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GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn mit aller Macht in die Tiefe.
    Dicht vor sich sah Bill Gordon Flashs verzerrtes Gesicht. Auch die »Tote« hatte sich ihm soweit genähert, daß er sie greifen konnte. Mit einem verzweifelten Ruck warf sich Bill Conolly vor. Er wollte sich an der Kleidung des Kuttenträgers festklammern. Ein Tritt fegte ihm die Hände zur Seite.
    Immer tiefer sackte Bill weg. Die Masse hatte bereits seine Hüften erreicht, näherte sich seinem Brustkasten.
    »Das Reich der Dämonen wird dich verschlingen!« hörte er Gordon Flashs Stimme.
    Der Reporter stieß noch einen gellenden Schrei aus, ehe ihn die wabernde Masse zusammendrückte.
    Es war nur eine Frage von Sekunden, bis Bill Conolly endgültig verschwunden war.
    ***
    Die beiden Penner drückten sich kichernd in den Hauseingang. Ihnen war ein für ihre Verhältnisse großer Fischzug gelungen. Sie hatten sich zwei Flaschen Whisky besorgt.
    »Das wird ein Fest«, sagte der eine und zog den Korken mit den Zähnen heraus. Gierig trank er die scharfe Flüssigkeit.
    »Hier, Paddy, nimm auch einen Schluck!«
    Doch Paddy schüttelte den Kopf.
    »Bist du krank?«
    »Nee«, erwiderte Paddy. »Aber hier liegt eine.«
    »Wo?«
    »Hier, auf der letzten Stufe.«
    Neugierig beugte sich der andere Penner herunter. Er mußte sich abstützen, denn er hatte schon vorher einiges verkonsumiert.
    »Tatsächlich«, flüsterte er. »Ob die tot ist?«
    »Ich glaube ja.«
    »Du, Paddy, die hat einer alle gemacht. Guck mal. Die Brust, die ist ja ganz…«
    »Mensch, laß uns abhauen. Nachher kriegen sie uns noch dran. Du weißt doch, wie die Bullen sind.«
    »Wird wohl das Beste sein. Komisch, wer…« Der Penner stutzte. »Mensch, Paddy, die bewegt sich. Die ist gar nicht tot. O Lord.«
    Der Penner hatte sich nicht getäuscht.
    Die »Tote« erhob sich, zog die Tür auf und ging in den dahinterliegenden Flur. Die beiden Penner standen wie angewachsen. Ihnen schlotterten die Knie. Doch dann hatten sie den Schreck überwunden. Wie von Furien gehetzt rannten sie los. Paddy fiel unterwegs die Whiskyflasche aus der Manteltasche. Er achtete nicht darauf. Flucht! war sein einziger Gedanke. Das Echo ihrer Schritte hallte durch die enge Straße. Sie erreichten die nächste Querstraße, bogen um die Ecke.
    »Moment mal, Freunde, nicht so schnell.«
    Zwei Polizisten packten mit stahlharten Griffen die beiden Penner an den Oberarmen.
    »Habt ihr es so eilig?«
    »Officer«, keuchte Paddy. »Wir haben eine Leiche entdeckt!« Jetzt wurden die Polizisten hellhörig.
    »Wo?«
    »Hier in der Straße, auf einer Treppe. Aber – die Leiche ist wieder aufgestanden.«
    »War wohl ‘ne Schnapsleiche, was?«
    »Nein, Sir. Ich habe – wir haben ja selbst die Wunde gesehen. Fürchterlich. – Die Frau war tot.«
    Die beiden Beamten sahen sich an.
    »Gut, wir werden uns das Haus ansehen. Aber wehe, du hast uns reingelegt, Freundchen.«
    Die Penner schüttelten wie auf Kommando die Köpfe. Nach einigen Minuten hatten sie das bewußte Haus erreicht. Von einer Leiche war keine Spur.
    »Sie – sie ist tatsächlich verschwunden«, stotterte Paddy.
    »Am besten wir sperren euch zur Ausnüchterung in eine solide Zelle«, sagte einer der Beamten, »und dann…«
    Plötzlich zuckte er zusammen. Ein gräßlicher Schrei war an seine Ohren gedrungen. Die Polizisten sahen sich kurz an und stürmten gemeinsam in den Hausflur…
    ***
    John Sinclairs Schrecken dauerte nicht einmal eine Sekunde. Blitzschnell winkelte er beide Arme an und rammte sie nach hinten. Die Ellenbogen knallten gegen eine harte widerstandsfähige Masse. Erfolg zeigte sich nicht. Der Griff blieb nach wie vor brutal und gnadenlos. John wurde die Luft knapp. Aber der Inspektor hatte solche Situationen mehr als einmal erlebt, so daß er nicht gleich in Panik verfiel. Mit einer fließenden Bewegung riß John die Arme hoch, beugte seinen Oberkörper etwas zurück und bekam die Hände des Würgers zu packen. Die Gelenke waren hart wie Metall. Das war kein Mensch, der ihn hier töten wollte. John dachte an einen Roboter oder etwas ähnliches. Kein Atemzug, kein Keuchen oder Schnaufen hörte er von seinem unsichtbaren Gegner. Er spürte nur die mörderischen Krallen, die ihm immer mehr die Luft aus den Lungen preßten. John Sinclair nahm alle Kraft zusammen. Praktisch aus dem Stand warf er seinen Oberkörper nach vorn und schleuderte seinen Gegner über sich weg. Er hörte den Aufprall, der seltsam hart und metallen klang. Luft strömte wieder durch Johns mißhandelte Kehle.

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