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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einigermaßen beruhigt hatte.
    Stockend und noch sichtlich unter dem Schock des Erlebten stehend, erzählte Jorge von der Entführung.
    »Oh, ihr Idioten«, flüsterte Dr. Moron, »der andere, das war John Sinclair.«
    Jorge senkte betreten den Kopf. »Und wer ist das?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Du«, Dr. Moron deutete auf einen der Männer, »gib mir seine Brieftasche.«
    Der Angesprochene bückte sich und holte Bills Brieftasche hervor.
    Dr. Moron riß sie ihm fast aus der Hand.
    Hastig blätterte er die Papiere durch, bis er den Personalausweis gefunden hatte. Er steckte direkt neben dem Führerschein.
    Dr. Moron las halblaut vor. »Bill Conolly!«
    Der Wissenschaftler stutzte. Wo habe ich den Namen schon mal gehört? fragte er sich.
    Plötzlich hellte sich sein Gesicht auf. Natürlich. Bill Conolly war Reporter und John Sinclairs bester Freund. Ein Mann, der fast immer in Sinclairs Begleitung war und der mit dem Inspektor schon manches gefährliche Abenteuer erlebt hatte.
    Dr. Moron lachte glucksend. Dieser Reporter war ein wertvoller Trumpf in seinem Spiel. Fast so wertvoll wie der Inspektor selbst.
    Dr. Moron steckte Bill die Brieftasche wieder in das nasse Jackett. Dann wandte er sich an die umstehenden Männer. »Ihr könnt gehen. Jorge wird euch die Unterkünfte zeigen. Schlaft, denn ich werde euch bald brauchen.«
    Die Männer gingen. Die beiden Unsichtbaren, besser gesagt, die, von denen nur einige Körperteile zu sehen waren, bekamen von Jorge eine Wasserdusche. Minutenlang blickte Dr. Moron auf den regungslosen Bill Conolly. Schließlich wurde es ihm zu bunt.
    Drei-, viermal schlug er Bill ins Gesicht.
    »Ja, ja, ist schon gut«, knurrte der Reporter.
    Dr. Moron sprang zurück. So reagierte kein Mensch, der eben erst aus einer Ohnmacht erwacht. Dieser Conolly mußte schon eine ganze Weile wieder wach gewesen sein und hatte alles mitangehört.
    Das gab er auch gleich zu. »Interessantes Gespräch, was Sie gerade geführt haben, Mister… Wie war doch noch der Name?«
    »Moron, Dr. Moron. Merken Sie ihn sich gut, Conolly. Denn ich werde derjenige sein, der Sie tötet.«
    Bill setzte sich auf. »Das haben schon viele versucht. Oh, verdammt, mein Kopf. Ihre Brut hat ganz schön zugeschlagen, Doc. Na, das zahle ich Ihnen zurück.«
    »Dazu wird es nicht mehr kommen, Mister Conolly. Sie haben nur noch eine Aufgabe.«
    »Und die wäre?«
    »Sie werden John Sinclair herlocken.«
    »Aha. Und wer ist das, wenn ich fragen darf?«
    Morons Gesicht verzerrte sich. »Tun Sie nicht so scheinheilig. Ich habe Sie lange genug beobachtet, um über Sie beide genau im Bilde zu sein.«
    »Deshalb haben Sie mich auch durchsucht, nicht wahr?«
    Bills Schnoddrigkeit verschlug Dr. Moron den Atem. Der Wissenschaftler wußte plötzlich, daß er es mit Männern zu tun hatte, die nicht so einfach zu besiegen waren.
    »Wie möchten Sie denn sterben, Conolly? Langsam oder schnell?«
    »Am liebsten überhaupt nicht.«
    »Das wird leider nicht gehen. Sie werden jetzt Ihren Freund anrufen und sagen, er soll herkommen. Allein, verstehen Sie? Wenn nicht, werden Sie ins Gras beißen.«
    »Glauben Sie denn, daß mein Freund, wie Sie ihn so schön nennen, in diese Falle rennt?«
    »Da bin ich ganz sicher.«
    Bill zuckte mit den Schultern. »Ich könnte Sie zum Beispiel jetzt überwältigen, wegschaffen und in die Themse werfen. Kein Hahn würde nach Ihnen krähen.«
    »Wenn Sie nur einen Arm heben, sind Sie tot«, erwiderte Moron gelassen.
    Bill ahnte, daß hier ein verbrecherisches Genie vor ihm stand, daß dieser Mann in der Lage war, ganz London zu vernichten. Und er würde es auch tun. Man brauchte nur in Dr. Morons Augen zu sehen, um zu wissen, daß man einen gefährlichen Psychopathen vor sich hatte. Kein leichter Job, diesen Mann unschädlich zu machen. »Stehen Sie auf!« befahl Dr. Moron.
    Bill erhob sich ächzend. In seinem Kopf drehte es sich, und es dauerte etwas, bis er die Nachwirkungen der Schläge verdaut hatte und wieder normal stehen konnte. Jorge, der schwarzhaarige Killer, betrat die Halle. Dr. Moron zeigte auf Bill Conolly. »Er wird John Sinclair anrufen. Aber vorher habe ich noch ein kleines Experiment vor. Paß du auf ihn auf, Jorge.«
    Dr. Moron lächelte noch einmal zynisch und verschwand. Wenig später tauchte er hinter der großen Glasscheibe wieder auf. »Was soll das geben, wenn es fertig ist?« fragte Bill. Jorge gab keine Antwort. Stumm hielt er eine großkalibrige Pistole auf den Reporter

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