir.« Sie sprang von ihrem Stuhl auf und lief um den Schreibtisch herum.
    Auch die anderen Kolleginnen waren aufmerksam geworden. Neugierig blickten sie hinüber.
    Eine Gelegenheit für

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