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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hand fest umklammert.
    Einmal rutschte John auf einer glitschigen Baumwurzel aus. Er konnte sich im letzten Augenblick noch fangen, sonst hätte er einen halben Rückwärtssalto gedreht.
    Endlich hatte er den Bentley erreicht.
    John schloß sofort den Kofferraumdeckel auf, klappte ihn hoch und schnappte sich das sorgfältig zusammengerollte Seil. Es war kein Abschleppseil, sondern ein langes Tau, das John immer im Wagen hatte. So etwas gehörte zu seiner Grundausrüstung.
    John warf sich das Seil über die Schulter, knallte den Kofferraumdeckel wieder zu und schloß die Fahrertür auf.
    Der Wagen war mit Sprechfunkgerät und Telefon ausgerüstet.
    Die Nummer von Inspektor Shaugnessys Büro kannte er auswendig.
    »Der Inspektor ist nicht da«, hörte John eine müde Stimme.
    »Dann verbinden Sie mich mit seiner Wohnung.«
    »Ich weiß nicht, ob…«
    »Wollen Sie ein Dienstverfahren am Hals haben?«
    Jetzt spurte der Nachtdienstbeamte.
    Shaugnessy bellte seinen Namen wie ein wütender Dackel in den Hörer.
    John ließ den Inspektor erst gar nicht groß zu Wort kommen. Mit ein paar prägnanten Sätzen erklärte er die Situation und verlangte einen Großeinsatz.
    Zum Glück spielte Shaugnessy mit. Er mußte sich wohl inzwischen überlegt haben, daß John Sinclair wohl doch recht haben könnte. Außerdem hatte Shaugnessy sich erkundigt, wer John Sinclair genau war. Und den Auskünften nach zu urteilen, hatte Scotland Yard gar keinen besseren Mann.
    Shaugnessy versprach also Hilfe und legte auf.
    Inspektor Sinclair rannte zurück.
    Als er mit keuchendem Atem die Hütte betrat, hockte Dirk Cochran auf einem Stuhl und grinste verzerrt.
    »Alles klar?«
    »Alles, Inspektor.« Cochran deutete auf den noch immer bewußtlosen Cyrus Quant. »Und sollte er es noch mal versuchen – hier.«
    Cochran griff neben sich und nahm die Pistole vom Tisch.
    John nickte. »Seien Sie trotzdem vorsichtig. Ich habe übrigens einen Großeinsatz angeordnet. Das gesamte Gelände muß durchkämmt werden. Aber davon später.«
    Schon während seiner Worte war John bereits in dem kleinen Verlies verschwunden und kletterte nach unten.
    Er hängte sich die Taschenlampe an den Hosengürtel und betrat den unheimlichen Stollen.
    Er hatte den tödlichen Schacht schnell erreicht.
    John balancierte auf das über dem Schacht liegende Brett und stellte sich breitbeinig hin.
    »Bill!«
    Ganz schwach kam die Antwort.
    »Halte noch ein paar Minuten aus, Bill«, rief John Sinclair. »Und hör mir zu. Ich lasse dir jetzt ein Seil herunter. Klammere dich um Himmels willen daran fest, und laß nicht los, egal, was geschieht. Verstanden?«
    »Ja.«
    Bills Stimme klang wieder etwas hoffnungsvoller.
    John hatte schon längst festgestellt, daß das Brett sehr stabil war. Es hielt sein Gewicht ohne weiteres aus und auch noch mehr.
    Der Inspektor schlang das eine Ende des Seils um das Brett und verknotete es doppelt. Er prüfte noch einmal die Festigkeit und warf das Seil dann in die Tiefe.
    Er hörte, wie es ins Wasser klatschte.
    Wenig später drang Bills Stimme zu ihm hoch. »Ich habe das Seil, John.«
    »Wunderbar. Und jetzt halte dich unter allen Umständen fest. Ich werde versuchen, dich rauszuziehen.«
    John atmete noch einmal tief durch, bückte sich dann und packte das Seil mit beiden Händen.
    Es war ein mörderisches Unternehmen, ein Balanceakt mit ungewissem Ausgang.
    Der Inspektor stand vornübergebeugt und mit weit gespreizten Beinen auf dem Holzbrett und zog mit nahezu unmenschlicher Kraft.
    Eine falsche Bewegung nur, und er landete unweigerlich in dem verdammten Schacht.
    Vor lauter Anstrengung traten John Sinclairs Halsmuskeln weit hervor.
    Aber er bekam Bill aus der tödlichen Falle. Stück für Stück zog er den Freund hoch…
    ***
    Cyrus Quant hatte einen härteren Schädel als erwartet, Und dieser Mann war raffiniert wie ein Höllenhund!
    Als John zurückkehrte und kurz mit Dirk Cochran sprach, war Quant schon aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht. Nur hatte es niemand gemerkt. Er schauspielerte wirklich perfekt.
    Aus schmalen Augenschlitzen sah er, daß John nach unten verschwand. Jetzt blieb nur noch der Junge als Gegner.
    Quant hatte noch längst nicht aufgegeben. Trotz seiner Handverletzung, die inzwischen verkrustet war, fühlte er sich in der Lage, mit Dirk Cochran fertig zu werden.
    Dirk saß mit maskenhaft starrem Gesicht am Tisch. Die Schmerzen in seinem Arm hatten nachgelassen, dafür war er jetzt gefühllos. Zum Glück war es der linke Arm,

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