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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kaum beruhigen. Wertvolle Zeit ging verloren.
    Schließlich griff er zum letzten Mittel. Ein Schlag auf den Punkt schickte die Frau ins Reich der Träume. Vorsichtig ließ John sie zu Boden gleiten.
    Menschen drängten sich durch die offene Haustür in den Flur.
    Auch der Wirt Pierre war dabei. »Bleiben Sie draußen!« schrie John.
    »Was ist mit Arthur?« rief Pierre.
    »Er ist tot!«
    »Haben Sie ihn umgebracht?« brüllte ein anderer.
    »Nein, verdammt noch mal.«
    »Es war der Bucklige!« keifte eine Frauenstimme. »Ich habe gesehen, wie er über die Straße gerannt ist.«
    John Sinclair zog den Wirt am Ärmel. »Kümmern Sie sich um die Frau. Und lassen Sie keinen in das Zimmer. Man hat dem Gendarm den Kopf abgeschlagen.«
    »O Gott.«
    »Gibt es hier einen Arzt?«
    »Ja.«
    »Lassen Sie ihn holen, aber schnell. Er soll sich um die Leiche kümmern.«
    »Und Sie, Monsieur? Was wollen Sie machen?«
    Johns Gesicht wurde hart. »Ich werde mir den Mörder holen.«
    Der Wirt preßte die Hand gegen seine Kehle. »Allein?«
    »Ja, allein. Wenn ich bis morgen früh nicht zurück sein sollte, benachrichtigen Sie Scotland Yard in London.«
    John ließ den halb staunenden, halb entsetzten Pierre zurück und drängte sich durch die Menge.
    Aus den Blicken, mit denen die Menschen ihn ansahen, sprach die nackte Angst.
    Während John die Stufen hinunterging, lud er seine Waffe nach. Und plötzlich dachte er an Kitty Jones. John hatte gesehen, wie gnadenlos der Bucklige tötete, und dem Inspektor fiel kein Grund ein, warum die Bestie Kitty schonen sollte.
    Als John neben seinem Bentley stand, sah er die Bescherung. Alle vier Reifen waren zerfetzt worden.
    Der Bucklige hatte glatte Arbeit geleistet.
    »Nehmen Sie meinen Wagen, Monsieur«, sagte neben John plötzlich eine Männerstimme.
    Der Inspektor wandte den Kopf und sah in das Gesicht eines etwa vierzigjährigen Mannes. Eine nervige Hand drückte ihm die Autoschlüssel zwischen die Finger.
    »Der Renault dort drüben, das ist er«, sagte der Mann.
    Mit langen Schritten überquerte John die Straße. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt.
    Inspektor Sinclair war bereit, dem Höllenspuk ein Ende zu bereiten…
    ***
    Hemmungsloses Schluchzen schüttelte Kittys Körper. Das Mädchen war am Ende. Körperlich und auch seelisch.
    Die grausamen Vorkommnisse der letzten Tage hatten ihre Nervenkraft erschöpft.
    An den rauhen Bohlen der Tür zog sich Kitty hoch. Sie mußte sich sekundenlang abstützen, um das Gleichgewicht zu wahren.
    Kitty atmete tief durch. Langsam beruhigte sie sich. Mit kleinen, zögernden Schritten begann sie, ihr Gefängnis abzugehen. Die Arme hatte sie tastend vorgestreckt.
    Kitty Jones kam nicht weit.
    Wie aus dem Nichts erschien wieder das rote Licht. Flimmernd stand es vor Kittys geweiteten Augen und nahm plötzlich die Gestalt von Marion Nelson an.
    Kitty Jones wich zurück, bis sie mit dem Kreuz gegen einen harten Gegenstand stieß.
    »Warum läufst du denn weg, Kitty«, hörte sie Marions Stimme. »Ich will dir doch gar nichts tun. Du sollst mich nur begleiten. Komm, hab keine Angst. Wir sind doch Freundinnen.«
    Kitty zögerte. Doch Marions Wille war stärker. Er drang in Kitty ein wie das Messer in die Butter, machte das Mädchen schwach und gefügig.
    Kitty setzte behutsam einen Fuß vor den anderen, so als würde sie an einer langen unsichtbaren Leine gezogen. Willenlos folgte sie der unheimlichen Geistererscheinung. Kitty konnte sich das alles nicht erklären, sie fand keinen Reim auf die grauenvollen Ereignisse. Das rote Licht reichte gerade aus, um alles einigermaßen erkennen zu können. Plötzlich blieb Marion stehen.
    Kitty sah, wie sie lächelte. Dann zeigte sie mit dem Arm gegen den Boden. »Dort ist eine Klappe. Heb sie hoch.«
    Kitty folgte den Anweisungen.
    Sie zog an der Luke und ließ sie dumpf auf den Boden knallen.
    Staub wallte auf und kitzelte Kittys Nase.
    Die Erscheinung huschte an Kitty vorbei und schwebte eine Leiter hinunter in die Tiefe. Am Ende der Leiter blieb sie stehen und winkte.
    Vorsichtig betrat Kitty Jones die Sprossen. Hier unten bist du endgültig verloren, hämmerte eine unsichtbare Stimme in ihrem Kopf, doch Kitty ging weiter. Sie mußte es einfach tun, konnte sich gegen den Zwang nicht auflehnen.
    Sie hatte das Ende der Leiter erreicht. Kitty befand sich in einem Verlies, das von flackerndem Kerzenschein erhellt wurde. Es waren vier schwarze Kerzen, zu einem Quadrat formiert. Die Verbindungslinien zwischen den

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