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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erfolg haben. Die Stangen da unten sind für mich noch lange kein Beweis für die Existenz der Schrumpfköpfe. Wo sind sie eigentlich, diese komischen Dinger?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre mir auch wohler«, sagte John leise.
    »Ich kam mir vor wie Tarzan«, meinte Shaugnessy bissig. »Bis wir diese Hütte erst mal gefunden hatten, und dann…«
    Der Inspektor verstummte. Ein Beamter kam mit hochrotem Kopf und allen Anzeichen des Entsetzens im Gesicht in die Blockhütte getaumelt.
    »Sir«, keuchte er. »Wir haben soeben einen Funkspruch bekommen. Man hat zwei Leichen gefunden. Gräßlich zugerichtet.«
    John Sinclair hatte das Gefühl, als wäre ihm ein Eimer mit kaltem Wasser über den Kopf gegossen worden. Er blickte Shaugnessy an. Auch dieser war weiß wie eine Leinwand.
    »Da haben Sie’s, lieber Kollege«, sagte John. »Die Schrumpfköpfe haben ihre ersten Opfer gefunden.« John wandte sich an den Polizisten. »Wo hat man die Leichen entdeckt?«
    »Ziemlich weit von hier weg. Am Ende des Forest.«
    John Sinclair überlegte. Sicher, diese Schrumpfköpfe brauchten Blut, um zu überleben. Sie würden sich schnellstmöglich der nächsten menschlichen Behausung nähern.
    »Wie weit ist das nächste Dorf weg?« fragte John.
    »Ein paar Meilen«, erwiderte Shaugnessy. »Bis dorthin können Sie noch nicht gekommen sein.«
    »Gibt es sonst noch etwas dazwischen? Ein Bauernhof, eine Fabrik, in der nachts gearbeitet wird…«
    Inspektor Shaugnessy faßte sich plötzlich an den Kopf. »Mein Gott, das Internat. Daß ich nicht daran gedacht habe. Es liegt genau auf dem Weg. Über zweihundert Kinder…«
    John Sinclair reichte nur das Wort Internat. Wenn die Schrumpfköpfe dort eindrangen, gab es eine Katastrophe.
    »Kommen Sie!« schrie John Inspektor Shaugnessy zu und rannte schon in Richtung Bentley.
    Hoffentlich kamen sie nicht zu spät…
    ***
    Es gab noch jemanden in der Schule, der keinen Schlaf finden konnte.
    Doug Emmery, stellvertretender Direktor des Internats, saß in der Bibliothek und las in einem Buch.
    Eine Stehlampe, deren Fuß aus edlem Holz geschnitzt war, verbreitete einen milchigen Schein.
    Es war fast totenstill in dem großen, mit Büchern angefüllten Raum. Man hörte sogar das leise Ticken von Emmerys Armbanduhr.
    Doug Emmery strich sich über die müden Augen und stand auf. Ihn beschäftigte ein mathematisches Problem, von dem er hoffte, es durch die Lektüre des Buches lösen zu können. Doch auch damit kam er nicht weiter.
    Der Lehrer ging unruhig hin und her. Schließlich blieb er am Fenster stehen. Er schob die Vorhänge ein wenig zur Seite und sah nach draußen.
    Wie ein riesiger schwarzer Moloch lag die Nacht über dem Land. Kein einziger Stern funkelte am Himmel. Es schien, als wäre die Erde von einem dunklen Tuch zugedeckt worden.
    Doug Emmery wollte sich gerade wieder hinsetzen, da hörte er den Schrei. Er war zwar leise, aber deutlich genug.
    Emmery war zu lange im Krieg gewesen, um zu wissen, daß so nur ein Mensch in Todesangst schrie.
    Lauschend blieb der Lehrer stehen. Seine Nerven waren angespannt, vibrierten.
    Wieder traf der Schrei seine Ohren.
    Aber diesmal war Emmery darauf vorbereitet. Er wußte jetzt, woher der Schrei gekommen war.
    Von unten, aus dem Keller.
    Und dort wohnte der Gärtner!
    Emmery war ein Mann schneller Entschlüsse. Er mußte nachsehen, vielleicht konnte er noch etwas retten.
    Doug Emmery riß die schwere Tür auf, lief auf den Gang und rannte zu der breiten Treppe, die nach unten führte. Er hatte vorher das Licht eingeschaltet, und die kalte Beleuchtung spiegelte sich auf dem Steinboden der langen, hohen Gänge.
    Emmery erreichte die Kellertür.
    Er legte die Hand auf die Klinke und zog die Tür mit einem Ruck auf.
    Im ersten Moment konnte Doug Emmery kaum fassen, was er zu sehen bekam.
    Glühende Augen, etwas voneinander versetzt, starrten ihn an. Er hörte ein widerliches Fauchen, und plötzlich flog etwas auf ihn zu.
    Emmery reagierte instinktiv.
    Er warf sich zurück und schlug in einem Reflex die Tür wieder zu. Damit hatte er, ohne es zu wollen, den Schrumpfköpfen den Weg versperrt.
    Doch eine dieser Bestien hatte es geschafft und sich in seiner Jacke verbissen.
    Emmery sah auf den gräßlichen Schädel und spürte, wie unter dem starken Gebiß der Stoff zerriß.
    Noch immer war der Lehrer unfähig, sich zu rühren.
    Der Schrumpfkopf nutzte seine Chance.
    Beißend kletterte er an der dicken Hausjacke des Mannes hoch, versuchte, an dessen Hals zu

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