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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Normaluhr. Noch drei Minuten bis zur Einfahrt des Zuges.
    John zündete sich eine Zigarette an. Seine Nerven vibrierten. So ging es ihm immer, wenn er kurz vor einem entscheidenden Schlag stand. Hinterher war er dann die Ruhe selbst.
    Schon kam die Lautsprecheransage durch. Es hieß, der Expreß habe fünf Minuten Verspätung.
    John trat die Zigarette aus. Noch einmal ging er alle Möglichkeiten durch. Es bestand die Gefahr, daß man ihn erkannte. Aber das Risiko mußte er auf sich nehmen. Man hatte auch die Möglichkeit in Erwägung gezogen, den Zug räumen zu lassen, sie aber auf Johns Rat hin verworfen, denn dann wären die Unsichtbaren gewarnt und hätten Zeit gehabt, sich in aller Ruhe ein neues Objekt auszusuchen.
    Nein, so wie er es vorhatte, war es schon besser.
    Dann lief der Zug ein.
    John versteckte sich hinter einem Kiosk. Er wollte nicht jetzt schon gesehen werden.
    Die Bremsen des Zuges kreischten. Türen wurden aufgestoßen. Hektik erfüllte den Bahnsteig.
    Wieder dröhnte die Stimme des Ansagers.
    Es stiegen nur wenige Menschen aus. John wartete, bis sämtliche neu angekommenen Fahrgäste eingestiegen waren, und lief dann auf den letzten Wagen zu.
    Der Fahrdienstleiter gab gerade das Signal, als John die Wagentür von innen zuschlug.
    Die Höllenfahrt konnte beginnen…
    ***
    Parallel zu Johns Einsatz lief eine Großaktion des Yards. Man hatte inzwischen herausgefunden, wo Bill Conolly untergeschlüpft war. Zwanzig Beamte, verteilt auf fünf Wagen, waren unterwegs zu der Farm.
    Das Gebäude sollte als vorläufiges Hauptquartier dienen.
    Superintendent Powell persönlich leitete den Einsatz.
    Die Wagen fuhren im Schutz der Morgendämmerung. Der Einsatz ging lautlos, fast geisterhaft über die Bühne.
    Der Farmer, er hieß Ted Palmer, erwartete die Wagenkolonne vor seiner Scheune, deren Tor weit offenstand.
    »Sie können die Wagen hier reinfahren«, rief er. »Platz ist genügend vorhanden.«
    Zehn Minuten später war alles erledigt. Die Beamten verteilten sich auf der Farm, blieben dabei in sicherer Deckung.
    Superintendent Powell betrat mit zwei weiteren Männern das Wohnhaus.
    Conolly lag auf der Couch. Ein Arzt aus Erith hatte seinen notdürftig verbunden und ihm eine schmerzstillende Spritze gegeben. Die Gattin des Farmers, eine etwas verhärmt aussehende Frau, hatte Bill einen Spezialtee zubereitet, der auch einen Toten geweckt hätte.
    »So, Conolly, und nun noch mal von vorn«, sagte Superintendent Powell.
    Bill erzählte. Er ließ keine Einzelheit aus. Schilderte haargenau die Funktion der Todesstrahlen und womit man sie bekämpfen konnte.
    »Deshalb bat ich Sie ja, Wasserwerfer mitzunehmen. Damit packen Sie die Burschen.«
    Powell knetete sein Kinn. »Wir haben zwar keine Wasserwerfer, aber dafür ähnliche Geräte.«
    »Das wird zur Not auch reichen«, meinte Bill.
    ***
    Langsam ging John Sinclair durch den ersten Wagen. Er sah in jedes Abteil, konnte aber nichts Auffälliges entdecken.
    Im dritten Wagen kam ihm ein Kontrolleur entgegen.
    »Ihre Fahrkarte, Sir?«
    John zog einen von der Bahn ausgestellten Sonderausweis aus der Tasche und lüftete gleichzeitig sein Inkognito.
    »Scotland Yard?« wunderte sich der Beamte.
    »Ja.«
    Ehe der Kontrolleur irgendwelche Fragen stellen konnte, sagte John: »Es ist durchaus möglich, daß es zu einer Auseinandersetzung mit gewissen Personen kommt. Sagen Sie den Schaffnern Bescheid, daß sie eine eventuelle Panik bei den Reisenden unterdrücken sollen.«
    Das Gesicht des Kontrolleurs wurde bleich. »Was ist los, Inspektor?«
    »Das zu erklären, hat keinen Sinn. Ich sage nur soviel, behalten Sie um Himmels willen die Nerven.«
    Der Kontrolleur nickte.
    John ging weiter.
    Er näherte sich dem Speisewagen in der Mitte des Zuges. Die Holztür war in der Mitte mit einem Glaseinsatz versehen. Sicherheitshalber warf John einen Blick in den Wagen, bevor er die Tür aufstoßen wollte.
    Und plötzlich zuckte der Inspektor zusammen.
    An einem Zweiertisch, direkt am Fenster, saßen zwei Männer.
    Einen kannte John. Es war der Kerl, der ihn in seiner Wohnung beschossen hatte. Der zweite Mann, der mit dem Rücken zu John saß, war ihm unbekannt.
    Zum Glück hatte Jorge ihn nicht entdeckt.
    John zog sich zwei Schritte zurück. Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft.
    Er konnte Jorge unmöglich in dem vollbesetzten Speisewagen packen. Es würden zuviel Unschuldige in die Sache mit hineingezogen werden. Außerdem war da noch der zweite Mann. Aber wo befanden sich die

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