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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns noch nicht ernst genug«, rief Dr. Moron. »Und deshalb werden wir noch ein Exempel statuieren. Heute morgen fährt um sechs Uhr der Schottland-Express von London nach Glasgow. Ihr werdet unter den Reisenden sein, aber unsichtbar. Als einzig Sichtbarer wird Jorge mit von der Partie sein. Er erhält über Sprechfunk meine Befehle. Zwischen Leeds und Newcastle wird der Zug entgleisen. Es wird Tote geben. Tote, die die Welt aufrütteln. Und dann sind wir an der Reihe. So, nun zu den Einzelheiten.«
    Dr. Moron senkte seine Stimme, so daß Bill nichts mehr hören konnte. Aber er hatte auch so schon genug mitbekommen. Ein ungeheurer Massenmord war geplant, und er allein wußte als Außenstehender davon.
    Bill Conolly stockte der Atem. Verzweifelt umfaßte er seinen Kopf. Tränen der Hilflosigkeit, der Wut traten in seine Augen. Er mußte unter allen Umständen den Plan durchkreuzen. Der Zug durfte nicht abfahren.
    Aber wie sollte er aus diesem verdammten Gefängnis herauskommen? Die Wände und die Tür waren zu dick. Durch die Kellerfenster konnte er sich nicht zwängen. Die Stäbe standen viel zu dicht beieinander.
    Probehalber umklammerte Bill sie mit beiden Fäusten, versuchte, sie aus ihrem Fundament zu reißen.
    Zwecklos. Sie saßen zu fest.
    Bill Conolly blickte auf seine Uhr. Fast Mitternacht.
    Noch sechs Stunden bis zur Abfahrt des Schottland-Express. Sechs Stunden Galgenfrist…
    Die Zeit tropfte dahin. Langsam und doch viel zu schnell, wie es Bill Conolly erschien.
    Unruhig ging er in seinem Gefängnis auf und ab. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Fluchtgedanken, nur dieses Thema beschäftigte ihn. Er hatte schon mehrmals versucht, die Gitterstäbe durchzubiegen. Doch ohne Erfolg.
    Stunde um Stunde verging. Und mit jeder Minute wurde die innere Unruhe quälender. Hier zu sitzen und zur Untätigkeit verdammt zu sein, ging fast über seine Kräfte.
    Er mußte einfach etwas tun.
    Mit beiden Fäusten hämmerte er verbissen gegen die stabile Tür. Sie gab nicht nach, hing fest in ihrer Verankerung.
    Resigniert wischte sich Bill den kalten Schweiß von der Stirn. Auf einmal kam ihm alles sinnlos vor.
    Der Reporter hockte sich in eine Ecke und brütete dumpf vor sich hin.
    Wie lange er so gesessen hatte, wußte er nicht zu sagen. Auf jeden Fall drangen plötzlich Stimmen an seine Ohren.
    Sie kamen von draußen, nicht wie vor einigen Stunden von oben.
    Bill stellte sich auf die Zehenspitzen und preßte sein Gesicht gegen die Gitterstäbe.
    Er vernahm Schritte, hörte Männer, die sich halblaut unterhielten, doch sehen konnte er nichts.
    Natürlich, sie waren unsichtbar.
    Bill trat von dem Fenster zurück und blickte auf seine Uhr.
    Vier Uhr morgens.
    In zwei Stunden fuhr der Zug ab. Dann war das Unglück nicht mehr aufzuhalten.
    Die Stimmen wurden leiser und waren schließlich gar nicht mehr zu hören.
    Wenig später brummten zwei Automotoren auf.
    Die Unsichtbaren hatten sich in Bewegung gesetzt.
    Bill ballte die Fäuste. Mehr denn je kam ihm seine aussichtslose Situation zum Bewußtsein. Was hatten sie mit einem lästigen Zeugen wie ihm vor?
    Es gab nur eine Möglichkeit. Abknallen.
    Aber noch lebte er. Bill schwor sich, bis zum letzten zu kämpfen.
    Wieder hörte Bill Männerstimmen. Diesmal kamen sie jedoch aus dem Innern der Fabrikhalle.
    Die Stimmen näherten sich seiner Gefängnistür.
    Bill spannte die Muskeln.
    »Ein feuchtes Grab in der Themse bekommt nicht jeder«, hörte er jemanden sagen.
    Ein anderer lachte.
    Bill sah seine Ahnung bestätigt. Sie wollten ihn also umlegen.
    Die Tür wurde aufgeschlossen. Zwei starke Taschenlampen warfen ihre hellen Lichtfinger in das Verlies.
    Bill kniff die Augen zusammen, um nicht geblendet zu werden.
    »Los, komm raus, Kamerad, jetzt gibt es eine Freifahrt in die Hölle. Aber keine Tricks, sonst pumpen wir dich schon gleich voll Blei.«
    Bill Conolly hielt seine Hände vor das Gesicht, während er nach draußen in den Gang trat.
    Die Kerle dirigierten ihn in die große Fabrikhalle. Unterwegs sprachen sie kein Wort.
    Bill mußte sich unter eine der Duschen stellen.
    Sekunden später prasselten die Wasserstrahlen auf ihn nieder. Tausende von Tropfen glitzerten im Licht der beiden Scheinwerfer.
    »Da ist ja unser Junge wieder«, sagte einer der Killer.
    Aus schmalen Augenschlitzen sah Bill an sich hinab. Tatsächlich. Wie durch Zauberei erschienen seine Beine wieder.
    »Umdrehen!« befahl eine harte Stimme.
    Bill gehorchte. Er wurde sicherheitshalber noch nach Waffen

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