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GK0085 - Amoklauf der Mumie

GK0085 - Amoklauf der Mumie

Titel: GK0085 - Amoklauf der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lief mit schnellen Schritten zu seinem Wagen. Er erreichte den Kollegen im Yard. Spencer sagte nur drei Worte: »Ich komme sofort.«
    John und Bill verkürzten sich die Wartezeit mit einer Zigarette. Der Reporter schüttelte immer wieder den Kopf. »Mir geht das einfach nicht in den Schädel. Eine lebende Mumie. Nur gut, daß Tessa Mallay in sicherer Obhut ist.«
    John stimmte seinem Freund zu. »Das kannst du laut sagen. Miß Mallay ist der einzige Unsicherheitsfaktor in Cornelius’ Rechnung. Er wird alles daransetzen, das Mädchen zu finden. Und das, Bill, ist unsere Chance.«
    »Du willst Tessa als Lockvogel benutzen?«
    »Um Himmels willen, nein. Aber Tessa war lange mit Cornelius zusammen. Sie kennt seine Gewohnheiten, weiß eventuell, wie er reagiert. Das müssen wir ausnutzen. In sein Hotelzimmer wird er nicht zurückkehren. Wo hat er eigentlich vorher gewohnt?«
    »Irgendwo nördlich von London«, erwiderte Bill. »Da stammt er jedenfalls her. Aber wenn mich nicht alles täuscht, hatte er hinterher in einer von der Uni gestellten Wohnung gelebt. Hoffst du, dort Informationen zu finden?«
    »Irgendwo müssen wir ja anfangen.«
    Das Gespräch der beiden Männer wurde von jaulenden Sirenen unterbrochen. Drei Wagen fegten in den Park. Aus dem vordersten sprang Inspektor Spencer. Spencer, der körperlich nicht sehr groß war, rannte mit langen Schritten auf John und Bill zu.
    »Verdammt, Sinclair!« schnaufte er. »Ich hoffe, Sie haben sich keinen Scherz erlaubt.«
    »Dafür ist die Sache zu ernst.«
    John führte seine Kollegen zu den beiden Leichen. Inspektor Spencer konnte ein würgendes Gefühl nicht unterdrücken. Seine Augen wurden feucht, und er wischte sich ein paarmal mit der Hand darüber.
    »Sie waren beide verheiratet und hatten Kinder«, krächzte er. »Wenn wir das Schwein erwischen…«
    John legte ihm die Hand auf die Schulter. »Sie, Spencer, steigen aus dem Fall aus. Sie übernehmen nur die technische Abwicklung. Um die Aufklärung kümmere ich mich.«
    Spencer blickte John nachdenklich an.
    Dann sagte er nur: »Ist klar.«
    Normalerweise ist es nicht üblich, daß ein Kollege dem anderen den Fall wegnimmt. Aber bei John Sinclair bestand eine vom Innenministerium angeordnete Ausnahmeregelung. Wenn ein Fall in Johns Bereich fiel, hatten andere sofort zurückzutreten. John konnte dann auch als Vorgesetzter agieren. Das hatte sich schon so manches Mal als großer Vorteil erwiesen. Inspektor Spencer zog John ein Stück zur Seite. »Haben Sie schon einen Verdacht, Sinclair?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Wenn ich Ihnen den sage, glauben Sie mir doch nicht.«
    »Lassen Sie es darauf ankommen.«
    »Schön. Ich denke an die Mumie.«
    »An die«, Spencer stockte, »… die Mumie?«
    »Ja. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin.«
    »Aber solch eine Mumie ist doch schon seit Jahrtausenden tot. So haben wir es wenigstens in der Schule gelernt.«
    John lächelte schmal. »Wissen Sie, Kollege, ich möchte jetzt nicht wieder mit abgedroschenen Phrasen kommen wie ›Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…‹, doch lassen Sie sich gesagt sein, mit normalen Mitteln ist dieser Fall nicht zu klären.«
    »Wissen Sie, Sinclair, wenn ich Sie ja nicht so gut kennen würde, oder vielmehr die Ergebnisse Ihrer Arbeit kennen würde, dann könnte man Sie glatt für einen Spinner halten. Aber so…«
    Einer von Spencers Mitarbeitern kam angelaufen. »Inspektor«, rief er, »wir haben Gipsabdrücke von den Fußspuren gemacht. Das müssen Sie sich ansehen.«
    John begleitete seinen Kollegen. Die Abdrücke waren wirklich außergewöhnlich. Man konnte sie mit viel Fantasie als übergroße Ovale bezeichnen. Sie stammten auf keinen Fall vom Fuß eines Menschen.
    »Das muß ein Urtier gewesen sein«, sagte der Beamte und schaute immer wieder auf den Abdruck, der so glatt wie eine Wand war.
    »Was meinen Sie, Kollege?« fragte Spencer.
    John deutete auf den Abdruck. »Er bestätigt meine Theorie.« Der Geisterjäger sah auf seine Uhr.
    »Ich werde Sie jetzt allein lassen, Spencer. Seien Sie so gut und schicken Sie mir den Bericht zu.«
    »Wird gemacht.«
    John verabschiedete sich mit einem Kopfnicken. Bill erwartete ihn am Wagen.
    »Nun?«
    John schloß die Tür auf. »Sie haben Fußabdrücke gefunden. Meine Theorie wird von Minute zu Minute erhärtet. Komm, wir fahren mal zur Uni. Aber vorher noch im Hotel vorbei.«
    Im Hotel war Professor Cornelius nicht. Über die Park Lane und Oxford Street ging es dann in Richtung

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