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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestand der Flugplatz aus einer großen Wiese, auf der wohl sonst Schafe weideten.
    Die Männer wurden bereits erwartet. Ein Uniformierter stand im Windschatten eines kleinen Steinhauses.
    Als John mit ziemlich käsigem Gesicht auf ihn zukam, streckte der Beamte die Hand aus.
    »Ich bin Constabler O’Donell.«
    John stellte sich vor.
    Scotland Yard hatte seinen Besuch bereits angekündigt. Worum es aber ging, hatte man dem Polizeiposten nicht gesagt. Das wollte John selbst tun.
    O’Donell war ein schon älterer Mann, mit einem Gesicht wie aus Leder. Zwei kleine hellblaue Augen funkelten darin. »Mein Wagen steht nur ein paar Schritte weiter«, sagte der Constabler.
    Das Fahrzeug war ein museumsreifer Kombi, der erst beim dritten Versuch ansprang.
    Über eine schmale, nur spärlich asphaltierte Straße fuhren sie in den einzigen Ort der Inselgruppe.
    Die Häuser waren klein und windschief. Sie duckten sich eng aneinander. Die Dächer bestanden aus Gras und Torf. Aus zahlreichen Schornsteinen quoll Rauch, der aber sofort vom Wind weggefegt wurde.
    »Komfortabel ist es hier nicht, Inspektor!« überschrie O’Donell das Geräusch des knatternden Motors. »Aber was will man machen. Wir sind die Stiefkinder der Regierung.«
    Sie hielten vor einem roten Backsteinhaus.
    »Die Polizeistation«, erklärte der Constabler. Stolz schwang in seiner Stimme mit, da dieses Haus besser aussah als die meisten anderen.
    »Gibt es hier eigentlich auch ein Gasthaus?« fragte Kirk Douglas.
    Der Constabler, der schon ausgestiegen war, nickte. »Ja, gleich hier die Straße hoch. Das dritte Haus auf der rechten Seite. Sie können es gar nicht verfehlen.«
    Kirk Douglas grinste. »Man dankt.«
    Dann wandte er sich an John. »Inspektor, Sie wissen, wo Sie mich finden können.«
    Der Pilot machte auf dem Absatz kehrt und ging mit schnellen Schritten davon.
    John und der Constabler betraten die kleine Polizeistation. Es war mollig warm. Den beiden Fenstern gegenüber stand ein Schreibtisch, in dem sicherlich die Holzwürmer nisteten. Eine ebenso alte Schreibmaschine fristete ihr trauriges Dasein. An der Wand stand ein schmaler Aktenschrank und daneben eine braungestrichene Holzbank. Der Kalender an der Wand war vergilbt und vom vorigen Jahr. Nur das Telefon erinnerte daran, daß man im zwanzigsten Jahrhundert lebte.
    Der Constabler holte aus dem Nebenraum noch einen Stuhl, den er John anbot.
    Der Inspektor nickte dankend.
    O’Donell nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und sah John gespannt an.
    »Worum geht’s denn, Inspektor? Sie werden verstehen, daß ich neugierig bin. In meiner langen Dienstzeit ist es mir noch nicht passiert, daß sich jemand von Scotland Yard um unsere Insel gekümmert hat. Hat sich hier ein Verbrecher versteckt?«
    John lächelte schmal. »Nein, Constabler, es geht um etwas ganz anderes.«
    John Sinclair berichtete dem Constabler ausführlich, was er vermutete.
    Das Gesicht des Beamten wurde immer verschlossener. Schließlich stahl sich sogar eine gewisse Angst hinein. John, der ein guter Beobachter war, blieb das natürlich nicht verborgen. Er sagte aber nichts.
    »Das genau ist der Grund meines Besuchs«, meinte der Inspektor zum Schluß.
    Constabler O’Donell wischte sich den Schweiß aus der Stirn. In seinen Augen flackerte es. Er setzte ein paarmal zum Sprechen an, bekam aber keinen Ton heraus. Schließlich räusperte er sich und meinte: »Um es kurz zu sagen, Inspektor: Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben kann, fahren Sie zurück nach London. Noch heute. Es ist besser.«
    »Da müßten Sie mir aber erst den genauen Grund nennen, Konstabler.«
    »Wie Sie schon erwähnten. Hier ist es nicht ganz geheuer. Der Teufel geht um.«
    »Wo? Auf St. Kilda Island?«
    »Nicht genau. Aber es gibt noch eine Insel. Sie liegt nordwestlich von hier. Es ist nur ein ganz kleiner Flecken. Die Insel heißt Coony Island. Genannt nach einem Mann namens Gerald Coony.«
    »Erzählen Sie mir mehr von diesem Mann, Constabler.«
    »Ich weiß nicht so recht.« Der Beamte druckste herum. »Es sind mehr Legenden, die man sich so erzählt.«
    »Mich interessieren sie aber.«
    »Also, gut. Im fünfzehnten Jahrhundert ist ein gewisser Gerald Coony von dieser Insel hier rübergefahren. Die Sage erzählt, daß dort der Teufel selbst hausen würde und man auf der Insel die Unsterblichkeit erlangen könnte. Coony ist also rübergefahren, und wir haben ihn nie wiedergesehen. Wenigstens nicht so, wie er war.«
    »Was heißt das?«
    »Gerald Coony

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