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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekrallt. Er versuchte, sich mit letzter Kraft daran hochzuziehen, was ihm nicht gelang.
    Bill Conolly war zu schwach.
    Sein Griff wurde sogar noch lockerer, die Hand rutschte langsam ab…
    John Sinclair überlegte keinen Augenblick.
    Er ließ Quant los und war mit einem Sprung am Schacht. Seine Hände packten zu, bekamen Bills Oberarm zu fassen, und mit einem letzten Ruck zog er den Reporter auf das rettende Brett.
    Cyrus Quant hatte die Situation sofort ausgenutzt. Seine Hand fuhr in die Tasche und kam mit Dirk Cochrans Pistole zurück.
    »Jetzt seid ihr beide dran!« keifte Quant und zielte auf Johns Kopf.
    Es ging um Bruchteile von Sekunden und alles so schnell, daß man es kaum beschreiben kann.
    John Sinclair warf sich vor, bekam den Holzpfahl zu fassen und riß ihn zur Seite.
    Der Pfahl traf Quant an den Waden, brachte ihn aus dem Gleichgewicht, genau in dem Augenblick, in dem er abdrückte.
    Donnernd hallte der Schuß durch den Stollen. Haarscharf fuhr die Kugel an Johns Kopf vorbei.
    Zu einem zweiten Schuß kam Quant schon nicht mehr. Da war der Inspektor schon über ihm.
    Ein harter Haken punktierte Quants Magen. Pfeifend entwich die Luft aus Quants Lungen. Ein weiterer Schlag, von unten nach oben gezogen, schleuderte den Mann auf den Schacht zu.
    Quant brüllte wie ein Tier. Er taumelte zurück.
    »Vorsicht!« schrie Bill Conolly.
    Doch es war zu spät.
    Quants Fuß trat plötzlich ins Leere. Maßloser Schrecken malte sich auf dem Gesicht des Mannes ab.
    Er warf die Arme hoch, verlor das Gleichgewicht und verschwand in der Tiefe.
    »Aaaahhhh!«
    Sein gellender Schrei endete mit dem Aufprall auf der Wasseroberfläche.
    »Jetzt kann er auch mal schwimmen«, keuchte John.
    Der Inspektor stand am Rand des Schachtes und starrte in die Tiefe. Dann packte er Bill an der Schulter und zog ihn in Sicherheit.
    Der Reporter war völlig erschöpft. Ein Mensch mit weniger guter Kondition wäre längst ertrunken.
    »John!« keuchte er. »Da unten liegen die Leichen. Es – es war grauenhaft. Sie haben keine Köpfe mehr. Wir müssen…«
    Bill verstummte erschöpft.
    »Laß gut sein, Bill«, sagte der Inspektor und half seinem Freund auf die Beine.
    Er mußte Bill während des Laufens stützen.
    »Habt ihr – habt ihr die Schrumpfköpfe?« keuchte Bill Conolly.
    »Nein«, erwiderte John leise. »Sie sind verschwunden.«
    »Mein Gott«, flüsterte Bill und konnte ein Beben in seiner Stimme nicht unterdrücken.
    ***
    Der Gärtner des Internats hieß Patrick Purdom. Er war 34 Jahre alt und noch immer Junggeselle. Da Purdom den Whisky mehr liebte als sonst was in der Welt, hatte er es aufgegeben, nach einer Frau zu suchen. Außerdem gefiel ihm der Job als Gärtner gut. Er war hier sein eigener Herr, und ihm konnte niemand reinreden. Kurzum, Patrick Purdom konnte man als zufriedenen Menschen bezeichnen.
    Der Gärtner hatte an diesem Abend nur eine Flasche Whisky getrunken. Für ihn reichte die Menge gerade aus, um eine gewisse Bettschwere zu bekommen, zu mehr aber auch nicht.
    Verärgert blickte Purdom die leere Flasche an und warf sie dann in einen Abfalleimer, wo sie splitternd zerbrach. Purdom nahm sich vor, gleich am nächsten Tag nach Glasgow zu fahren und sich dort wieder mit mindestens einem Karton des edlen Stoffes einzudecken. Vor lauter Vorfreude leckte sich der Gärtner jetzt schon die Lippen.
    Er wohnte im Seitentrakt des Schulgebäudes. Seine drei Zimmer waren klein und schäbig eingerichtet.
    Aber das störte Purdom nicht. Er mußte ja schließlich hier wohnen.
    Den Schlafzimmerschrank hatte er zweckentfremdet. Das stabile Möbelstück diente jetzt als Bar.
    Leider standen momentan mehr leere als volle Flaschen darin.
    Patrick Purdom lag auf seinem alten Metallbett und döste vor sich hin. Ab und zu stieß er Schnarchtöne aus, über die er sich hinterher selbst erschreckte. Unruhig warf er sich von einer Seite auf die andere, blätterte dann in einem Comic-Heft und legte das Heft schnell wieder weg, da er nicht einmal die Nerven aufbrachte, in Ruhe zu lesen.
    Mitternacht war schon längst vorüber, und er hatte immer noch keinen Schlaf gefunden.
    »Verdammt noch mal!« fluchte Purdom ärgerlich. »Das kommt davon, wenn man nicht genügend Whisky im Haus hat.«
    Patrick Purdom war ein Bär von einem Mann, mit breiten, eckigen Schultern und dicken Armen. Er hatte viel Kraft, und in seiner besten Zeit hatte er oft nur so zum Spaß Eisenstangen verbogen. Auf seinem Kopf, den Armen und der Brust wuchs rostrotes

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