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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Privatgespräche…«
    »Es ist kein Privatgespräch!« schrie Kitty plötzlich. »Ich muß mit Scotland Yard sprechen. Begreifen Sie das doch einmal, Sie sturer Klotz.«
    Kitty wußte selbst nicht, woher sie den Mut genommen hatte, diese Worte zu sagen. Aber wahrscheinlich war es die Aufregung.
    Wortlos schob ihr Haggerty den Telefonapparat zu.
    Die Nummer von Scotland Yard kannte Kitty auswendig. Eine unpersönlich klingende Frauenstimme meldete sich.
    »Bitte verbinden Sie mich mit Inspektor Sinclair«, sagte Kitty. »Aber beeilen Sie sich. Es ist dringend.«
    »Einen Augenblick.«
    Sekunden später hörte Kitty John Sinclairs Stimme.
    »Inspektor, es ist etwas Schreckliches geschehen. Marion ist verschwunden.«
    ***
    Marion Nelson hatte das Gefühl, zu schweben. Ihr Erwachen glich einem Auftauchen aus einer unendlichen Nebelwolke. Sie sah verschwommene rote Gestalten mit verzerrten Gesichtern auf sie zurasen und dicht vor ihren Augen zerplatzen.
    Dann war alles vorbei.
    Marion befand sich wieder in der Gegenwart. Fast überdeutlich spürte sie die Kälte, die in ihre Glieder kroch.
    Langsam öffnete das Mädchen die Augen.
    Flackernder Kerzenschein traf ihre Pupillen. Der Schein reichte gerade aus, um die Umrisse einer Höhle oder Grotte erkennen zu können.
    Dicke, aus Lehm gestampfte Kellerwände schlossen Marion ein. Ihr Blick wanderte weiter, traf die brennende Kerze. Ein unheimliches Gefühl überkam Marion.
    Die Kerze war der Mittelpunkt eines Kreises, der von Knochen gebildet wurde.
    Menschenknochen!
    Marions Herzschlag stockte. Was hatte das alles zu bedeuten? Wieso lag sie überhaupt in dieser Höhle? Wie war sie hergekommen?
    Fragen, auf die sie keine Antwort fand.
    Marion Nelson lag auf dem Rücken. Sie war nicht gefesselt. Langsam stützte sie sich hoch. Es ging besser, als sie dachte. Sie hatte zwar ein taubes Gefühl in den Beinen, aber das kam bestimmt vom langen Liegen.
    Vorsichtig näherte sich Marion dem Kreis aus Menschenknochen. Der Kerzenschein tanzte flackernd über die bleichen Gebeine. Marion hatte das Gefühl, als würden die Knochen sie höhnisch angrinsen.
    Sie hob den Kopf und blickte zur Decke. Sie erkannte eine Leiter, die nach oben führte und vor einer Falltür endete, von der Marion nur schwach die Umrisse sehen konnte.
    Neue Hoffnung keimte in ihr auf. Sie setzte sich in Bewegung, wollte auf die Leiter zugehen, da hörte sie hinter ihrem Rücken das Kichern.
    Marions Herz krampfte sich zusammen. Das Kichern wirkte wie ein elektrischer Schock auf sie.
    Sie konnte sich denken, wer hinter ihr stand.
    Langsam wandte sich Marion um.
    Cascabel starrte sie an. Sein Gesicht hatte sich zu einer Grimasse verzogen, die kleinen Augen funkelten tückisch und siegessicher.
    Marion nahm allen Mut zusammen. Nur keine Angst zeigen! hämmerte sie sich ein.
    »Was soll das bedeuten?« fragte sie mit schwacher Stimme. »Warum halten Sie mich fest? Wo bin ich überhaupt?«
    Der Gnom schüttelte seinen häßlichen Schädel. »Das sind viele Fragen auf einmal. Aber keine Angst, ich werde sie dir beantworten.«
    Der Gnom ging ein Stück zur Seite, trat bis dicht an den Kreis aus Gebeinen.
    »Das magische Symbol«, flüsterte er, »das magische Symbol der Rache. Jahrhunderte hat es gedauert, bis der Magier zurückkehren konnte. Doch durch mich ist es ihm gelungen. Und du wirst das erste Opfer sein.«
    Marion spürte, wie ihre Knie zitterten. »Warum?« flüsterte sie tonlos. »Was habe ich getan?«
    Cascabel lachte lautlos. »Getan, fragst du. Gar nichts. Aber deine Vorfahren, sie haben sich schuldig gemacht. Sie waren dabei, als der große Sourette geköpft wurde. Hier in der Mühle. Dein Urahn hat ihm mit dem Beil den Schädel vom Körper getrennt. Und du wirst genauso sterben wie Sourette. Aber deine Seele wird in das Dämonenreich eingehen, wird keine Ruhe finden, bis in alle Ewigkeit.«
    »Das – das ist doch ein Witz«, hauchte Marion. »Sie machen doch Spaß. So etwas gibt es nicht. Sagen Sie, daß Sie mir nur etwas vorlügen, womit Sie mir angst machen können. Los, sagen Sie es!«
    Bei den letzten Worten hatte sich Marions Stimme überschlagen.
    Sie fühlte eine nie gekannte Panik in sich aufsteigen. Dazu wirbelten Gedankenfetzen in ihrem Kopf herum.
    Marion wankte. Sie spürte wie ihre Beine nachgaben. Ächzend sank sie in die Knie.
    Der Bucklige stand genau vor ihr. Marion hob den Kopf, begegnete dem gnadenlosen Blick des Gnoms und wußte auf einmal, daß es keinen Zweck hatte zu

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