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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lieferwagens.
    Bill trat aus der engen Garage und sah sich vorsichtig um.
    Linker Hand erkannte er ein Blockhaus, dessen Rückseite an einen Berg gebaut worden war.
    Über ihm rauschten die Kronen der hohen Bäume im leichten Nachtwind.
    Irgendwo schrie ein Käuzchen.
    Bill lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er machte sich jetzt Vorwürfe, daß er alles auf eigene Faust unternommen hatte. Er hätte gemeinsam mit John den Wagen verfolgen sollen.
    Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Gekniffen hatte Bill noch nie.
    Um ihn herum war es stockdunkel. Nur aus der offenen Tür des Blockhauses drang ein schwacher Lichtschein, so daß sich der Reporter gut orientieren konnte.
    Auf Zehenspitzen schlich er in Richtung Tür, blieb einen Moment lauschend stehen und peilte dann in das Innere der Blockhütte.
    Bills Blick fiel direkt auf ein Regal, das zum Teil zurückgeschoben war und eine etwa brusthohe Öffnung freigab. Bill erkannte dahinter eine kleine Kammer, die durch eine brennende Petroleumlampe erhellt wurde.
    Die angeborene Neugierde setzte sich bei Bill Conolly durch.
    Mit vorsichtigen Schritten durchquerte er die Blockhütte und betrat das kleine Verlies.
    Jetzt sah Bill auch die Falltür.
    Er trat einen kleinen Schritt zur Seite, verdrehte den Kopf und peilte nach unten.
    Der hin- und herzuckende Schatten eines Mannes fiel ihm auf. Außerdem sah Bill noch zwei Fackeln, die in Halterungen an den Wänden steckten.
    Der Reporter wagte jetzt alles.
    Unendlich vorsichtig berührte sein rechter Fuß die erste Sprosse. Dann die zweite. Die dritte.
    Jetzt konnte Bill auch den Mann sehen. Er wandte ihm den Rücken zu und stand so steif da, als hätte er einen Billardstock verschluckt.
    Noch vier Sprossen.
    Der Mann merkte nichts.
    Gedankenversunken starrte er auf den Altar, der sich inmitten von acht oben zugespitzten Pfählen befand.
    Bill Conolly hielt den Atem an.
    Die letzten beiden Sprossen sprang er mit einem Satz herunter. Seine Füße prallten dumpf auf den Lehmboden.
    Der Mann wirbelte wie von der Tarantel gestochen herum.
    »Guten Abend«, sagte Bill Conolly mit belegt klingender Stimme.
    Cyrus Quants Augen weiteten sich fassungslos, als er den Eindringling ansah.
    Nur ein Satz schoß durch Quants Kopf. Jetzt ist alles aus. Sie haben dich entdeckt.
    »Wer sind Sie?« flüsterte Cyrus Quant erstickt und ging ein paar Schritte nach hinten, so, als hätte er Angst, mit dem Fremden in Berührung zu kommen.
    Der Reporter lächelte eisig. Aus schmalen Augenschlitzen nahm er das Bild auf, das sich ihm bot. Der Altar, die Pfähle, die Fackeln. Bill wußte, daß er sich in einer Dämonenhöhle befand.
    »Wer Sie sind, will ich wissen«, ächzte Quant.
    »Ich heiße Bill Conolly, und von Beruf bin ich Reporter. Außerdem interessiere ich mich sehr für Schrumpfköpfe. Ich bin ganz begierig, den Mann kennenzulernen, der diese Mordbestien befehligt.«
    »Mordbestien?« Quant lachte unecht. »Sehen Sie hier Mordbestien? Was wollen Sie eigentlich? Ich wohne hier friedlich in meiner Blockhütte, und Sie dringen einfach hier ein und beschuldigen mich der schlimmsten Dinge. Wie sind Sie überhaupt hierhergekommen?«
    »Mit dem Wagen.«
    Quant blickte Bill verständnislos an.
    »Mit Ihrem Wagen«, erklärte der Reporter. »Ich war so frei, mich auf der Ladefläche zu verstecken. Und da Sie unterwegs kein einziges Mal angehalten haben, muß ich wohl schon auf dem Parkplatz dabei gewesen sein. Sie sehen, lügen hat keinen Zweck.«
    Quant war bei Bills Worten bleich geworden. Sein Adamsapfel hüpfte an dem faltigen Hals auf und ab. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg. Es war ihm klar, daß er diesem Reporter körperlich unterlegen war. Vielleicht gelang ihm aber eine List.
    »Was haben Sie denn mit mir vor?« fragte er leise.
    »Ich werd Sie der Polizei übergeben«, erwiderte Bill. »Die interessiert sich nämlich sehr für die mordenden Schrumpfköpfe und noch mehr für den Mann, der dahintersteckt.«
    Quants Blick flackerte. »Können wir uns nicht irgendwie einigen? Ich kann Sie in Geheimnisse einweihen, von denen Sie bisher nur geträumt haben. Sie treten mit Mächten in Verbindung, die stärker sind als alle Menschen.«
    Bill unterbrach den Mann mit einer schroffen Handbewegung. »Gerade diese Mächte bekämpfe ich. Es hat keinen Zweck, Sie können mich nicht kaufen. Nicht auf diese Weise. Und jetzt kommen Sie mit. Ich habe keine Lust, mich hier noch länger als eben nötig aufzuhalten.«
    »Freiwillig – niemals!«

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