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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Wagen geschwungen und war geflohen. Zu der Schrebergartenanlage. Und da war es dann über ihn gekommen.
    Endlich hatte die schlaftrunkene Frau den Knopf der Lampe gefunden.
    Das Licht flammte auf.
    »Cohen, ich möchten wissen… Aaaahhh…!«
    Das Grauen riß der Frau die letzten Worte von den Lippen. Sie hatte den Kopf gewandt, sah auf das Bett ihres Mannes. Und sah den fürchterlichen Totenschädel, der sie unverwandt anstarrte.
    Sekunden später erlag die Frau einem Herzschlag.
    ***
    John Sinclair hatte nur zwei Stunden geschlafen. Um acht Uhr morgens saß er schon wieder in seinem Büro.
    Auf dem Schreibtisch lagen die Vernehmungsprotokolle der vergangenen Nacht. John blätterte sie kurz durch, legte den Papierkram, der ihn sowieso anwiderte, zur Seite und ließ sich einen Kaffee kommen.
    Er trank die heiße Brühe in langsamen Schlucken. Es war Automatenkaffee und das Aroma dementsprechend. Nachdem der Inspektor die Tasse geleert hatte, gönnte er sich eine Morgenzigarette.
    Sein Blick glitt aus dem Fenster. Ein trüber Morgen lag über der Millionenstadt, der alles noch grauer aussehen ließ, als es ohnehin schon war.
    Stück für Stück dachte Inspektor Sinclair den Fall noch einmal durch. Das eigentlich Problem lag ganz woanders.
    Wenn er die Informationen, die er erhalten hatte, addierte, mußte er zwangsläufig zu folgendem Schluß kommen: Sechs Männer hatten sich zu einem Klub zusammengefunden, wahrscheinlich, um sich mit dämonischen Dingen zu beschäftigen. Und das mit Erfolg, denn zwei der Männer waren bereits zu Skeletten geworden. Aber was war mit den anderen vier? Sie mußten sich auch verwandeln. Das war logisch. Noch waren keine neuen Hiobsbotschaften eingetroffen. Mehr als zwei Skelette waren bisher nicht aufgetaucht. John hoffte inständig, daß es so blieb.
    Selbstverständlich waren alle Maßnahmen in die Wege geleitet worden, um diesen gewissen Park zu finden. Jede kleine Grünfläche in London wurde von Beamten durchkämmt. Sollte der bewußte Park mit dem Pavillon gefunden werden, war alles weitere John Sinclairs Sache. Kein Beamter durfte irgendwie voreilig handeln.
    John Sinclair stand auf, verließ sein Büro und ging über den kahlen Gang zu Superintendent Powells Zimmer. Die Vorzimmerelfe war nicht da, und so stürmte John unangefochten das Alleeheiligste seines Chefs.
    Als er die Tür öffnete, legte Superintendent Powell gerade den Telefonhörer auf die Gabel.
    Powells Eulenkopf ruckte herum. Die Augen hinter der dicken Brille zwinkerten nervös.
    »Ich hatte gerade versucht, Sie anzurufen, Inspektor. Nächstens melden Sie sich vorher an.«
    John sah sofort, daß sein »spezieller Freund« schlecht geschlafen hatte. Oder der Fall lag ihm im Magen. Aber davon konnte er an und für sich noch nicht viel wissen.
    »Eigentlich brauche ich mal ‘ne Gehaltserhöhung«, meinte John, ließ sich auf einen Stuhl fallen und schlug die Beine übereinander.
    Jetzt ärgerte sich Powell noch mehr. »Sie wissen, daß Sie Beamter sind und schon bezahlt werden wie ein Oberinspektor. Reicht Ihnen das nicht?«
    »Das Leben ist teuer.«
    »Dann werden Sie solider.«
    »Das sagen Sie so einfach.« John grinste. »Tja, Sir«, sagte er leichthin, »da haben Sie mir ja wieder eine schöne Sch… – ich will das Wort lieber nicht aussprechen – eingebrockt«, meinte John, als er das entsetzte Gesicht seines Vorgesetzten sah. »Mordende Skelette – mal was Neues.«
    Superintendent Powell nahm einen Schluck von seinem Magenwasser. »Wenn das in London bekannt wird, du lieber Himmel, das gibt eine Panik. Tun Sie, was in Ihren Kräften steht, Inspektor Sinclair.«
    »Das sagen Sie jedesmal.«
    Daraufhin warf Powell John einen bitterbösen Blick zu.
    John Sinclair war der einzige im ganzen Yard, der sich diese Bemerkungen erlauben durfte. Die anderen zitterten vor Powell.
    Der Superintendent blätterte in einem Schnellhefter herum. »Das sind die Vernehmungsprotokolle. Ich habe mich nach besten Möglichkeiten informiert. Ich habe in der vergangenen Nacht auch noch persönlich mit einigen Gentlemen, die an der Gesellschaft teilgenommen haben, gesprochen.«
    John nickte innerlich anerkennend. Soviel Initiative hätte er dem Alten gar nicht zugetraut.
    »Haben Sie schon einen Plan für heute, Inspektor?« wollte Powell wissen.
    »Eigentlich nicht. Wir müssen abwarten, was die Durchforstung der Parks ergibt. Ich werde mich in der Zentrale aufhalten und jede Meldung abfangen.«
    »Die Idee ist gut«,

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