Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war John Sinclair dem Tod entgangen. Eine Sekunde später – und…
    John durfte gar nicht daran denken.
    Aber was war mit dem Skelett geschehen? War es tot? Konnte man es überhaupt töten?
    John glaubte nicht daran. Er machte sich auf die Suche.
    Soviel er hatte erkennen können, war das Skelett zur anderen Seite geschleudert worden. Er hatte sich nach links geworfen.
    John übersprang die Schienen und griff in seine linke Manteltasche.
    Die Lampe! Sie war noch heil, hatte den Sturz gut überstanden.
    John knipste sie an.
    Der Strahl tanzte über den Boden. Stück für Stück ging John weiter. Er mußte das Skelett finden.
    Plötzlich sah er den Schädel.
    Der gräßliche Totenkopf lag genau neben einer Weiche.
    Es war ein makabres Bild. Selbst für John Sinclair, der verdammt viel gewohnt war.
    Er beschrieb mit dem Lichtstrahl einen Bogen und sah als nächstes einen Arm und ein Bein zwischen den Schienen liegen. Die bleichen Knochen glänzten.
    John leuchtete wieder den Schädel an.
    Und auf einmal bewegte der Totenkopf den Mund. Die Worte, die er ausstieß, waren abgehackt und voller Qual.
    »Erlös mich!« keuchte der Schädel. »Bitte! Ich kann nicht sterben. Satan selbst hat mir die Unsterblichkeit verliehen. Ich werde als Totenschädel weiterleben. Ich…«
    »Gut«, unterbrach ihn John hart. »Ich werde dich erlösen. Aber zuerst mußt du mir einige Fragen beantworten.«
    »Was willst du wissen?«
    John spürte, daß sein Hals pulvertrocken war. Die unheimliche Szene hier auf den Gleisen sprengte fast die Grenzen seiner Nervenkraft.
    »Was ist das für eine Insel?«
    »Es ist die Insel der Skelette. Sie liegt hoch oben im Atlantik, wo Sturm und Kälte regieren. Dort leben die Unsterblichen. Von dort aus wird der Fürst der Finsternis wiederkommen und die Menschen in sein Schattenreich ziehen. Niemand kann sich retten. Niemand…«
    »Wie heißt die Insel?«
    »Ich werde dir den Namen sagen, aber auch du wirst in Asmodis Gewalt geraten. Coony Island. Merke dir den Namen gut. Coony Island. Es wird dein Grab werden. Diese Insel ist auf keiner Karte eingezeichnet. Aber viele Menschen kennen und fürchten sie.«
    »Wer kennt diese Insel?«
    »Die Menschen auf St. Kilda Island. Sie haben Angst, denn schon oft hat Asmodi einen aus ihrer Mitte geholt.«
    Plötzlich begann der Schädel zu lachen. Schrill gellte das Gelächter in Johns Ohren.
    Der Inspektor zog seine Waffe. Er hatte genug gehört.
    John zielte genau.
    Und mitten in das Gelächter hinein peitschte ein Schuß. Die Kugel drang durch die Mundhöhle in den Schädel.
    Wie unter einem Stromstoß zuckte der Totenkopf zusammen. Und dann geschah wieder dieses Unfaßbare.
    Die Haut bildete sich zurück. Dunkle Haare sprossen auf der kahlen Schädeldecke. Die leeren Augenhöhlen füllten sich. Nase und Mund entstanden. Ohren wuchsen.
    Eine Minute dauerte die Verwandlung. Danach lag ein normaler Männerkopf vor John Sinclair.
    Asmodis hatte wieder einen Diener weniger!
    ***
    Minutenlang starrte John auf den Kopf des Mannes. Er spürte nicht den feinen Regen, der noch immer gegen sein Gesicht peitschte. Er dachte an die verschwundenen Skelette und daran, was sie noch für Gefahren bringen konnten. Schon einmal hatte John es mit Asmodis, dem Fürst der Finsternis, zu tun gehabt. Damals war der Unheimliche in Gestalt eines Ghouls auf den Inspektor gestoßen, und John hatte den Kampf nur mit viel Glück gewinnen können.
    Ein Name hatte sich in seinem Gehirn eingeprägt.
    St. Kilda Island.
    John wußte ungefähr, wo die Inselgruppe lag. Hoch im Atlantik, nordwestlich von Schottland, es war dort eine wilde, rauhe Gegend, beherrscht von Stürmen und Unwettern.
    John kannte den Mann nicht, dessen Kopf vor ihm lag.
    Aber das herauszufinden, war nicht seine Sache. Die Kollegen von der Spurensicherung würden sich darum kümmern.
    John ging einige Schritte weiter und sah sich nach den anderen Skeletteilen um.
    Die Knochen waren noch genauso blank wie vorher. Kein Fleisch, keine Haut hatte sich zurückgebildet.
    Mit schweren Schritten stampfte John zurück zu seinem Bentley und ließ sich eine Verbindung mit dem Yard geben. Er berichtete in kurzen Sätzen. Man versprach, sofort die Spurensicherung zu schicken.
    Dann rief der Inspektor Superintendent Powell an. Der Alte war blitzschnell am Apparat. Wahrscheinlich hatte er neben dem Telefon gelauert.
    »Ich habe alles überstanden, Sir«, sagte John ein wenig bissig.
    »Das ist ja gut. Damit haben wir den Fall also

Weitere Kostenlose Bücher