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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entkommen«, keuchte der Reporter.
    »Augenblicklich befinde ich mich auf einer Farm östlich von London. Die Farm gehört noch zu dem Ort Erith. Hier in der Nähe liegt auch der Schlupfwinkel von Moron und Genossen. Aber das ist jetzt Nebensache. Wichtig ist folgendes: Die Unsichtbaren befinden sich in dem Glasgow Expreß. Sie wollen ein Exempel statuieren und den Zug entgleisen lassen oder irgend etwas anderes anstellen. John, du mußt sofort los.«
    »Okay, Bill«, rief der Inspektor. »Wann fährt der Zug ab?«
    »Er ist schon weg. Um sechs Uhr ist er aus London abgefahren. Es gibt nur eine Möglichkeit: Du mußt ihn vor Birmingham stoppen. Sie wollen zwischen Birmingham und York ihren Plan durchführen. Und noch etwas, die Unsichtbaren kannst du mit Wasser bekämpfen. Das wäre alles, John. Hinterher kannst du dir Dr. Moron schnappen. Ich – verdammt… Ah…«
    »Was ist mit dir, Bill?« schrie der Inspektor. »Nichts. Die Schweine haben mir in den Arm geschossen. Wäre bald schiefgegangen. Zum Glück ist der Arzt schon unterwegs. Also, John, mach’s gut.« Damit hängte Bill Conolly ein.
    Die übrigen Männer sahen sich entsetzt an. In den Augen stand der Schrecken zu lesen.
    Superintendent Powell faßte sich als erster. »Was schlagen Sie vor, Inspektor?«
    »Auf keinen Fall eine Großaktion. Die Gangster wären gewarnt und würden in ihrer Panik etwas machen, was wir unter keinen Umständen verantworten könnten. Ich werde die Sache allein durchstehen. Sollte ich Erfolg haben, sind Sie an der Reihe.«
    Superintendent Powell räusperte sich. »Ihre Meinung, Gentlemen?«
    Die Herren waren einverstanden.
    John stand auf und zog sein Jackett an. »Dann brauche ich jetzt einen Hubschrauber. Ich werde in Birmingham zusteigen.«
    ***
    Schrill gellte die Pfeife des Fahrdienstleiters auf. Die letzten Türen knallten zu, und der Glasgow Expreß verließ langsam die Halle des Londoner Bahnhofs.
    Dreiundsechzig Reisende befanden sich in dem Zug. Unter ihnen waren auch Jorge und Ken Silver. Dazu kamen noch sieben Unsichtbare, deren Ziel es war, auf einen bestimmten Befehl hin eine Katastrophe auszulösen.
    Langsam ging Jorge, der schwarzhaarige Killer, durch die Wagen. Er warf nur jeweils einen kurzen Blick in die Abteile, um sich zu überzeugen, daß auch keine Polizisten, die ihn von früher her kannten, in dem Zug waren.
    Das war nicht der Fall.
    Zufrieden kehrte Jorge in das Abteil zurück, das er für sich und Ken Silver reserviert hatte.
    »Alles klar?« fragte Ken.
    Jorge nickte.
    Silver grinste. Er war ein vierschrötiger Kerl mit einer breiten Nase und hochstehenden Wangenknochen. Er war von Natur aus sehr schweigsam. Er hatte auch damals kein Wort gesagt, als man ihn wegen zweifachen Mordes zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt hatte. Silver galt als Einzelgänger und als besonders brutal. Deshalb hatte Dr. Moron ihn auch für den Job ausgesucht.
    Der Schaffner kam.
    »Die Fahrkarten, bitte.«
    Jorge und Ken Silver griffen in die Tasche. Sie hatten sich ihre Fahrausweise kurz vor der Fahrt besorgt.
    Der Schaffner überprüfte die Karten genau, warf den Männern noch einen mißtrauischen Blick zu und verließ das Abteil.
    »Ob er etwas gemerkt hat?« fragte Ken Silver.
    »Unsinn«, knurrte Jorge. »Vielleicht hat ihm nur dein Gesicht nicht gefallen.«
    Silver gab keine Antwort, sondern brütete weiter dumpf vor sich hin.
    Er hatte ein komisches Gefühl. Schließlich waren er und seine Kumpane aus dem Zuchthaus befreit worden, und jeder Polizist auf der Insel kannte bestimmt ihre Namen. Silver wünschte sich, wieder unsichtbar zu sein.
    Nach einer Weile stand Jorge auf. »Ich geh’ mal zu den anderen«, sagte er.
    Die anderen – das waren die Unsichtbaren. Sie hatten sich in einem der beiden Postwagen versteckt. Und zwar in dem, wo keine Beamten arbeiteten. Dieser Wagen beförderte nur Pakete. Briefe und Päckchen wurden in dem anderen sortiert.
    Jorge hatte den Gepäckwagen erreicht. Durch die Scheibe warf er einen Blick nach innen.
    In der einen Hälfte des Wagens stapelten sich die Pakete. Die andere Hälfte war leer, das jedenfalls mußte man annehmen. In Wirklichkeit befanden sich dort die Unsichtbaren und warteten auf ihren Einsatz.
    Vorsichtig zog Jorge die Tür auf.
    Vom Nebenwagen her drangen Stimmen an seine Ohren. Dort waren die Postbeamten bereits bei der Arbeit.
    »Alles in Ordnung?« fragte Jorge. Er brauchte sich gar nicht zu bemühen, leise zu sprechen, denn das Rattern der Räder übertönte

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