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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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laute Stimme des Polizisten. Er ärgerte sich über die späte Störung.
    Die Tür wurde aufgedrückt.
    Der Bucklige verschwand im Innern des Hauses.
    Der Flur war dunkel, und es roch nach Essen.
    »Arthur«, rief eine keifende Frauenstimme von oben. »Wann kommst du endlich essen. Jeden Abend das gleiche.«
    Der Gnom erstarrte.
    Sekunden später riß der Gendarm die Tür seines Dienstzimmers auf. Er steckte den Kopf in den Flur und schrie: »Ich habe noch Besuch bekommen. Es dauert was.«
    »Wer ist es denn?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Zum Teufel«, fluchte die Frauenstimme wieder, und dann knallte oben eine Tür.
    »Weibervolk«, brummte der Gendarm und stutzte. Erst jetzt schien ihm aufzufallen, daß er seinen Besucher noch gar nicht gesehen hatte.
    Cascabel löste sich blitzschnell aus dem toten Winkel hinter der offenstehenden Tür.
    »Geh rein, Arthur«, sagte er und gab dem verdutzten Polizisten einen Stoß, so daß er rückwärts in sein Dienstzimmer taumelte.
    Cascabel zog die Tür ins Schloß. Dann drehte er sich blitzschnell um.
    Der Gendarm war bis gegen seinen Schreibtisch getaumelt. Papier und ein Locher waren zu Boden gefallen. Aus schreckgeweiteten Augen starrte der Polizist den Gnom an, der langsam näher kam.
    »Du weißt, weshalb ich hier bin, Arthur?« hechelte Cascabel.
    Der Gendarm schüttelte stumm den Kopf.
    Der Bucklige hob das Beil. »Sourette will deinen Kopf, Arthur. Und ich werde ihn mir holen.«
    Der Gendarm schluckte. Er war kalkweiß im Gesicht. Angst hatte seine Züge zu einer Grimasse werden lassen. Seine weit aus den Höhlen getretenen Augen fixierten die scharfe Schneide des Beils.
    Er sah bereits seinen Kopf durch das Zimmer rollen.
    Zwei Schritte vor ihm blieb Cascabel stehen.
    »Angst?« fragte er.
    Der Gendarm nickte.
    Der Verwachsene kicherte. »Auch Sourette hatte Angst, als man ihn tötete.«
    Der Polizist merkte, wie ihm der Schweiß die Stirn hinablief. Seine Brust hob und senkte sich unter schweren Atemzügen. »Ich – ich bin doch unschuldig. Es ist alles schon lange her. Wir – wir leben in einer anderen Zeit.«
    Der Bucklige schüttelte seinen gräßlichen Schädel. »Das Blut deiner Vorfahren fließt auch in deinen Adern. Und nur durch deinen Kopf kann die Schmach getilgt werden.«
    Der Bucklige hob das Beil.
    Wie festgenagelt stand der Gendarm vor seinem Schreibtisch, starrte auf die blitzende Klinge, die sich in Höhe seines Halses befand.
    Der Gnom beugte sich leicht nach hinten, holte zu dem tödlichen Schlag aus.
    Im gleichen Augenblick quietschten draußen Autobremsen. Eine Tür schlug zu, und Sekunden später erklang eine Stimme.
    »Machen Sie auf, Monsieur!«
    Der Bucklige fuhr herum. Sein Opfer schien er vergessen zu haben.
    Schwere Schläge dröhnten gegen die Haustür.
    »Aufmachen!«
    Jetzt erst erwachte der Gendarm aus seiner Erstarrung. »Monsieur Sinclair. Er ist hier! Er will mich töten! Er… Ahhh…«
    Die letzten Worte des Polizisten gingen in einem Gurgeln unter. Cascabel hatte zugeschlagen.
    Er hatte dem Mann mit einem Hieb den Kopf vom Körper getrennt.
    Zwei Schüsse peitschten. Oben in der Wohnung schrie gellend eine Frauenstimme.
    Mit einem Knall flog die Haustür auf.
    Der Gnom hatte sich blitzschnell geduckt und den Kopf des Gendarmen gepackt.
    Im gleichen Augenblick krachte die Tür des Dienstzimmers gegen die Wand.
    John Sinclair stand im Büro. Die Pistole hielt er in der Rechten.
    Mit einem Blick übersah er das Grauen – und erkannte den Buckligen, der wie ein Schemen durch den Raum huschte.
    John Sinclair schoß. Rasend schnell verließ das tödliche Blei den Lauf, hämmerte dem Gnom entgegen.
    Doch Cascabel schien mit dem Teufel im Bunde zu sein. Wie vom Katapult abgeschossen flog er durch die Luft und durchbrach die Fensterscheibe. Johns Geschosse fegten alle über ihn hinweg.
    In einem Splitterregen landete der Bucklige draußen auf der Straße.
    Und jetzt bewies er, daß er Nerven hatte. Mit vier blitzschnellen Schlägen zerfetzte er die Reifen des Bentley.
    John Sinclair rannte zur Tür.
    Er war gerade im Flur, da sah er, daß eine Frau die Treppe heruntergerannt kam.
    Die Gattin des Polizisten! Wenn sie jetzt ihren Mann sah.
    »Arthur!« schrie sie immer wieder. »Arthur, wo bist du?«
    Sie wollte in das Dienstzimmer rennen. John riß sie im letzten Augenblick zurück.
    »Sie können da nicht rein!« brüllte John.
    Die Frau schrie, biß und kratzte. »Ich will zu Arthur. Ich will zu Arthur.«
    John konnte die Tobende

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