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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde es sich herausstellen, ob John auf der richtigen Spur war.
    Der Inspektor neigte sich ein wenig nach vorn und bog einige Zweige zur Seite.
    Eine Gestalt kam auf den Pavillon zu.
    Noch konnte John nichts erkennen. Er sah den Neuankömmling nur schemenhaft.
    Dicht vor der Tür blieb die Gestalt stehen, wandte den Kopf…
    Ein Totenschädel starrte John entgegen!
    Der Inspektor sah die hellen regennassen Knochen und duckte sich unwillkürlich.
    Gewaltsam schüttelte er eine Gänsehaut ab. Er hatte also recht gehabt. Die Skelette waren unterwegs.
    Und dann geschah etwas Seltsames.
    Das Skelett hob den Arm und klopfte gegen die Tür.
    Kurz, kurz, lang!
    Wie auf geheimen Befehl schwang die stabile Holztür nach innen. Für Sekunden sah John einen Gang, in dem ein rotes Licht brannte. Dann wurde die Tür wieder geschlossen.
    Der Inspektor atmete scharf aus. Er hätte nicht gedacht, daß er so schnell das Geheimnis des Pavillons entdecken würde. Aber noch ahnte John nicht, was ihm in naher Zukunft bevorstand.
    Seine Gedanken wurden von der Ankunft des zweiten Wagens abgelenkt.
    Wieder entstieg diesem ein Skelett. Es war makaber anzusehen, wie die Kleidung um die bleichen Knochen schlotterte.
    Innerhalb der nächsten zwanzig Minuten kämen noch drei weitere Wagen. Und sämtliche Fahrer, die dort ausstiegen, hatten sich in Skelette verwandelt.
    Das Grauen hatte sich in dem Pavillon eingefunden.
    John Sinclair rechnete nach. Sechs Personen, so hatte Mary Cassidy gesagt, hatten sich immer in dem Pavillon getroffen. Paul Cassidy fehlte. John hatte ihn selbst vernichtet. Bleiben fünf übrig. Und diese fünf waren jetzt vollständig.
    John wunderte sich, daß die Unheimlichen keine Wache aufgestellt hatten. Aber wahrscheinlich fühlten sie sich zu sicher.
    Vorsichtig schlängelte sich John aus seiner Deckung. Die mit Silberkugeln geladene Pistole steckte er in seine rechte Manteltasche. So hatte er sie immer griffbereit.
    Dann stand der Inspektor vor der Tür.
    Das Klopfzeichen! Er hatte es nicht vergessen.
    Kurz, kurz, lang!
    John Sinclair hob den Arm. Gewaltsam mußte er eine innere Nervosität unterdrücken. Er wußte, er würde in wenigen Minuten mit dem Grauen konfrontiert werden, mit Geschöpfen, die es eigentlich nicht geben durfte.
    Würde er Sieger bleiben?
    John schüttelte die Gedanken ab wie ein nasser Hund die Wassertropfen.
    Der Knöchel seines rechten Mittelfingers pochte gegen das Holz.
    Kurz, kurz, lang!
    Sofort zog John die Hand zurück, ließ sie in der Manteltasche verschwinden und umklammerte die Pistole.
    Ein kaum wahrnehmbares Summen ertönte. Es gab ein leises »Klick«, und dann schwang die Tür zurück.
    Lautlos.
    Inspektor Sinclair schlüpfte blitzschnell in den dahinterliegenden kurzen Gang.
    Rotes Lieht umspielte seinen Körper.
    Die Tür schwang zu. Ohne ein Geräusch.
    Auf Zehenspitzen ging John weiter, atmete nur durch den Mund. Er hielt die Arme vom Körper gestreckt, um sich durch das Rascheln des Mantels nicht zu verraten.
    Der Gang mündete in einen Raum. Er war sechseckig, genau wie der Grundriß des Pavillons.
    John blieb stehen.
    Jetzt haben sie dich entdeckt, schoß es ihm durch den Kopf.
    Doch nichts geschah. Wider alle Erwartungen.
    Zwei, drei Sekunden stand der Inspektor unbeweglich, prägte sich das Bild ein, das sich seinen Augen bot.
    Die fünf Skelette saßen um einen runden Tisch, auf dessen Oberfläche geheimnisvolle Zeichen eingraviert waren, die grünlich leuchteten. Drei der Skelette saßen so, daß sie John sehen mußten.
    Der Inspektor hielt den Atem an. Instinktiv spürte er, daß diese Skelette in Trance waren, daß gleich etwas passieren mußte.
    Plötzlich erlosch das rote Licht.
    Von einem Herzschlag zum anderen stand John Sinclair in der absoluten Finsternis. Nur die magischen Zeichen auf dem Tisch leuchteten.
    Johns Kehle wurde trocken. Seine rechte Hand, die die Pistole umklammerte, war schweißnaß.
    Noch immer saßen die Skelette wie festgeleimt auf ihren Plätzen.
    Langsam zog John die Hand mit der Waffe aus der Tasche. Urplötzlich hatte er seine Chance erkannt. Wenn es ihm gelang, die fünf Skelette mit fünf Kugeln zu töten, dann…
    John Sinclair kam nicht mehr dazu, sein Vorhaben durchzuführen. Der Satan selbst riß ihm die Handlung aus den Fingern.
    Urplötzlich erfüllte ein gewaltiges Brausen die Luft. Die Wände des Pavillons begannen zu zittern, die magischen Zeichen auf dem Tisch veränderten sich, leuchteten intensiver, wurden dann verschwommen

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