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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und verschwanden ganz.
    Statt dessen stiegen dicke gelbe Dämpfe aus der Tischplatte hervor, hüllten die Skelette ein, und dann hatte John das Gefühl, der Teufel selbst wäre gekommen.
    Ein riesiges, mit Blut beschmiertes Skelett schob sich langsam aus den Qualmwolken hervor…
    ***
    Dicht über dem Tisch schwebte das Skelett in der Luft. Die Qualmwolken fächerten auseinander, wurden zu Schleiern und waren schließlich vollständig verschwunden, wie durch einen unsichtbaren Abzug.
    John Sinclair hatte sich gegen die Wand gepreßt. Noch immer atmete er flach und durch den Mund. Aus zusammengekniffenen Augen starrte er das Skelett an, beobachtete jede seiner Bewegungen.
    Die bleichen Knochen schienen zu leuchten. Blut lief an dem gräßlichen Körper herab. Und Blut tropfte aus den Augenhöhlen und der Mundöffnung.
    Das Skelett hob beide Arme. Die langen Totenfinger waren gespreizt. Die fünf knöchernen Diener blickten ihren Meister und Gebieter an.
    Das Skelett begann zu sprechen. Mit lauter, hohler Stimme, die in jeden dunklen Winkel des Raumes drang.
    »Brüder! Ihr habt euch dem Teufel verschworen! Habt den Eid des Satans abgelegt und dafür die Unsterblichkeit bekommen. Doch ihr seid anders geworden, habt für dieses Geschenk doch bezahlen müssen, und das ist gut so. Denn Asmodis, der große Fürst der Finsternis, braucht Sklaven, die ihm in alle Ewigkeiten dienen. Ihr seid die Ausgesuchten. Die Insel der Skelette wartet auf euch. Folgt mir!«
    Das Skelett begann auf einmal Worte zu sprechen, die John nicht mehr verstand. Sie mußten zu irgendeiner magischen Sprache gehören, die jenseits unserer Dimensionen gesprochen wurde.
    Es waren abgehackte Wortfetzen. Sie hörten sich guttural und fremd an.
    Und wieder begannen von der Tischplatte her dicke Schwaden hochzuziehen, die sich wie ein Mantel um das Skelett legten.
    Die Tischplatte veränderte ihr Bild. Die magischen Zeichen verschwanden, – etwas Fremdes, Unglaubliches war zu sehen.
    Eine ferne Insel.
    Felsen, Meer, Berge!
    Die Insel der Skelette!
    Langsam glitt das Skelett tiefer, tauchte zuerst mit den Füßen in die Tischplatte, dann mit den Beinen, der Hüfte, dem Oberkörper, und zum Schluß mit dem knöchernen Schädel.
    Das Tor zum Dämonenreich hatte das Skelett verschlungen. Die Zeitschranke war durchbrochen worden!
    John Sinclair stand wie festgeleimt auf seinem Platz. Seine Gedanken konnten das so schnell gar nicht verarbeiten, was er zu sehen bekommen hatte.
    Etwas Unmögliches war geschehen.
    Jemand hatte Raum und Zeit überwunden.
    Es war nicht das erstemal, daß John mit diesem Phänomen konfrontiert wurde. Doch immer wieder schockte und erschreckte es ihn aufs neue.
    Jetzt erst erwachten die anderen Skelette aus ihrer Erregung. Wie an der Schnur gezogen standen sie von ihren Stühlen auf. Die Schädel senkten sich. Aus den leeren Augenhöhlen starrten sie die Tischplatte an, auf der immer noch das Bild der Insel zu sehen war.
    Im gleichen Augenblick sprang John Sinclair vor, riß die Pistole aus der Manteltasche.
    »Halt!« gellte seine Stimme.
    Die Skelette ruckten herum. Fünf Augenhöhlen waren auf den Inspektor gerichtet. Augenhöhlen, die zwar leer waren, aber doch alles sahen.
    Und da erkannte John, daß er einen Fehler gemacht hatte. Fünf Gegner, die zu allem entschlossen waren, konnte er so schnell nicht bezwingen.
    Vielleicht, wenn er mehr Raum und Licht gehabt hätte – aber so…
    Schon fegte eine Knochenhand heran und knallte auf sein Handgelenk.
    Der Pistolenarm wurde John nach unten geschlagen, und ehe er ihn wieder in die Schußrichtung bringen konnte, warf sich das Skelett auf ihn.
    John Sinclair flog bis in den kleinen Gang, prallte auf den Rücken und schlug mit dem Hinterkopf auf.
    Für Sekunden sah er Sterne.
    Zeit, die dem Skelett reichte.
    Zwei gespreizte Knochenfinger zielten auf Johns Augen. Dicht über seinem Gesicht befand sich der gräßliche Schädel.
    Im letzten Augenblick nahm John den Kopf zur Seite.
    Die Finger streiften ihn an der Schläfe und rissen ein paar Fetzen Haut weg.
    Blitzschnell zog John Sinclair die Beine an. Er hatte so viel Platz, daß er dem Skelett die Füße gegen den knochigen Brustkorb dreschen konnte.
    Es knirschte, als der Knöcherne zurückflog.
    John hechtete vor, suchte nach seiner Pistole, fand sie jedoch in der Dunkelheit nicht.
    Dann griff das unheimliche Skelett wieder an. John ahnte die Schläge mehr, als er sie kommen sah.
    Er war immer bestrebt, auszuweichen, was ihm nur mit

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